Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
ja die Überschrift ist meine Frage, wie kann es sein, das es unsere Ur-Opas, Opas, Väter und Onkels, mit eingeschränkten Mitteln, Wurst her gestellt haben, die so lecker schmeckte, das noch Generationen davon reden und träumen. Teilweise gab es kein Strom, von Eisschnee, Kühlräumen, Kutter, Mixer, Schinkenpresse, Kunstdärme, Nitropökelsatze. Chemie usw. war nicht die Rede. Angeblich wurde in den Kriegszeiten unter sehr beschwerten Bedingungen, (ein Thermometer war Luxus) sogar die beste Wurst aller Zeiten hergestellt. Ja warum? Gruß C._Peter |
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Mitglied seit 03.07.2008
214 Beiträge (ø0,04/Tag)
Damals wurde noch mit Liebe hergestellt. Qualität statt Quantität :D
lg LuNaTiC |
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Mitglied seit 29.09.2006
17.611 Beiträge (ø2,73/Tag)
Weil man sich im dunklen vollkommen auf die Aromen konzentrieren konnte....
...heute gibts bunte Tischdekcen und so... LG Cry |
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Mitglied seit 15.02.2004
191 Beiträge (ø0,03/Tag)
Hallo,
bei mir wurde daheim auch immer geschlachtet, die Wurst war superlecker. Der Metzger hat zum Abschmecken niemals eine Waage benutzt sondern nur seinen Gaumen, wenn er das Gefühl hatte, dass die Wurst so i.O. ist, haben meine Eltern ihren Gaumen sprechen lassen und dann wurde es so gelassen oder nochmal nachgewürzt. Geschlachtet wurde im eigenen Schlachtekeller. Jetzt bin ich verheiratet und von den Eltern meines Mannes bekommen wir jedes Jahr ein Schwein. Geschlachtet wird in den Räumlichkeiten des Dorfmetzgers. Beim Wursten wird Fleisch und Gewürz genau abgewogen und dann MUSS die Wurst schmecken, der Gaumen hat nichts zu sagen. Und was soll ich sagen, mir schmeckt die Wurst überhaupt nicht und mein Mann muss sie alleine essen. Meiner Meinung nach liegt es an der Waage, aber natürlich auch an der anderen Fütterung der Tiere. Das Futter macht sehr viel aus. Selbst der Geschmack des Fleisches ist ja schon anders - je nach Futter. Selbst beim Käse merkt man den Futterunterschied. Erst gestern habe ich Käse von "Deichkühen" probiert, er war super aromatisch und gigantisch lecker. Also, Futter der Tiere und Waage - das sind für mich die Gründe weshalb die Wurst heute nicht mehr so gut schmeckt. Lg |
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Mitglied seit 12.12.2007
1.902 Beiträge (ø0,32/Tag)
"1908 brachte Maggi den Brühwürfel auf den Markt." (Zitat Wikipedia)
Gruß |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Uff, lieber Peter! Habe gerade gedacht: Wer fragt denn sowas???? Was hat der Geschmack mit Strom zu tun??? Meine Antwort darauf aber ist! Früher wurde alles auf Naturbasis hergestellt! Früher wurde alles eingekocht, was nicht Niet- und Nagelfest war. Früher arbeitete man nicht mit Geschmacksverstärker und dadurch war Alles Bio!!! Kunstdärme gab es aber auch früher schon, aber erst zu der Zeit, als man damit anfing Wurst einzufrieren, welche aber vom Geschmack her noch lange nicht an die Eingekochte herankam.. Weil an der eingekochten Wurst sich sooooo eine leckere Sülze absetzte,besonders bei der Bratwurst!! Bei Leber-und Blutwurst durfte nur ich die Endstücke abschneiden! Jawoll!! Was gäbe ich dafür, nochmal eine richtige Hausschlachtung zu machen, obwohl es immer eine Schweinsarbeit war.!! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Hallo Universuma! Genau, Du hast es auf den Punkt gebracht!! Früher wurde so über den Daumen gepeilt, wieviel an Gewürzen da hereinkam! Wir hatten auch einen Metzger, welcher einen so tollen Gaumen hatte!! Kann mich aber auch nicht daran erinnern, dass meine Mutter beim Kochen und Backen etwas abgewogen hat! Aber heute ist alles sooooo anders!! Darum tue ich mich bestimmt auch so schwer damit, nach Rezepten zu arbeiten, denn ich hasse das Abmessen! Arbeite heute noch so, wie meine Mutter es mich gelehrt hat! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Hallo zusammen,
ich kann mich nur anschließen. Mein Großvater hat im Paderborner Land für das ganze Dorf den Schinken geräuchert. Er war kein Metzger oder ähnliches, hatte das aber voll drauf. Ich durfte oft bei den Vorbereitungen dabei sein, das Waschen des Schinkens, das einsalzen, rund um den Knochen mehr als anderswo. Das Pfeffern, und dann natürlich die Lake. Alles naturbelassen ,ohne Chemie. Alles nach Geschmack. Auf seinem Räucherboden hingen manchmal bis zu 50 Schinken. Den Geschmack habe ich noch heute auf der Zunge. Habe nie wieder so guten Schinken gegessen. GLÜCK AUF Eure Bärenmama REGINE
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Liebe Regine! Den Schinken und alles was geräuchert werden musste, haben wir immer unserem Metzger mitgegeben, weil wir leider keine eigene Räuchervorrichtung hatten. Aber dieser hatte auch viel davon weg, eine besondere Geschmacksnote hereinzubringen! Hmmm!! Muss aufhören, sonst läuft mir noch das Wasser im Mund zusammen!! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 15.09.2004
6.787 Beiträge (ø0,94/Tag)
Hi
... warum es früher besser war ??? .... weil es selten war - ganz einfach lg Radkon |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Hallo Radkorn! So selten waren Hausschlachtungen aber nun nicht!! Nur war man nicht so auf Elektrogeräte angewiesen wie das heute der Fall ist! Lass doch heute mal nur für eine Stunde den Strom ausfallen, dann würden wir doch alle auf dem Schlauch stehn, oder?? Aber wie schon geschrieben: was hat der Geschmack der Wurst mit Strom zu tun! Denn auch früher wurde schon mit einem elektrischen Einkochapperat eingekocht! Vorausgesetzt! Man hatte Strom!! Ansonsten musste der Kohleofen her!! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 18.04.2006
2.620 Beiträge (ø0,4/Tag)
Hallo,
und die Schweine wurden anders gefüttert, durften älter und fett werden. Es grüßt herzlich die Christel |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hallo
Alles was man selten bekommt ist interessant und erweckt Sehnsüchte ! vor 50 Jahren machte ein Hausschlachter Leber / Blutwurst , Schwartenmagen und Bratwurst das war`s zumindest bei uns. Das restliche Fleisch wurde in der Holzfleischstanne gesalzen und Bratenfleisch eingedost. Kühltruhen gab es ja keine ! Bei uns , wir waren 7 Personen ging es dann an Kirchweih in die Metzgerei und es gab feine Bratwürste – das war eine Sensation, heute will jeder grobe Bratwurst ! Bei uns wurde noch im Holzbackofen alle 14 Tage gebacken wenn das Brot einmal knapp war wurde ich in die Bäckerei geschickt und bis ich nach hause kam hatte ich ein Loch in das frische Brot gebohrt so gut hat`s geschmeckt (u. die Ohrfeige auch) .Heute bin ich froh wenn ich selbstgebackenes Brot oder Flammkuchen der im voraus gebacken wurde bekomme (1-2x im Jahr back ich noch selbst). Die Technik und Chemie macht es möglich heute andere Produkte herzustellen und in Sachen Wurst sind wir einfach übersättigt und deshalb kommt die Sehnsucht nach der guten alten Zeit !!! Was ich sagen wollte : Es ist nicht`s schlechter --- nur die Erinnerung die bleibt --- und alles was man nicht haben kann ist interessant ! Gruß Werner |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Christel,
