Wie kriege ich das Bittere von Bockshornkleesamen weg?

zurück weiter

Mitglied seit 11.04.2003
153 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo,

der Geruch von gerösteten Bockshornkleesamen ist für mich der Inbegriff von leckerem indischem Essensgeruch. Leider habe ich es nicht geschafft, beim Kochen damit zurechtzukommen. Diese Samen sind so verdammt bitter. Ich frage mich, wie andere damit umgehen. Den Lehrer bei einem Indisch-Kochkurs habe ich mal danach gefragt, aber er meinte nur ""Ganz wenig nehmen",

Kennt ihr dieses Problem, und wie kommt ihr damit zurecht?

Grüße von
Jürgen
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

Bockshornkleesamen soll natürlich Röst- und Bitterstoffe ins Gericht bringen, dafür verwendet man ihn. Gegen zu viel Bitterkeit hilft aber trockenes Anrösten in der Pfanne. Jetzt hast Du sie aber schon angeröstet, wie Du geschrieben hast, deswegen duften sie ja auch so lecker.
Aber wie bei vielem ist die Spanne zwischen "hmm, lecker" und "ups, verbrannt" sehr klein, denn dummerweise wird Bockshornkleesamen noch bitterer als er eh schon ist, wenn man ihn zu lange röstet. Ist mir auch schon passiert. Nebenbei hatte ich es auch wohl mit der Menge übertrieben, denn wie Dein Lehrer schon meinte, weniger ist mehr.
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 26.12.2015
3.322 Beiträge (ø1,08/Tag)

Ich verwende Bockshornkleesamen hauptsächlich zu Hülsenfrüchten. Wohl dosiert kann er das Gericht bereichern, aber überdosiert, wie schon erwähnt, führt zu leicht bitteren Geschmack.

Churry
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 11.04.2003
153 Beiträge (ø0,02/Tag)

Tja, ich habe Bockshornkleesamen vor ewigen Zeiten mal ausprobiert. Wenn ich wenig nehme: ich schmecke nichts davon. Wenn ich viel nehme: bitter.

Ich werde jetzt noch mal ein bißchen rumexperimentieren.

Grüße von

Jürgen
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

Zitat von kaltmamsell am 28.07.2022 um 23:26 Uhr

„Wenn ich wenig nehme: ich schmecke nichts davon. Wenn ich viel nehme: bitter.“


Ich fürchte, den leckeren röstig heuartigen Duft vom warmen Bockshornkleesamen bekommst Du nachher nicht wirklich ins Essen rein, diese Aromanoten verfliegen bestimmt schnell. Der Bockshornkleesamen ist da wirklich eher für die Bitternote zuständig. Aber ich bin da kein ayurvedischer Experte wie vielleicht der indische Lehrer. Hab den auch bislang nie quasi pur benutzt sondern immer in Kombination mit anderen Gewürzen.
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 11.04.2003
153 Beiträge (ø0,02/Tag)

Ja, jetzt wo du's sagst - ich glaube, so kam mir das damals auch vor. Riecht köstlich, aber im Essen kommt nichts an. Und bitter kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Ich und meine Gäste sitzen ja auch beim Essen nicht neben der Pfanne, aus der der Duft kommt.

Na egal, ich werde noch ein bißchen rumprobieren, und wenn meine Hoffnungen gar nicht erfüllt werden, ist das Thema endlich beendet.

Bockshornklee alleine würde ich natürlich nicht verwenden. Wäre immer nur eines von mehreren Gewürzen. Es wäre nur toll, wenn man diesen Duft als Geschmack noch zu den anderen Gewürzen dazu kriegen könnte.

Manchmal denke ich, daß die indischen Restaurants den Bockshornklee nur rösten, um mit dem Geruch Gäste anzulocken. So wie die Tankstellen den Verkaufsraum mit Kaffeearoma beduften, damit die Kunden Appetit auf eine schöne Tasse Kaffee bekommen. Oder die Outdoor-Läden mit Geruch von Gebirgskräutern (statt Kunstoff und Imprägniermittel). Oder die Weihnachts-Bonbonverkäufer vor dem Kaufhauseingang unter ihrem Verkaufstisch einen Topf mit heißem Wasser und Anisaroma auf einer Herdplatte stehen haben, der den Anisduft rund um den Verkaufsstand herum erzeugt.

