Ausfall eines Gleichgewichtsorgans Nr. II

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Mitglied seit 12.04.2019
543 Beiträge (ø0,29/Tag)

Ein kurzer Zustandsbericht. Die letzten Tage waren unverändert. Immer das Druckgefühl im Kopf und teilweise das komische Gefühl, man fällt gleich um. Das ganze versuche ich zu überspielen. Gestern musste ich mit dem Dienstwagen zur Inspektion. Im Autohaus war mir auch sehr unwohl. Ich war froh wieder draußen zu sein. Das ist alles noch nicht in Ordnung. Man kann nur hoffen, es merkt keiner, dass man immer noch krank ist.
Jetzt ist zum Glück langes Wochenende bis zum Montag.
Wie sieht es bei euch aus?
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 16.11.2019
249 Beiträge (ø0,15/Tag)

Eine Katastrophe. Irgendwie erholt sich mein GG so überhaupt nicht. Das macht mir total Angst. Es sind jetzt immerhin schon 10 Monate in diesem schrecklichen Zustand. Wenn man doch mal wenigstens einen Tag lang zwischendurch wieder normal wäre. Ich weiß schon gar nicht mehr wie das ist. Es ist Martyrium. Ich weiß noch ganz genau als ich anfangs immer so selten tageweise den Schwindel hatte und dann große Pausen dazwischen. Da sagte mein Freund auf der Kirmes so "du könntest doch auf mitfahren, der Schwindel ist doch weg". Ich antwortete dann "neee, nie im Leben hinterher kommt der wieder, das würde ich niemals riskieren wollen". Und ich weiß noch als wenn es gerade eben gewesen wäre, was mir für ein eiskalter Schauer den Rücken runterlief als ich daran dachte, wie schlimm das war und wie dankbar ich war diesen Schwindel nicht mehr zu haben. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass ich diesen furchtbaren Schwindel mehr oder wenigser stark bis dato jetzt 10 Monate haben würde, wäre ich durchgedreht.
Heute wurde der Schwindel vormittags richtig schlimm. Eben mit diesem Gefühl ich kippe jetzt um. Da habe ich schon fast Panik bekommen und musste mich irgendwie beruhigen. Was habt ihr da für Tips? Was ich auf gar keinen Fall machen darf ist die Augen schließen oder hinlegen, dann wirds so richtig unerträglich. Ich versuche dann im sitzen einen Punkt zu fixieren. Aber besonders helfen tut das nicht. Bin dann ein paar Schritte gegangen ohne den Kopf viel zu bewegen. Irgendwie habe ich das Gefühl, es hilft nur abzuwarten, bis es irgendwann besser wird. Das dauert aber total lange. Dann kam kurze Zeit später zu allem Unglück auch noch mein Chef rein und wollte mal fragen wie es mir so geht. Da dachte ich auch ... tolle Wurst. Habe mich während des Gesprächs versucht zusammen zu reißen. Dachte ich kipp jetzt gleich vom Stuhl. Bei der Verabschiedung habe ich einen großen Ausfallschritt zur Seite gemacht. Ich bin auch ganz ehrlich gewesen und mein Chef hat auch total Verständnis, aber ich wollte jetzt auch nicht unbedingt vor ihm umkippen. Doofe Situation einfach. Bin dann zur Toilette, hab die Tür abgesperrt und geheult wie ein Schlosshund. Mir fehlt einfach die Perspektive. Wann wird es besser und wird es das überhaupt? Wofür kämpfe ich? Ich weiß, in allen Dingen ist hoffen besser als verzweifeln, aber nach 10 Monaten bin ich dermaßen Mürbe. Mich bedrückt das mittlerweile dermaßen, weil ich meine Existenz gefährdet sehe, wenn das nicht besser wird. Für immer kann ich das nicht durchstehen. Wenn mir jetzt jemand sagen würde noch drei Monate und dann ist es überstanden, dann hätte ich ein Ziel ...
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Mitglied seit 09.10.2019
307 Beiträge (ø0,18/Tag)