durften älter und fett werden na ja, das fetter werden hat mir meine Frau auch verboten weil ich älter werden soll, obwohl ich dann auch nicht mehr das bin,was ich sein möchte... ZUFRIEDEN! Gruß C.-Peter |
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Mitglied seit 11.09.2004
10.877 Beiträge (ø1,51/Tag)
Hallo Claus_Peter,
früher wurden die Schweine auch wesentlich größer und älter und man hat sehr viel Fett verarbeitet und bekanntlich ist Fett ein Geschmacksträger, früher wurde auch viel von Hand schwer gearbeitet da man noch keine Maschinen besaß die alles vollautomatisch erledigten, also hat man das Fett dabei wieder verbrannt. Heute will jeder nur noch fettfrei essen und so schmeckt es dann auch, am liebsten noch das letzte Fitzelchen Fett am Schnitzel vor dem Braten wegschneiden, usw. usw. Oft wurde ich auch hier schon belächelt wenn ich aus meinem uralten Wurschtelbuch Rezepte beschrieben habe, aber genau das ist es was den guten Geschmack ausmacht. Wie oft habe ich hier schon gelesen:"Meine Leberwurst ist zu trocken, oder ist bröselig, was kann ich verbessern" Ja wie soll sie denn auch anders werden wenn der berühmte Geschmacksträger fehlt. Was hat man den früher für Würste hergestellt, wenn man keinen Strom und Maschinen hatte, Würste bei denen man das Fleisch vorher kochte und von Hand durch den Fleischwolf gedreht hat, verschieden gewürzt und geräuchert. Ich weiß es noch ganz genau wie eine solche Hausschlachtung von statten ging, bin halt nun mal kurz nach dem Krieg geboren, da war nicht eine einzige elektrische Maschine dabei, auch die Dosenverschlußmaschine wurde von Hand gedreht. Aber einen Thermometer hatte wir schon immer. "Gut Wurschtel" + LG Hobbyko Hobbyko’s Leitspruch: Ich mache mir nicht viel, .................aus wenig zum Essen !! |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Werner > Wurstler 1,
Hallo Klaus > Hobbyko nicht nur ich kenne Euch Beide in diesem Forum als sehr gute Wurster. Selbstverständlich habe ich auch meine eigenen Erinnerungen an die damalige Zeit, bin auch ein Nachkriegskind das ohne Reichtum aufgezogen wurde, wenn der Narbar geschlachtet hat, bekam ich eine Kinderwurst ( Kleine Wurst) die habe ich mir den ganzen Nachmittag angesehen und daran vor Hunger bis zum Abend gerochen, bis dann der glückliche Moment des Anschnitts kam. Ganz allein für mich eine Wurst...ja, ja es waren zwar nicht bessere Zeiten, aber Zeiten an denen man sich an das Gute welches man erlebt besser erinnern kann als alles Schlechte. Gruß Euer C.-Peter |
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Mitglied seit 25.02.2006
2.910 Beiträge (ø0,44/Tag)
hallo
auch ich kann mich noch gut erinnern wenn schlachttag war. gestern haben bekannte geschlachtet was für ein fest. alles wurde von hand gemacht angefangen beim kleinsten den zwiebeln und knobis. alle durften helfen und die feine wurst ein traum. wir haben hier noch einen metzger der nach alter tradition arbeitet und dort holen wir unsere sachen. ausm schwarzwald. bei uns wurde noch eingedost des war noch ne sach ich mußte immer die dosen holen und die deckel waschen und trocknen. ja die zeiten kommen nimmer gruß lene |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Lene,
Du schreibst, die Zeiten kommen nimmer, gerade zur heutigen Zeit, sind immer mehr Leute bereit was neues/altes aus zu probieren. Sei es aus Neugierde, Verdrossenheit, Armut oder Verzweifelung, darum ist es vielleicht auch wichtig, das meine Frage Warum schmeckte die Wurst früher so gut, obwohl es keinen Strom u. besondere Hilfsmittel gab??? eventuell sogar von Fachleuten die sich auch schon lange darüber Gedanken machen warum nur die Wurst von früher heute noch so begehrenswert ist und auch besser schmeckte, beantwortet wird. Lieben Gruß C.-Peter |
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Hallo!
Ein wenig war früher alles besser, etwas Wehmut schwingt da doch mit. Unbestritten ist, dass die Qualität der Schlachttiere um längern besser war. Außer man bekommt eventuell von Kleinbauern gut gemästete Tiere. Einmal im Jahr schlachtet ein befreundeter Landwirt ein Rind von gut 600 kg. Das Fleisch ist schon meist durch Vorbestellungen ausverkauft. Auch mal ein Schwein mit > 200 kg Lebendgewicht, eine Lende davon, die braucht bald gar nicht gewürzt werden. Vergessen dürfen wir aber im großen und ganzen nicht, dass weit aus weniger Gewürze und Hilfsmittel zur Verfügung standen. Zum Hausschlachten, durfte ich aus der Stadt Salz, Pfeffer, Salpeter und Alaun beschaffen. Kümmel, Majoran, Thymian, Senfsaat, und dann war doch meist Schluß. Ich denke wir glorifizieren einiges, wie mit anderen Sachen auch. Es ist ja nicht verwerflich. Wenn ich an die Rohwurst von früher denke, da bevorzuge ich mir aber meine jetztige auf alle Fälle. Blut-und Leberwurst gelangen m. M. eigentlich immer, wie auch die geräucherten Schwartenmägen. Gruß Jürgen Vegetarier leben nicht länger,sie sehen nur älter aus ! |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Jürgen, ich glaube Du hast es auf den Punkt gebracht:
Unbestritten ist, daß die Qualität der Schlachttiere um Längen besser war das merke ich schon an dem Fleisch was ich seit kurzem kaufe, Fleisch von freilaufenden Schweinen. Schon echt ein Unterschied den man deutlich nicht nur am Geschmack sondern auch schon bei der Verarbeitung merkt, das Fleisch ist fest und trocken und beim Anschnitt eine leicht marmorierte Fläche. Gruß C.-Peter |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.693 Beiträge (ø7,85/Tag)
mir hat die früher (hausgeschlachtete) Wurst NICHT besser geschmeckt - ich fand sie immer viel zu fett...vor allem die Leberwurst...öks...
slts Grisou Ich kann mir meine Eltern und Grosseltern nicht aussuchen - das, was ich esse aber schon" (Dr Serge Hecberg, zum Thema Gene & Gewicht)) |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Grisou,
aber das Aroma, der Duft....oooooh, war echt köstlich! Gruß C.-Peter |
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Mitglied seit 17.01.2002
378 Beiträge (ø0,05/Tag)
Hallo,
ich glaube auch, dass es an der Abwechslung liegt. Wir versuchen immer bei dem einen und dem anderen Fleischern zu kaufen und manchmal bekommen wir auch Hausgeschlachtetes. Wisst Ihr, wie nach einem Jahr immer die selbe hausgeschlachtete Wurst geschmeckt hat? Uns als Gästen hat sie noch gemundet, aber die Bauern haben sich nach der "Frischen" gesehnt (beim Schlachtefest). Ich stimme auch voll zu, dass die Schweine viel fetter waren und dadurch das Fleisch aromatischer. Die Hausschlachterei wird sicher mit der gleichen Freude, dem Sachverstand und vermutlich besseren Gewürzen betrieben, als vor 50 Jahren. Liebe Grüße von Doris |
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Genau wie Doris es schreibt, war es auch bei meinen Eltern.