Grüße von

Jürgen
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

Zitat von kaltmamsell am 28.07.2022 um 23:56 Uhr

„Manchmal denke ich, daß die indischen Restaurants den Bockshornklee nur rösten, um mit dem Geruch Gäste anzulocken. So wie die Tankstellen den Verkaufsraum mit Kaffeearoma beduften, damit die Kunden Appetit auf eine schöne Tasse Kaffee bekommen. Oder die Outdoor-Läden mit Geruch von Gebirgskräutern (statt Kunstoff und Imprägniermittel). Oder die Weihnachts-Bonbonverkäufer vor dem Kaufhauseingang unter ihrem Verkaufstisch einen Topf mit heißem Wasser und Anisaroma auf einer Herdplatte stehen haben, der den Anisduft rund um den Verkaufsstand herum erzeugt.“



Ich würde mich persönlich darauf einstellen, dass Dein Gedanke da richtig ist 😉 bei den indischen Restaurants. Flüchtiger Duft ist leider was anderes als Geschmack nachher im Essen.
Sieh es so: wenn Deine Gäste kommen und Du hast gerade vorher noch lecker den Bockshornklee angeröstet (und ihn dann in den Müll gekippt) ... sie werden begeistert sein von Deinem Essen und Dir attestieren, dass es wie beim Inder war!

Übrigens: Supermärkrte leiten die Dämpfe ihres Aufbackofens auch in die Klimaanlage, damit es im ganzen laden lecker nach frischem Brot riecht. Marketing, ganz simples Marketing.
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 21.01.2009
2.551 Beiträge (ø0,46/Tag)

Hallihallo,

also meine beste Erfahrung mit Bockshornklee:
nicht mitschmoren in der Sauce, da es dann nicht mehr durchschmeckt.
Ich röste ihn am Schluss ohne Fett an (ein paar Samen für circa 4 Personen) und nur, bis es gut duftet, dann raus und einmal mit dem Mörser kurz grob zerstossen und auf die Sauce obendrauf geben, zusammen mit den frischen Kräutern. So hast du den Duft und Geschmack durchaus noch beim Essen, aber nicht die Bitternote in der ganzen Sauce.

Ich wünsche dir ein versöhnliches Ende mit dem lieben Gewürz-

Vg,
Geronimo
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 10.02.2014
10.863 Beiträge (ø2,9/Tag)

Sorry, Geronimo Lächeln

mitschmoren unbedingt, aber beim Anrösten gut aufpassen. Wenn man beim Anrösten der samen gut aufpasst, dass nur ganz schwach Farbe entsteht, sollte es nicht zu bitter sein. Ich liebe diesen Geschmack allerdings ... ist sicher individuell.

was frankwaechter schreibt fand ich sehr interessant.
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

[QUOTE="m14900808"]was frankwaechter schreibt fand ich sehr interessant.[/QUOTE]

Ich hab viel geschrieben 🙈...
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 10.02.2014
10.863 Beiträge (ø2,9/Tag)

Nicht zu viel für mich

VG
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 11.04.2003
153 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo Frank,
"Supermärkrte leiten die Dämpfe ihres Aufbackofens auch in die Klimaanlage..." - war mir neu, wieder was gelernt.

Hallo Eva,
" Wenn man beim Anrösten der samen gut aufpasst, dass nur ganz schwach Farbe entsteht, sollte es nicht zu bitter sein." - wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Samen mal roh durchgebissen und zerkaut, und schon da waren sie reichlich bitter. Aber ich probiere ja alles demnächst noch mal aus.

Hallo Geronimo,
ich probiere alles aus.

Grüße von

Jürgen
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

Zitat von kaltmamsell am 29.07.2022 um 05:16 Uhr

„wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Samen mal roh durchgebissen und zerkaut, und schon da waren sie reichlich bitter.“


Roh = bitter,
leicht angeröstet = weniger bitter,
stärker angeröstet = sehr bitter.
🤷‍♂️

Aber das mit dem spät dazugeben muss ich auch mal ausprobieren. 👍🏻
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 11.03.2006
6.640 Beiträge (ø1/Tag)

Ich mag Bockshornklee am liebsten, wenn man ihn keimen läßt und als Sprossen zugibt - dann ist da auch nicht zuviel bitter und der ganze Geschmack kommt an.

LG Anne
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)

Zitat von kaltmamsell am 28.07.2022 um 23:26 Uhr

„Ich werde jetzt noch mal ein bißchen rumexperimentieren.“



Wenn Du möchtest, dann probiere doch mein neues Rezept mit Bockshornkleesamen aus:
Veganer Blumenkohl-Reis-Topf mit Süßkartoffeln, Möhren und Knuspercroûtons. Nimm aber vielleicht erstmal nur die Hälfte der angegebenen Menge an Samen, denn es ist nachher schon noch drin im Geschmack und wer auf Bitterkeit empfindlich reagiert ...
Zitieren & Antworten
zurück weiter