Hallo zusammen
Wenigstens bin ich nicht allein damit, ich weiss ein schwacher Trost... Bei mir ist es ganz genauso es will einfach nicht besser werden schon fast 8 Wochen gleichbleibend schlecht, es wollen einfach keine guten Phasen mehr kommen dabei hatte ich im März und April manchmal schon 4 bis 5 Tage die wenigstens etwas gut waren und eigentlich immer gute und schlechte Phasen im wechsel, so konnte ich wenigstens durchatmen und Hoffnung schöpfen. Wenn es ganz schlimm wird mit Unruhe bis fast zur Panik versuche ich wenn es irgendwie geht mich abzulenken und weiter bewegen... Im September ist schon 1 Jahr vergangen seit dem 2.Ausfall ich kann bald nicht mehr.
Jetzt sind Ferien und wir wollten so viel mit den Kids unternehmen und ständig muss ich mich zu irgendetwas zwingen das kostet so viel Kraft und meine Ehe leidet auch schon darunter, irgendwie ist so gar nichts mit mir anzufangen, dabei möchte ich mich doch nur mal wieder ganz normal fühlen ohne Schwindel und ständigem Druck. Hat jemand den Bericht gestern gesehen im HR über morbus meniere und diese Schwindel Anfälle? Die sagten der einzige Trost bei so einer Krankheit ist das nach etwa 5 bis 10 Jahren meistens die Anfälle weniger werden mit ganz viel Glück verschwinden? Da mach ich mir schon Sorgen das es auch bei mir vielleicht Jahre dauern könnte, meine Geduld ist sowas von überstrapaziert, es muss doch endlich mal eine Besserung eintreten, beim ersten Ausfall wurde es doch auch besser über die Monate.....
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Mitglied seit 12.04.2019
543 Beiträge (ø0,29/Tag)

KacyBiene, mit 10 Monaten hätte ich gar nicht arbeiten können. Never. Du bis da definitiv weiter als ich damals. Wir sprechen uns in einem halben Jahr. Garantiert ist es dann besser, vielleicht noch nicht weg aber erträglicher. Mit diesem komischen Gefühl, bis hin zur Panikattacke habe ich die Erfahrung gemacht, sich sofort ablenken. Auf keinen Fall stehen bleiben und abwarten. Wenn sich die Möglichkeit ergibt einfach weiter laufen. Diese Attacken kenne ich nur, wenn ich ruhig stehe. Dann sofort auf und weiter und an etwas schönes denken. Mir helfen meistens Gedanken an die schönen Urlaube weiter. Aber ich muss mich dann auch voll auf die Bilder konzentrieren. Oft geht es damit weg. Die Attacken werden deutlich weniger. Weg sind sie noch nicht, aber kein Vergleich wie vor 6 Monaten.
Mit der Perspektive ist das so eine Sache. Wohin die Reise geht, weiss keiner. Nur das es irgendwann weg geht. Dann werden wir wieder ein normales Leben mit "Luxusproblemen" haben. Glaube es mir.
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Mitglied seit 12.04.2019
543 Beiträge (ø0,29/Tag)

Sorry tanni1902, du bist natürlich auch gemeint.
Bei uns dauert es eben länger. Das stellt vieles auf die Probe. Aber macht dafür nachher auch stärker.
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Mitglied seit 12.04.2019
543 Beiträge (ø0,29/Tag)

Oft ist auch keine Verbesserung spürbar. Gemessen auf 10 Wochen. Aber auf z.B. 6 Monate gesehen gab es Fortschritte. Wenn auch nur kleine.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 16.11.2019
249 Beiträge (ø0,15/Tag)

Ich weiß gar nicht woher du immer diesen Optimismus und diese positive Einstellung nimmst Torsten aber ich bin dir sehr dankbar dafür :). Ja, irgendwie wird es schon wieder werden. Nur gut, dass wir hier auch mal "rumheulen" dürfen. Das tut so gut, sich das einfach mal frei von der Leber zu schreiben. Hier wird man, wie Tanni so schön sagt, wenigstens verstanden. So kann man außerhalb ja gar nicht reden. Entweder man möchte nicht, dass sich jemand noch ärgere Sorgen macht, als er es eh schon tut oder man hat Angst, dass einem dadurch Nachteile entstehen. Obwohl ich mich eigentlich um Offenheit bemühe, ist es so eine Sache, wie man die Wahrheit dosiert. Tanni ich denke, dass Meniere noch was ganz anderes ist. Das hoffe ich zumindest. Also 5-10 Jahre da kannst du mich dann auf die Insel schicken. Also nach wie vor meine ich keine Anfälle zu haben, sondern mehr so durchgehender, aber von der Intensität her sehr schwankender Schwindel. Gucci vielleicht kannst du uns da helfen. Du hast doch von den drei Damen erzählt, die auch betroffen waren. Weißt du zufällig wie lange es bei denen so dicker Daumen gedauert hat?
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Mitglied seit 09.10.2019
307 Beiträge (ø0,18/Tag)