Die wollten irgendwann auch mal frische Wurst vom Fleischer. Landwirte erhielten in den 50 iger Jahren keine Fleischmarken, weil sie Selbstversorger waren. Da kam schon manchmal der Wunsch nach einer frischen Tee-oder Bockwurst auf. Weil einfach die Abwechslung fehlte. Die Haltbarkeit war auf Grund der fehlenden Kühl-und Gefriermöglichkeiten nicht sehr lang. Fett war der Hauptgeschmacksträger, wenn Aber durch die Viehaltung passierte schon ab und mal, dass sich ein Kalb nicht mehr wohl fühlte, dem konnte geholfen werden. Das war dann eine angenehme Abwechslung. Gruß Jürgen Vegetarier leben nicht länger,sie sehen nur älter aus ! |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hi Jürgen
Das nannte sich Notschlachtung !! Das wurde im Dorf bekannt gemacht und jeder kaufte sich ein Stück (auch um den Bauern zu unterstützen). Das gabs jedes Jahr und ich bin mir heute nicht mehr sicher ob nachgeholfen wurde oder ob es damals schon BSE war !!!!! Das war ja nur bei Großvieh (Fuß gebrochen und so). Gruß Werner |
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Mitglied seit 07.05.2004
6.275 Beiträge (ø0,86/Tag)
hallo claus-peter,
du kannst auch heute noch wurst herstellen ohne strom und chemiegedöns. klaro ist die vielfalt an sorten eingeschränkter im vergleich zu dem, was heute der metzger bieten kann. aber selbst gute metzger, die viel selbst machen, kaufen einen teil ihrer wurst dazu. in der hauptsache frischwurst, salamis und sowas. ich denke, man muss für sich eine grundsatzentscheidung treffen: entweder, man möchte wurscht wie früher mit geringer auswahl oder große auswahl. dann muss man wohl oder übel industriell hergestellte wurst in kauf nehmen im alltag. wenn ich beim metzger kaufe, kaufe ich grundsätzlich nur das, was er selbst herstellt. industriewurst krieg ich in jedem supermarkt, da muss ich nicht zum metzger tingeln. wir wursten auch selbst - teilweise auch nach alten familienrezepten - aber die fettmenge kann man etwas runterschrauben ohne probleme, haben wir die erfahrung gemacht. die hohen fettmassen in der wurst rührten auch daher, dass die schweine früher, die man von hand aufzog, einfach mehr speck angesetzt haben als heutige viecher. sie haben anderes futter bekommen als in der massentier- haltung. grüße |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Hallo! Möchte gerne noch auf die Meinung von Doris eingehen und schreiben, dass auch ich es manchmal so richtig satt hatte, nur selbstgemachte Wurst zu essen. Konnte noch nicht mal mehr Panhas sehen, geschweige riechen und habe lieber andere Menschen damit erfreut. Sogar meine Schwiegermutter, in deren Haushalt auch immer geschlachtet wurde, fragte mich dann und wann mal, ob ich ihr nicht mal leckere Schinkenwurst vom Metzger mitbringen möchte. Habe ihren Wunsch gerne erfüllt und sogar noch Plockwurst und Bierschinken dazu genommen. Ich glaube, sie hat sich darüber mehr gefreut, als wenn ich ihr Pralinen oder Blumen geschenkt hätte. Aber wieder mit Hausschlachtung anzufangen, hätte ich keine Lust mehr, obwohl wir die Räumlichkeiten dazu hätten. Kaufe mir lieber im Nachbarort bei einem Bauer, welcher noch selbst schlachtet, schon mal Wurst! Sogar Panhas, den ich wieder richtig zu lieben gelernt habe! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Liebe Waldkönigin! Ist man sich bei allen Metzger sicher, dass sie alle Wurstsorten selbst herstellen? Ich glaube nicht! Bei uns im Ort gibt es einen Metzger, welcher nur die Grundsorten an Wurst, z. B. Bratwurst, Schinkenplockwurst usw. selbst herstellt. Alle anderen Wurstarten bezieht er von einer Firma! An Alle! Was das heutige Gewicht der Schweine betrifft, dürfen diese ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten, denn ansonsten bleibt der Bauer auf seine Schweine sitzen. Daher haben sie auch nicht mehr den dicken Speck, welchen ich mir noch heute gerne so in Scheiben geschnitten, auf den Fingern esse. Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 25.02.2006
2.910 Beiträge (ø0,44/Tag)
hallo
unser metzger ist auch bauer und der hat alle wurstsorten im programm. der schlachtet selbst vermarktet selbst. und notschlachtungen gibts hin und wieder jemand der beziehungen hat bekommt es mit. gruß lene |
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Mitglied seit 25.02.2006
2.910 Beiträge (ø0,44/Tag)
hallo
gebt mal .... kasperhof.de ein gruß lene |
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Mitglied seit 12.10.2004
4.950 Beiträge (ø0,69/Tag)
Damals hatte man noch richtig Kohldampf. Wurst war Luxus und die Geschmacksensoren waren noch scharf.
Und früher war sowieso alles viiiel besser. |
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Mitglied seit 07.05.2004
6.275 Beiträge (ø0,86/Tag)
hallo lene,
ich war grad auf der website. aber im vergleich zu sonstigen metzgern ist auch das ein sehr abgespecktes angebot. der metzger hat meist 5,6,7,8 sorten salami. x-verschiedene aufschnitt- sorten, brüh- und rohwürste, verschiedene schinkensorten roh, gepökelt, gegart usw. und die kann kein metzger heute mehr alle allein machen. ich weiß dies, weil ich mehr als 10 jahre metzgereien betriebswirt. beraten habe in verschiedenen größenordnungen. je mehr vielfalt kunde/kundin will, umsomehr muss man sich drauf einstellen, dass das verkaufte eben nicht aus den kesseln und räucherkammern des metzgers kommt. leider ist es vielen kunden egal, ob die wurscht selbst hergestellt ist oder nicht. sie kaufen nach dem motto "hauptsache beim metzger gekauft" für einige hat das auch was mit prestige zu tun... so nach dem motto "schau, wir brauchen net die abgepackte a..ldiwurst essen" und so ist es mit den ganzen zusatzkrams, der hineinkommt. für viele kunden ist es ja schon unakzeptabel, dass eine selbstgemachte wurst halt nicht immer 100%ig gleich schmeckt im jahresverlauf. alles muss uniformiert und standardisiert schmecken. bloß nicht von der norm abweichen! sonst kaufts der kunde nicht! also bleibt den metzgern oft nur der griff zu fertiggewürzmischungen für ihre wurstsorten. und von der farbe schwätzen wir gar net erst... alles nur, damit das auge des kunden verwöhnt und zum kauf animiert wird. brauchen tut man eigentlich solche farbstoffe nicht. die meisten leute, die sich hier im ck zusammenfinden, haben da sicher eine andere einstellung. aber schau dich mal im supermarkt um, was die meisten kunden so im einkaufswagen haben... fertiggerichte, abgepackte wurscht aus industrieproduktion, süßigkeiten, chips, kalorienlastige getränke... grüße |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Waldkönigin,
Du sprichst mir aus der Seele, habe ich doch neulich bei einem Schlachter am Dresen gehört, wie eine Mutter ihr in der Karre sitzendes Kind fragte: Soll dich de Mama ne Kaschperle Wurst kaufen tun? Tatsächlich hat die Verkäuferin reagiert und sagte: Schau mal meine Kleine, da hat das Schweinchen sich aber doll Mühe gegeben und dir diese lecker Wurst gezaubert (eine Art Mortadella mit einer Kasperkopf in der Scheibe) Booh was für ein Fortschritt! Gruß C.-Peter |
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Mitglied seit 07.05.2004
6.275 Beiträge (ø0,86/Tag)
tja, da kann man nur das arme kind bedauern
kinder können ja mitunter schon gnäschig sein, aber dann muss man sich als mutter/vater was einfallen lassen ... dazu fehlt heute scheinbar vielen die geduld, die muße, die innovation...so mein eindruck. meine kinder liebten leberwurschtzüge... kleine brothäppchen mit leberwurst jeder art in geshclängelter form aufs brettchen drapiert. die lok bestand aus 2 häppchen übereinander und durfte erst verspeist werden, wenn der rest bereits gegessen war. oder hasenbrote!... auch ne sehr beliebte sache da war es wurscht, welche wurscht oder käse drauf war. wichtig war, das es HASENBROTE waren! naja, und so sachen gabs halt etliche. da haben sogar kiddies, die sonst totalen zirkus am esstisch gemacht haben, bei mir vorbildlichst gefuttert. es wurden öfters mal welche zum essen vorbei gebracht... weil mutti das theater mit ihren lieben kleinen nicht mehr ausgehalten hat sogar die wurscht muss heute verniedlicht werden, um bloß jaaa vom eigentlichen, unschönen "fleischverarbeitungsprozess" abzulenken. wurscht wächst nämlich auf bäumen und schokomilch kommt von milkakühen grüße |
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Mitglied seit 25.02.2006
2.910 Beiträge (ø0,44/Tag)
hallo
dieser metzger macht alles alleine. wir kennen ihn seit jahren und sind immer zufrieden gewesen. seine famillie hilft mit. gruß lene |
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Mitglied seit 07.05.2004
6.275 Beiträge (ø0,86/Tag)
das hab ich doch auch gar nicht bezweifelt, lene!