Ja da habt ihr recht es hilft wohl nur Geduld, es nervt halt wenn so irgendwie gar keine Veränderung Eintritt, fühlt sich an als wäre totaler stillstand im Moment bei mir...
Gestern hab ich mit meiner Schwägerin gesprochen, die wo stets so oberflächlich über meinen Schwindel gesprochen hat.... Sie hat gestern die Diagnose Hörsturz bekommen nachdem sie tagelang schwindel und Übelkeit mit Kopfschmerzen hatte ging sie zum HNO der hat ihr jetzt cortison verschrieben und meinte gleich wenn man so einen Hörsturz nicht auskuriert schlägt er aufs Gleichgewichtsorgan und es können dauerhafte Schäden bleiben.. Ich bin nun gespannt wie sich das entwickelt die Symptome sind so ziemlich die gleichen im Moment wie bei mir, ich wünsche niemandem solch eine Krankheit, aber vielleicht hat meine Schwägerin jetzt etwas mehr Verständnis und kann sich besser in meine Lage hineinversetzen. So spielt das Leben manchmal.....
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Mitglied seit 12.04.2019
543 Beiträge (ø0,29/Tag)

Wie heißt das Sprichwort:" Man sieht sich immer zweimal im Leben". Es ist zwar kein Trost für dich aber in Zukunft wirst du auf mehr Verständnis stoßen.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 16.11.2019
249 Beiträge (ø0,15/Tag)

Tja das ist schwierig. Ich meine man kann von niemandem erwarten, dass er weiß wie das ist. Das ist auch total schwierig zu vermitteln. Was mich aber auch stört sind die Menschen, die einfach kein Verständnis für Menschen haben die krank sind. Das wird dann manchmal einfach so abgetan, als wenn man sich nicht so anstellen solle. Ich weiß ganz genau was du meinst. Man möchte ja auch nicht ständig bemitleidet werden, aber doofe Sprüche sind mehr als überflüssig. Es gibt aber auch die Leute, die nur so tun als wenn sie mitfühlend wären. Das nervt mich manchmal noch viel mehr.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 16.11.2019
249 Beiträge (ø0,15/Tag)

Ich habe zB eine Arbeitskollegin, die in jungen Jahren einen Gehirntumor hatte. Da ist wohl auch das GG leicht geschädigt worden. Sie ist dadurch etwas grob motorischer und macht ab und zu mal einen kleinen Ausfallschritt. Aber ansonsten hat sie nichts. Also kein Druck im Kopf und eben nicht diesen Schwindel. Sie kann gar nicht verstehen wie es mir geht, weil das total anders bei ihr ist. Meint aber, dadurch dass wir beide eine Schädigung am GG haben dürfe es mir ja nicht schlechter gehen als ihr. Aber wie will man das den Leuten begreiflich machen. Oder anders gefragt - bringt mich die ganze Erklärerei weiter?!
Tanni magst du deinen derzeitigen Schwindelzustand beschreiben, also wie es dir so geht? :)
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Mitglied seit 24.05.2020
72 Beiträge (ø0,05/Tag)