aber sein wurstsortiment umfasst etwa 1/4 von dem, was sonst die metzger so anbieten. eben weil sie dazu kaufen! |
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Mitglied seit 11.09.2004
10.877 Beiträge (ø1,51/Tag)
Hallo zusammen,
ich möchte trotz alledem noch einmal einen anderen Aspekt einwerfen, hier wir vielfach von Hausmacher Wurst ausgegangen und sicherlich hatte jemand der nur diese Wurst zur Verfügung hatte irgendwann keine Lust mehr drauf und sich nach anderer Wurst umgeschaut. Nuuuuuuuuuuuur diese andere Wurst gab's auch damals schon, man mußte halt nur zu dem Metzger gehen der Diese hatte. So und nun kommt es, diese Wurst war auch um Längen besser als die heutige Industriewurst, weil man sie eben von Hand herstellte. Wenn ich so über meinen Bücherschatz von Wurschtelbüchern schaue und mich um deren Inhalt bemüht habe, kann ich immer wieder feststellen, das es viel Wurstsorten die man auch noch heute schätzt, mit viel besserem Fleisch und natürlichen Gewürzen hergestellt hat und DAS gerade macht es aus. "Gut Wurschtel" + LG Hobbyko Hobbyko’s Leitspruch: Ich mache mir nicht viel, .................aus wenig zum Essen !! |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Hallo Hobbykoch! diese Wurst war auch um Längen besser als die heutige Industriewurst, weil man sie eben von Hand herstellte. Ich erinnere mich an unseren früheren Metzger, welcher z. B. Jagdwurst und Leberwurst vom Feinsten machte. Habe irgendwie noch heute den Geruch davon in meiner Nase. Bin für einige Wurstsorten sogar nach meinem Umzug noch dorthin gefahren. Als dieser Metzger aber sein Geschäft drangegeben und seine Tochter den Laden übernommen hat, habe ich gedacht, sie übernimmt bestimmt die Rezeptur ihres Vaters. Pustekuchen! Seitdem habe ich mir hier am neuen Wohnort einen Metzger gesucht, und musste mich aber an einen neuen Geschmack gewöhnen. Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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ich weiß das ist der nette Metzger im Re..*
Der den Enkeln immer mal ein Scheibchen schenkt. Gruß Jürgen Vegetarier leben nicht länger,sie sehen nur älter aus ! |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo Jürgen |
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Mitglied seit 14.06.2005
12.268 Beiträge (ø1,77/Tag)
Nee, lieber Jürgen! Stimmt nicht!! Dieser Metzger hat, nachdem er mich so richtig kennengelernt hat, das Weite gesucht!! Wollte, soviel ich weiss, nach Mallorca! Also weit genug vom Schuss!! Aber vielleicht lage es aber nicht an mir, sondern an einige ungläubige CK-User!! Liebe Grüße
Mary *Lebenskunst ist, Problemen nicht auszuweichen, sondern daran zu wachsen. * Anaximander, (etwa 615 - 545 v. Chr.) *Bewohnerin der * Begegnungsinsel * |
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Mitglied seit 13.09.2004
537 Beiträge (ø0,07/Tag)
War jetzt nochmal in einer kleinen Bäckerei, wo mir im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade runterfiel. Als wäre die Zeit nach dem Krieg stehengeblieben. Emalie, Holz, alte Malereien. Die Geschichte der Inhabefamilie in Bildern von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.
Auf meine Frage, ob es den heute keine Teilchen gäbe, (wir hatten Freitag) antwortete man mir die wären nur Vorrätig von Montag bis Mittwoch ab Donnerstag gibt es Wochendblechkuchen(so wie es früher überall in der Gegend war) wenige Sorten Brot, von "Fitnesskorn" und "vitalbrot" nicht die Spur. Ich verlangte ein Schwarzbrot, als die Tür zur Backstube aufging und ein Mann Feuerholz für die Öfen herbeischleppte. Ich bezahlte mit einem lächeln und war froh das sich ein Fleckchen Geschichte nicht sehr weit von meinem Wohnort erhalten hat. LG Steffen |
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Mitglied seit 25.09.2010
1.049 Beiträge (ø0,21/Tag)
Schön dass es soetwas noch gibt. Dafür musste hier in NRW in Freilichtmuseen fahren um ein Eindruck davon zu bekommen.
Gruß Peter |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
nur mal eine bescheidene frage zu diesem thema. hat jemals jemand einen vergleich anstellen koennen, zwischen den geschmaeckern FRUEHER und heute ? wird das ganze nicht durch eine zu eingefaerbte brille gesehen ? es ist das selbe, wie wenn es heisst, jaaaa, die gute alte zeit ? wie war es denn aber wirklich ? muehe, arbeit, man hat sich von frueh bis spaet geplagt, ohne all die hilfsmittel musste alles per hand verrichtet werden. egal ob das nun die waesche einer 5 koepfigen familie war, oder all die vielel anderen arbeiten in einem haushalt oder im beruf. gute alte zeit ? ich weiss nicht. mir kommt das so vor als wuerde man das alles etwas verklaert ansehen. ich habe mal bier getrunken, das mit den mitteln und geraeten eines museums hergestellt wurde. ein richtiger braumeister hatte das ganze gemacht , und .... nun ja, der renner war dieses fast schon wiederliche gebraeu nicht. und so wird es auch mit vielen anderen dingen sein. egal ob es brot vergangener zeiten ist, ob es wurst ist, wir sehen das nur als das non plus ultra an, weil wir nie wussten wie das wirklich gewesen war. eine uralte sehnsucht der menschen, back to the roots Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 11.09.2004
10.877 Beiträge (ø1,51/Tag)
Hallo Steffen,
Du sprichst mir aus der Seele und gerade eben habe ich ein Posting in einem Fred abgegeben wo jemand mit Fertiggewürz für Fleischkäse wirbt, warum geht es denn auch hier nicht wie früher, jedenfalls bemühe ich mich weitestgehend mich an normale Beigaben von Gewürze und Zusätzen zu halten die es auch schon früher gab. Nur ist es in der heutigen Generation fast nicht mehr möglich an den Geschmack von früher zu erinnern denn viele kennen diesen Geschmack nicht mehr. Sicherlich haben sich auch schon früher die Geschmäcker geändert, durch Kriege, Hungersnöte etc. etc. war man eben manchmal auf wenige Zutaten beschränkt und hat eben seinen Geschmack darin gefunden, dann gab's Zeiten wo viel zu viel Salz genommen wurde, heute unmöglich, würde kein Mensch mehr essen wollen. Dann die Wirtschaftswunderjahre mit Buttercremetorte und viel Fett, heute ein Unding, wer mag denn schon noch Buttercremetorte, ich habe einen Ekel davor, Fett am Fleisch muß bei mir heute auch noch sein, denn Fett ist ein Geschmacksträger, aber man kann das Fett ja abschneiden, nur der Braten wird viel saftiger. Aber suche doch einmal ein Schwein wo noch anständig Speck besitzt, jeder will doch nur noch mager, mager und nochmals mager und dann wundern sich die Leutchen wenn alles trocken wird und nach nichts schmeckt. Gerade diese Leutchen schreiben dann im Chefkoch warum bekomme ich das nicht so hin wie Oma, was mache ich falsch, was hat sie anders gemacht und sind schier am verzweifeln, die guten Zutaten waren es die ein Schweinchen von früher lieferte. Man könnte hunderte Beispiel geben, aber ich höre auf, war nur schön das Du wieder einmal an die alten Zeiten erinnert hast. "Gut Wurschtel" + LG Hobbyko Hobbyko's Leitspruch: Es gibt nichts schöneres, als etwas "Schönes" |
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Mitglied seit 10.04.2006
55.968 Beiträge (ø8,44/Tag)
Hallo solar,
wird das ganze nicht durch eine zu eingefaerbte brille gesehen ? Nein nicht unbedingt. Oder nur teilweise. Die Wurst schmeckte anders. Bei uns wurde die auf dem Speicher luftgetrocknet. Verarbeitet wurde nur Fleisch von den selbst geschlachteten ..und vorher groß gezogenen..Tieren. Ohne Konservierungstoffe drin. Oder sie kam in Weckgläser. Das war schon etwas ganz anderes wie heute. ABER....wir haben auch gegessen weil wir Hunger hatte ..Hunger nicht Appetit . Weil die körperliche Arbeit uns schon einiges abverlangte. Zurück haben möchte ich diese Zeit nicht mehr, sie war schwer. Viele Dinge mache ich selber ....wieder oder immer noch...da habe ich dann den ursprünglichen Geschmack . Bei mir duftet es im Moment im ganzen Haus nach Quitten die ich zu Saft verarbeite. So wie früher. katir |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
katir,