Hallo, ich will euch doch auch mal von meinem Arztbesuch berichten. Es war die HNO Abteilung des Klinikums Hanau. Der HNO Arzt wollte die Untersuchung mit der warmen Luft, das erste Mal nach meinem Ausfall Mitte Februar, machen. Er bot mir eine noch genauere Untersuchung an, die die Krankenkassen aber nicht bezahlen... ein Unding seiner Meinung nach, weil soviel anderer Mist bezahlt wird, und so eine gute Untersuchung nicht. Da sie nur 35,-€ kostete, lies ich sie machen. Da bekommt man auch eine Frenzelbrille auf, man muss verschiedene Punkte mit den Augen verfolgen und man bekommt den Kopf hin- und hergerissen.... aber das habt ihr ja bestimmt schon alle 3 hinter Euch... ist echt eklig. Das Ergebnis beim anschließenden Gespräch mit dem Arzt hat mich aber doch geschockt. Das rechte Gleichgewichtsorgan hat sich nicht wieder eingeschaltet, es ist immer noch zu
100 % ausgefallen. Da es mir ja aber doch viel besser geht als im Feb., März sagte der Arzt dass man daran sehen kann dass das Gehirn jetzt nur mit dem linken GG Organ korrespondiert und dass die beiden das schon alleine schaffen und ich irgendwann es nicht mehr als „unnormal“ merken würde. Ich solle mich nicht so auf das komische Gefühl einlassen sondern versuchen mich ganz normal zu bewegen, alle Arbeiten machen, den Kopf normal drehen und viele, viele Übungen machen, nur so könne das Gehirn und GG lernen. Es gäbe im Internet sehr gute Anleitungen. Ich soll auch regelmäßig 3xtäglich das „Betavert“ weiter nehmen, weil es sich gut bewährt hat. Ich bin ja sehr kritisch ob das alles klappt, gerade dieser blöde Druck auf dem Kopf, die Ohren die zuschlagen und das wegrutschen im Kopf bei Drehungen...ich kann mir nicht vorstellen dass das noch mal weg geht. Der Arzt meinte diese Krankheit könnte man auch mit einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall vergleichen, das würde auch seine Zeit brauchen, und ein Schlaganfall wäre ja noch schlimmer, weil der Ausfall von Gliedmaßen und teilweise der Sprache meist nicht mehr zu beheben ist. Also tröste ich mich mit diesem Vergleich und versuche jetzt viele Übungen zu machen... wahrscheinlich ist Ehrgeiz, Ausdauer und Geduld das allerwichtigste.
Ich ruf mal die anderen Frauen mal an und frag mal wie lange es bei denen gedauert hat, und berichte es Euch. Macht ihr eigentlich auch Übungen und nehmt was ein?
Tja und deine Schwägerin, Tanni, versteht jetzt eher von was Du sprichst. So ein Hörsturz ist auch was übles und dauert auch in der Regel sehr lange bis alles wieder gut ist.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende trotz der Hitze, die dem Kopf meiner Meinung nach erst recht nicht gut tut.
Also bis dann 😉
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Mitglied seit 09.10.2019
307 Beiträge (ø0,18/Tag)

Danke Gucci2020, ich hoffe auch das ich bei meiner Verwandtschaft auf mehr Verständnis stoßen werde, was mir leider auch nicht viel bringt das sich mein Zustand verändert,aber so ist es nunmal...
Meine Zustand beschreiben würde ich wie in einer Glasglocke ganz seltsam mit mega Druck auf den Ohren und gelegentlich sogar Kopfschmerzen die ich vorher eigentlich nicht so hatte. Wenn ich länger im Ruhezustand war fällt es mir anfangs schwer das Gleichgewicht zu halten beim Laufen, es fühlt sich an wie ein schwanken, das anscheinend aber aussen stehende nicht bemerken. Ich versuche es zu überspielen und mich so normal zu verhalten wie es geht, aber fühle mich mega schlecht damit. Die innere Unruhe ist seit 2 Tagen etwas besser. Was im Moment auch eher selten ist das ist die Übelkeit, das Schwächegefühl das ich sonst meist in den Beinen hatte, hat sich nun eher über den ganzen Körper verteilt, fühl mich allgemein matschig und antriebslos. Manchmal abends im Bett bemerke ich leichten Tinnitus. Medikamente nehm ich zur Zeit keine und Übungen mach ich zwischendurch, oft denk ich das einzige was hilft ist laufen und ablenken.... Und Geduld😩
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Mitglied seit 09.10.2019
307 Beiträge (ø0,18/Tag)

Die Hitze bekommt mir auch nicht wirklich, da kann ich nicht lange laufen gehn im Moment.
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Mitglied seit 09.10.2019
307 Beiträge (ø0,18/Tag)

Wie fühlt es sich bei euch an im Moment?
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