ich habe diese Frage >warum schmeckte die Wurst früher so gut obwohl... vor einigen Jahren an Euch gestellt, es war eine sehr interessante Diskussion. Deine, diese Antwort ist sehr einleuchtend, denn auch ich bin ein Nachkriegskind und hatte damals sehr viel Hunger und war für jeden Happen den es extra gab sehr dankbar.. Zurück haben möchte ich diese Zeit auch nicht, aber ich bin für jede Ware die ohne Zusatzstoffe hergestellt wird sehr dankbar, darum versuche ich mit meiner privaten Wursterei das Beste daraus zu machen Guß C.-Peter |
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Mitglied seit 07.01.2008
21 Beiträge (ø0/Tag)
Hallo Kalle, Klaus und die ganze Runde,
wir versuchen hier doch alle Wurst ohne großartigen Zusätze und nach teilweise alten, überlieferten Rezepten herzustellen. Etliche Sorten welche ich bereits selbst hergestellt habe, schmecken sicherlich gut, besser als die aus dem Supermarkt – aber nicht so gut wie die Hausmacher aus der Kindheit. Es ist sicherlich unstrittig richtig, dass früher unsere Nahrung deutlich fetthaltiger war als heute und, wie Klaus bereits erwähnt hat, der Geschmacksträger Fett eine wichtige Rolle spielt. Trotzdem spielt uns unsere Erinnerung da manchmal einen Streich. Aber es ist sicherlich auch gut so, dass die negativen Dinge verdrängt werden, die positiven Erinnerungen erhalten bleiben. Wie ist der Schlußsatz in Spörri´s Feuerzangenbowle in dem alten Rühmannfilm? "Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns bescheiden." Gruß Wolfgang |
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Mitglied seit 03.02.2010
101 Beiträge (ø0,02/Tag)
Hallo,
wenn man sich 'nen vernünftigen Metzger sucht und nicht den billigsten Scheiss im Discounter kauft, schmeckt die Wurst heute immer noch gut! Gruß, Fat Luigi |
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Mitglied seit 25.09.2010
1.049 Beiträge (ø0,21/Tag)
Hallo Luigi,
wenn die Metzger so produzieren würden wie die meisten es hier beherzigen könnten sie kaum ihr Geschäft halten. Es würden nur hochwertige Spezialitäten produziert im Rohwarenbereich die kaum bezahlbar wären und im Kochwurstbereich würden auch kaum Abschnitte verarbeitet sondern nur erste Wahl. Das alles hat seinen Preis und ist vom heutigen Normaldurchschnittsverdiener nicht mehr zu bezahlen. Gruß Peter |
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Mitglied seit 11.09.2004
10.877 Beiträge (ø1,51/Tag)
Aber aber Fat Luigi,
wer legt denn hier eine solche Ausdrucksweise an den Tag, Höflichkeit ist immer noch angebracht, ich denke mit einem Baujahr von 1971 kannst Du doch gar nicht wissen wie die Wurst früher war als man noch ohne die vielen chemischen Zusätze arbeitete geschmeckt hat. Bei uns ist auch nicht kaufen angesagt, bei uns wird die Worscht + Schinken selber gemacht. "Gut Wurschtel" + LG Hobbyko Hobbyko's Leitspruch: Es gibt nichts schöneres, als etwas "Schönes" |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
Fat_Luigi@ mit deinem heissen spruch, beleidigst du das essen derjenigen, die sich die wurst vom metzger nicht leisten koennen, aber trotzdem mal wurst auf dem teller haben wollen. wenn ich in deutschland bin, und das ist pro jahr immer so 2,5 bis 3 monate, bin ich stets gezuwungen, mich mit wurst und fleisch vom BILLIGDISCOUNTER eindecken zu muessen. das ist zwar nicht der hit, aber mehr kann ich mir bei meinen europaaufenthalten meistens nicht leisten. also etwas piano in wort und schrift. Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 11.10.2010
225 Beiträge (ø0,05/Tag)
Hallo Ihr Lieben,
laßt mal den alten Maurer ein paar Worte zu diesem hoch interesanten Thema sagen. Ich bin auch ein Nachkriegskind, in einem kleinen Dorf aufgewachsen, bei meinen Großeltern. Das in der damlas russisch besetzten Zone und späteren DDR lag. In meinen Kindheitstagen habe ich genug Kohldampf geschoben, bis es uns besser ging, als mein Großvater das erste Ferkel angeschleppt brachte. Der alte Mann war Lockführer bei der Reichsbahn im 3 Schichtbetrieb, für 324,00 Mark im Monat. Nur zu kaufen bekam man dafür fast nichts. Da war das Ferkel der Anfang vom Segen. Daraus wurde eine prächtige Sau und deren Ferkel wurden gemästet mit Sachen die erzähle ich euch lieber nicht. 1954 das erste Schalchtfest, man war das ne Sache, Kesselfleisch essen, bis einem schlecht wurde und alles wieder raus kam. Aber ich möchte diese Zeit nicht missen, ich erinnere mich mit zunehmendem Alter an immer mehr Details aus meinen Kindertagen, deshalb habe ich auch das wursten begonnen. Das versuchen nach zu machen was ich von damals mitgenommen habe und bewahrt habe mein ganzes Leben lang. Und da kann ich Kalle nicht Recht geben, ich habe nichts vergessen aus dieser Zeit, das schöne und auch das schlechte nicht, ich habe auch keine rosa rote Brille auf, aber missen möchte ich diese Zeit trotzdem nicht. Ich gönne meinen Enkelkindern die neue Zeit mit all Ihrem Fortschritt vom Telefax bis Internet, aber wenn ich von früher erzähle dann bekommen Sie große Augen, weil Sie Hunger nicht wirklich kennen ( und auch nie kennen lernen sollen ) und um bei der Wurst zu bleiben, kennen Sie auch nur das was man beim Metzker oder Supermarkt kauft. Jetzt wo der Opa selber welche macht und berichtet, das Sie fast wie früher schmeckt, lernen Sie zu unterscheiden und schon damit habe ich eine Brücke zu früher geschlagen für eine Generation die das "Früher" nie erlebt hat. Deshalb sollten wir " Alten Säcke " das früher nie aus dem Blickwinkel verlieren und darüber berichten. Denn wenn wir weg sind, wird es kein " Früher " mehr geben. Dann wird das früher ausgestorben sein. Nachdenkliche Grüße aus Gelsenkirchen vom alten Maurer Jürgen |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
vielleicht hat ja der eine oder andere hier mal den roman MOLLE MIT KORN von siegfried lenz gelesen oder vielleicht sogar den mehrteiligen film gesehen, der in den 80 er jahren durch die deutschen tv geraete lief. dort ist exakt genau das beschrieben/gezeigt was der olle maurer juergen57 erlebt hatte. dieser roman, bzw der film gibt auch genau das feeling dieser zeit wieder, genau die problematik der besetzung der russen wieder, ( unter anderem auch das schmuggeln eines schweines, dessen aufzucht und das finale beim schlachten ) so das man sich gut in diese zeit versetzen kann, wenn man ein quaentchen phantasie hat Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 03.02.2010
101 Beiträge (ø0,02/Tag)
Hallo,
1. Der Bruder meiner Oma war Metzger. Ich weiss, wie gute Wurst von früher zu schmecken hat. 2. Was hat es mit Höflichkeit zu tun, wenn ich Discounter-Wurst als billigsten Scheiss bezeichne?? (Wobei es mir mehr um die Qualität als den Preis geht). 3. Man muss nicht jeden Tag Wurst essen, selbst wenn man sich's leisten kann. Lieber nicht so oft Fleisch und Wurst und dafür gute Qualität. 4. Beim Metzger isses garnicht sooo teuer. Beispiel? Heute von mir bei einem wirklich guten Metzger gekauft: grobe Bratwurst, Kilopreis 8,20€, frische Blutwurst Kilopreis 7,90€, 4 große Leberknödel zu 2,72€ Also: Vier Bratwürste, 4 Leberknödel und zwei Blutwürste zu insgesamt 7,89€!! Ist das zu teuer?? Was zahlt man dafür im Supermarkt? Gruß, Fat Luigi |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
2. Was hat es mit Höflichkeit zu tun, wenn ich Discounter-Wurst als billigsten Scheiss bezeichne?? 1.) eigentlich hast du deine frage selbst beantwortet 2.) wer so artikuliert, stellt sich selbst ausserhalb des guten geschmacks und muss noch viel lernen. 3.) hochmut kommt vor dem fall ! Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 03.02.2010
101 Beiträge (ø0,02/Tag)
Hallo,
in welchem Satz widerspiegelt sich denn Hochmut? Das wäre vielleicht der Fall, wenn ich schreiben würde: Wenn du dir mit 61 Jahren keine Wurst vom Metzger leisten kannst, haste im Leben was verkehrt gemacht und nix gekonnt! Würde ich allerdings nie tun. Ist nur ein Beispiel. Ausserdem finde ich, dass ich heute mit dem Erwerb exzellenter Fleisch- und Wurstwaren im Fleischerfachgeschäft meines Vertrauens eine ausgezeichneten Geschmack bewiesen habe. Jetzt muss ich aber ins Bett. Morgen muss ich hart arbeiten, um mir am Wochenende ein schön abgehangenes Filetsteak leisten zu können. Gruß, Fat Luigi |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
bravo ............................... Klapp-klapp-klapp deinen namen werde ich mir merken Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 18.07.2008
211 Beiträge (ø0,04/Tag)
Ich glaube, die Sachen haben frueher besser Geschmeckt stimmt gar nicht!
Es ist nur so, das eben "frueher" es nicht jeden Tag Wurst gegeben hat, Ich bekamm vielleicht einmal im Mnat Wurst zu essen. Wiener war da das Zauberwort. Jetzt bin ich in Kolumbien und kann mich immer noch an diesen Geschmack erinnern und bekomme Hunger davon. Es aendert sich aber auch der Geschmack, von der Kindheit zum Erwachsenen. Ich kann mich noch daran erinner, das fuer mich das beste Essen, Nudeln mit Jaegersosse war und als ich Jahre danach als Erwachsener mir mal diese Sosse gekauft habe und mich voller Freude vor meinen Teller gesetzt habe, wurde ich bitterlich enttaeuscht. Das Zeug war furchtbar! Viele schwaermen von der guten alten "Erbswurscht" ich mag das Zeug nicht, aber fuer die Leute, die diese Suppe mit super Hunger bekommen haben, war es das beste und die Erinnerung ist geblieben, weil es fuer den Koerper so ein gutes Gefuehl war, das der Hunger gestillt wurde. Ein Freund von mir, kauft immer meine Chorizo-Bratwuerste und schneidet diese dann in einen Linseneintopf, dafuer koennte er sterben, kennt das halt auch von seiner Kindheit her. Ich bevorzuge Schweinebraten mit Knoedel; Semmelknoedel, Griesknoedel, Mehlknoedel, Reibeknoedel ich bin mit so etwas aufgewachsen. Sauerkraut, Blaukraut (Rotkohl) Krautsalat usw. Und da kommt nun der Punkt: Warum war der Schweinebraten frueher besser als heute? Das hat jetzt nix zu tun mit dem Supermarkt oder dem Metzger des Vertrauens. Das hat damit zu tun, das wir unser Fleisch selber aufgezogen haben, wir hatten eigene Schweine. Gefüttert ausschließlich mit Kartoffel, Weizenschrott und Milch und da kamm der gute Geschmack her. Euer Metzger des Vertrauens kauft nun auch die Schweine von den Aufzuchtbetrieben und diese Fuettern mit Konzentratfutter. Anders geht das nicht, weil sich sonst niemand das Fleisch leisten kann! Also zum einem die Wahrnehmung und zum anderen die Qualitaet des Fleisches, alles veraendert sich, unsere Kinder werden eines Tages sagen, das war noch eine Wurst die der Papa oder der Opa selber gemacht hat. So haben wir wenigstens etwas geschaffen, an das sich der eine oder andere noch erinnern wird, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt, denn liebe geht durch den Magen. |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
kalterwischt@ beifall Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 11.10.2010
225 Beiträge (ø0,05/Tag)
Hallo Jungs,
ho,ho,ho, immer ganz ruhig bleiben, sicher ist dieser Themenfred ein hoch emotionales Thema, weil es hier Generationsunterschiede gibt und somit automatisch " Alt " und " Jung " aufeinander prallen. Aber wir wollen doch sachlich bleiben. @ Fat: Wir wissen nicht, ob du mit deinem Metzker des Vertrauens einen ausgezeichneten Geschmack bewiesen hast, denn wir kennen Ihn ja nicht, wir haben da noch nie gakauft. Also ist dies eine rein subjektive Meinung. Fakt ist wenn es dir schmeckt und der Preis für dich o.k. ist sodaß du es dir leisten kannst, dann ist die Welt doch in Ordnung. Ich denke was der olle Kalle dir sagen will ist das bei deiner Wortwahl " billigster Scheiß " so ein Tatsch des negativen rüberkommt. Aber was wäre denn wenn wir diese Discounter - Ware nicht hätten, die sich im Niederigpreis - Segment bewegt. Denk mal an die vielen Hartz 4 - Empfänger. Die können sich keinen Metzker Ihres Vertrauens leisten. Und da wo Kalle lebt, in Peru, ist es sicher auch nicht gerade einfach an gute Sachen heran zu kommen. Also immer schön cool bleiben, wir haben doch alle ein gleiches Ziel, gute Wurst und Schinken selber herzustellen. @ Kalle: Leider kenne ich den Roman von Siegfried Lenz nicht, aber ich denke du weißt wovon ich in meinem o.g. Beitrag geredet habe, wir sind ja fast ein Alter, ( nur ich sehe besser aus als du ) Das Lebensgefühl jener Zeit der Entbehrungen und des Kohldampf - schieben ein klein wenig der heutigen " Überflussgeneration" näher zu bringen. Auch wenn die jungen Leute sich nicht oder nur sehr schwer da rein denken können, ich denke das ist ein bischen unsere Aufgabe, das dürfen wir nicht aus dem Blickwinkel verlieren. Herzliche Grüße aus Gelsenkirchen Jürgen |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
sicher, wir sollten den generationen nach uns beibringen, wie gross die differenz der lebensqualitaet von damals zu heute ist. unsere aufgabe abert ist es nicht, 30 jaehrige darin zu unterrichten, wie man respektvoll miteinander umgeht. unsere aufgabe ist es nicht, eine einsicht dafuer zu gewinnen, das es auch menschen gibt die wie du so treffend bemerkt hast, sich ebend nur den billigscheiss vom discounter leisten zu koennen. sich dann auch noch gross hinzustellen, wenn sie sich das nicht leisten koennen, haben sie im leben einen fehler gemacdht, ist vermessen und ueberheblich. in diesem sinne Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 18.05.2006
7.689 Beiträge (ø1,17/Tag)
Hallo,
ich habe keine Ahnung, wie die Wurst schmeckte, als es noch keinen Strom gab. Wann wurde die Stromversorgung in deutschen Haushalten eingeführt? Vor mehr als 100 Jahren jedenfalls. Tut mir leid, da war ich nicht dabei ... Gruß bluemoon |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
bluemoon,
dann bist du ja noch ganz schön Jung |
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Mitglied seit 04.04.2010
845 Beiträge (ø0,16/Tag)
Hallo,
es ist wohl eine Mischung aus allem. Quantität muss her, weil einfach der Bedarf größer ist. Früher gab es einmal Sonntag Fleisch, heute jeden Tag. Auf Räucherwaren wurde auch gewartet. Reinheitsgebote gab es keine, zumindest nicht wie heute. Rezepturen haben sich geändert. Und ess mal eine Zwiebel aus dem Garten und eine Zwiebel aus dem Supermarkt, welche schmeckt wohl mehr nach Zwiebel? Die Böden sind ausgelaugt, das schmeckt man auch an den Produkten.Früher sind auch die Schlachtiere anders gefüttert und anders geschlachtet worden. Heute würde das Gesundheitsamt jeden Fleischer dicht machen, der noch so arbeitet. Und wenn man die alten Leute fragt, war früher sowieso alles besser. Die haben halt ein äußerst schlechtes Kurzzeitgedächtnis und leben deshalb in der Vergangenheit... Und die Erinnerung verwischt und das Ungenaue wird immer größer geredet. Und als Kind ist ja auch alles größer und vieles magisch.... Nein, Quatsch bei Seite. Ich habe früher in den Sommerferien in Polen auch das Gemüse aus dem Garten genossen und Semmel- und Grützwurst aus der Hausschlachtung.Das kannte ich als Stadtkind auch nur so von meiner Tante, die damals auch noch ein Plumsklo hatte. Da würde ich heute auch sonst was für geben, also für die in der Pfanne gebratene Wurst mit Sauerkraut und Püree.Mjamm!!!. Aber in Zeiten der Globalisierung ist das leider auch in solchen Ländern anders geworden. Der schlesische Metzger bei uns auf dem Markt würde Dir da noch mehr drüber erzählen können. Das sind aber immer noch ganz tolle Kindheitserinnerungen. So jetzt habe ich erfolgreich Hunger, Fernweh und frage mich, wann ich eigentlich alt geworden bin.. Liebe Grüße, backmandu |
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Mitglied seit 17.01.2002
8.915 Beiträge (ø1,09/Tag)
Damals wurde noch viel Handarbeit geleistet und viel Schweiß vergossen. Und da haben dann wohl einige mehr Tropfen dieser Flüssigkeit den Salzgehalt der Wurst verändert und den Geschmack beeinflusst
Was sonst? |
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Mitglied seit 13.09.2004
537 Beiträge (ø0,07/Tag)
Hallo,
das schlimme ist auch das vieles Wissen verloren geht. Ich koche gut bürgerlich, so hab ich es von meiner Oma und Mutter und meine Freundin auch von mir gelernt, und es auch "lieben" gelernt. Mit beschämen musste ich feststellen das ihre Freundinen nicht wussten was Wirsing, Steckrübe oder Schwarzwurzeln sind, noch wie man sie zubereitet. Die Esskultur ist halt eine andere. Aber dann wird gemeckert das Geld reicht nicht zum leben, und zuhause platzen die Gefriertruhen mit Fertigfraß, der oft viel zu teuer ist. Kauf mal ne Steckrübe, und koch Kartoffeln dabei billiger kann man nicht essen. Ich verlange eine Renaissance verschiedener Produkte |
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Hallo,
Vielleicht liegt es auch daran, dass der Hunger früher alles rein trieb. Ralph |
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Mitglied seit 10.04.2006
55.968 Beiträge (ø8,44/Tag)
Hallo bluemoon,
ich habe keine Ahnung, wie die Wurst schmeckte, als es noch keinen Strom gab. Wann wurde die Stromversorgung in deutschen Haushalten eingeführt? Wurst wurde ohne Strom hergestellt AUCH als es schon Strom gab. Gekoch wurde auf dem Kohleherd und geräuchert im Räucherhäusen das mit Buchensägemehl befeuert wurde. Denn sooo alt bin ich auch nicht. katir |
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Mitglied seit 17.01.2002
1.092 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo,
und das "Schlimmste" an den Hausschlachteaktionen waren immer die handbetriebenen Fleischwölfe an denen man sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Wolf drehte. Ach wenn ich noch einmal die Leberwurst von meinem Opa schmecken könnte. Leider hat der die Rezeptur mit ins GRab genommen. LG Mausi |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hallo
Tatsache ist dass man viel seltener Wurst bekam als heute und sich dehalb schon im Voraus darauf gefreut hat. Bei uns gab es in meiner Kindheit an Kirchweihsamstag generell feine Bratwurst - die ist heute weitgehend verpöhnt weil viele glauben dass da alles reingewurstelt wird was man sonst nicht anschauen könnte. Ein Metzger sagte einmal zu mir man kann auch hochwertige feine Bratwurst machen - und seit mindestens 10 Jahren mache ich zu Kirchweih aus dem gleichen Material wie für grobe Bratwurst die FEINEN hochwertigen - und freue mich schon auf nächste Kirchweih. Gruß Werner |
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Hallo zusammen,
ich denke jede Generation hat ihr eigenes "Früher". Und da man, je älter man wird, sich mehr an die guten als an die schlechten Momente des Lebens erinnert, ist eben "früher" immer besser, zumindest in unserer Erinnerung. Ich habe einen 43 jährigen Sohn der bereits beginnt das "Früher" (sein Früher) zu glorifizieren. Eigentlich ist aus meiner Sicht jeder Beitrag richtig, - immer aus der jeweilig gelebten Sicht. Das Einige so über Fat_Luigi@ herfallen liegt auch daran, dass sich seit unserem früher (ich bin 65) und dem heutigen früher auch die Sprache geändert hat. (meinen Eltern fiel beim Abendessen der Löffel aus der Hand als ich 1961 sagte "das ist aber geil"). Eine heute überall - auch mit Geiz verwendeter Ausdruck. Schei.... ist gesellschaftsfähig geworden! Trotzdem ich im Heute lebe, lebe ich als Verbraucher bewußter, weil man ist was man ißt. Trotzdem haben mir die Schrippen in der Ex-DDR besser geschmeckt als unsere Wessi-Luftbrötchen. Aber eben nur weil unser badischer Bäcker zu meinen Kindheitstagen die Dinger genauso machte. Auf das Früher Gruß DATUK P.S. Wir relativ alten Jungen sollten uns besser auf jeden neuen Tag konzentrieren. |
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Ja, ja,
"früher" war alles besser, auch die Wurst, es gab noch keine Zusatzstoffe, und alles Handarbeit, aber wahrscheinlich war die Wurst auch vergleichsweise teuer... Grüßchen |
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Mitglied seit 17.01.2002
1.092 Beiträge (ø0,13/Tag)
Hallo,
............und viel mehr Menschen sind "früher" an Lebensmittelvergiftungen gestorben als heute. Mal so nebenher bemerkt. LG und ein schönes Wochenende Mausi (die auch lieber zusatzfreie Lebensmittel isst) |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hi DATUK
und wie recht du hast ! >Wir relativ alten Jungen sollten uns besser auf jeden neuen Tag konzentrieren. < Gruß Werner |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
Hallo,
Wie die Wurst von früher schmeckt, ist bei uns noch gar nicht so lange her. Wir sind vor 36 Jahren aus der Großstadt in ein Kleinkleckersdorf in Hessen gezogen. Unsere Kinder waren damals 5 und 7 Jahre alt. Wir haben jedes Jahr ein Schwein geschlachtet und gewurstet., d.h. ein benachbarter Bauer hat es für uns getan, aber wir waren den ganzen Tag mit im Einsatz Die Schweine wogen immer Lebendgewicht zwischen drei und dreieinhalb Zentner. Morgens um 5 Uhr hat mein Mann den großen Kupferkessel mit Holz angeheizt, (am Abend vorher kleingehackt und Wochen vorher im Wald zuammengesucht) damit wir beim Schlachten erstmal heißes Wasser hatten. Nach dem Schlachten wurde das Schwein in eine Wanne mit heißes Wasser gelegt und die Borsten abgeschabt. Ich habe das Blut gerührt. Meistens war es bitterkalt und der Boden vom Hof war gefroren und eine einzige Rutschbahn vom Wasser. Der Bauer hat das Fleisch zerteilt und für die Kochwurst kamen dann Fleischstücke in den Wurstkessel, für die rohe Wurst habe ich die Fleisschstücke durch den Wolf gedreht. es war ein elektrischer Wolf und das einzige elektrische an der Wurst. Das Fleisch für die Kochwurst habe ich auch für den Wolf mit kleingeschnitten.. Es wurden keine Fertiggewürze genommen, sonderm ein paar Gramm davon und ein paar Gramm hier von. Einen Teil der Wurst habe ich in Gläsern eingekocht, einen anderen Teil der Kochwurst wurde geräuchert. Schinken und Speck haben wir eingesalzen und geräuchert.(nicht der Bauer) Und als der Schlachttag zu Ende war, mußten wir die Räumlichkeiten sauber hinterlassen. Der Kupferkessel wurde eine halbe Stunde poliert, bis er wieder glänzte. Wir hatten das ganze Jahr Fleisch und Wurst, auch die geräucherte Wurst hielt sich bis zum nächsten Schlachten im kühlen Keller. Seit unser Kinder seit zwanzig Jahren aus dem Haus sind, schlachten wir nicht mehr. Es war wirklich sehr viel Arbeit. Ich würde es aber jederzeit wieder machen, wenn ich jünger wäre und die Kinder noch im Haus sind. Nur wenn man zu zweit ist, ist so ein Schwein und die ganze Wurst zuviel Die heutige Wurst ist wirklich nicht mehr das, was sie früher war. Ein anderer benachbarter Bauer schlachtet heute auch , bzw. läßt beim Metzger schlachten und Wursten. Aber diese Wurst schmeckt zwar auch nicht schlecht, aber früher war sie um Längen doch besser. Ich weiß nicht, was der Metzger in die Wurst macht, ich weiß nur, daß er auch Gewürzmischungen nimmt. LG Barbie |
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Schöne Geschichte !
@barbie Aber das ist Vergangenheit, heutzutage spielt sich das doch ein wenig anderst ab, die große Bevölkerungsmasse in den Städten will auch ernährt werden, da kommt man mit der Hausschlachtung nicht ganz so weit.... Aber schöne Darstellung, ist schon klar, wenn man die sooo herstellt, schmeckt sie bestimmt besser... Grüße _planet |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
@planet_far_away
so lange ist die Vergangenheit für uns nicht her, vor 20 Jahren haben wir das letztemal geschlachtet. Aber wenn Du erst 20 oder 30 bist, ist das für Dich die Steinzeit Und natürlich kommt Hausschlachtung für die breite Stadtbevölkerung nicht in Frage, ist eher für die Landbevölkerung. Hausschlachtung für Stadthaushalte gab es auch vor 50 Jahren und noch früher nicht. Auch bei uns auf dem Dorf ist heute die Hausschlachtung sehr selten geworden. Die Bauern lassen beim Metzger schlachten und wursten und holen sich alles fertig wieder ab. Keine Arbeit zu Hause, kein Gedöns und kein Dreck. LG Barbie |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
Hausschlachtung für Stadthaushalte gab es auch vor 50 Jahren und noch früher nicht. einspruch ! wenns auch selten war, das gabs sogar mitten in berlin. diese haushalte haben zwar das schwein das geschlachtet wurde selten selbst gross gezogen, und doch selbst das grossziehen von schweinen gab es in der stadt. auf so manchem hinterhof, auf so manchem dachboden wurde gemaestet. selbst in den zeiten in denen die hausschlachtung BEI STRAFE verboten war wurde geschlachtet was das zeug haelt. not macht erfinderisch Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Gab es
Zeiten, in der die Hausschlachtung bei Strafe verboten war ? |
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Mitglied seit 20.12.2004
2.619 Beiträge (ø0,37/Tag)
Hola
ja, das waren kriegsgesetze. fuer hausschlachtung bist du sogar mit zuchthaus bestraft worden. Gruss der olle Kalle _____________________________________________ Zu viele Koeche verderben den Brei |
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Mitglied seit 13.11.2005
13.030 Beiträge (ø1,92/Tag)
Hallo,
etwas schräg, aber ich erinnere mich, das mein seit 17 Jahren verstorbener Vater mal erzählt hat, dass "...früher die Wirtshausschlägereien recht zünftig waren...". Sowas kann man doch nicht glauben oder seinem Kind erzählen! Aber auch das ärmliche Essen war 1938 vieel besser. Ich denke, das der Grund war, dass man hart dafür arbeiten musste oder hart mithelfen musste. Lg,Marie |
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Interessant !,
so geschichtlich, da haben sie wohl versucht die Lebensmittel für die Wehrmacht bereitzustellen oder so ?, es gab wenige Schweine, und auch noch die Lebensmittelkarten, darüber mache ich mich jetzt nicht lustig.... Die Leute hattens bestimmt schwer, damals... Was aber an der Wurst heutzutage auch nichts ändert, so ne Hausschlachtung ist ok, gibt prima Wurst, da kann man auch die Gewürze reintun, die man für richtig gut hält, aber wer kann das schon machen..., ich bin schon froh, wenn ich ein paar Monate Äpfel und Nüsse von meiner Streuobstwiese esen kann. Und kauf die Wurst beim örtlichen Metzger oder sogar meistens im Supermarkt, spanische Salami ist jetzt auch nicht so einfach beim Metzger zu bekommen. Grüße |
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Hallo zusammen, da hat der olle Kalle mal total Recht. Trotzdem wurde, hier lebt ein 83 jähriger Metzger aus Berlin der immer davon erzählt, auch oder gerade mitten in Berlin schwarze Hausschalchtungen durchgefüht. Er nennt die "Nacht- und Nebelschlachtung". >Link von Admin entfernt< Hoffentlich kommt dieses "Früher" bei der EURO-Krise nie mehr. In diesem Sinne DATUK |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
sehr schönund auch Hautnah beschrieben.
So kenne ich das auch, aber das Räuchern fand nicht am gleichen Tag statt, die Schinken wurden damals wie auch heute vor dem Räuchern gepökelt, die Rohwürste 2-3 Tage vor dem Räuchern zum Ausbrennen hängen gelassen. |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Ich meinte hier mit die Antwort von Barbie:
Wir sind vor 36 Jahren aus der Großstadt in ein Kleinkleckersdorf in Hessen gezogen. Unsere Kinder waren damals 5 und 7 Jahre alt. Wir haben jedes Jahr ein Schwein geschlachtet und gewurstet., d.h. ein benachbarter Bauer hat es für uns getan, aber wir waren den ganzen Tag mit im Einsatz Die Schweine wogen immer Lebendgewicht zwischen drei und dreieinhalb Zentner. Morgens um 5 Uhr hat mein Mann den großen Kupferkessel mit Holz angeheizt, (am Abend vorher kleingehackt und Wochen vorher im Wald zuammengesucht) damit wir beim Schlachten erstmal heißes Wasser hatten. Nach dem Schlachten wurde das Schwein in eine Wanne mit heißes Wasser gelegt und die Borsten abgeschabt. Ich habe das Blut gerührt. Meistens war es bitterkalt und der Boden vom Hof war gefroren und eine einzige Rutschbahn vom Wasser. Der Bauer hat das Fleisch zerteilt und für die Kochwurst kamen dann Fleischstücke in den Wurstkessel, für die rohe Wurst habe ich die Fleisschstücke durch den Wolf gedreht. es war ein elektrischer Wolf und das einzige elektrische an der Wurst. Das Fleisch für die Kochwurst habe ich auch für den Wolf mit kleingeschnitten.. Es wurden keine Fertiggewürze genommen, sonderm ein paar Gramm davon und ein paar Gramm hier von. Einen Teil der Wurst habe ich in Gläsern eingekocht, einen anderen Teil der Kochwurst wurde geräuchert. Schinken und Speck haben wir eingesalzen und geräuchert.(nicht der Bauer) Und als der Schlachttag zu Ende war, mußten wir die Räumlichkeiten sauber hinterlassen. Der Kupferkessel wurde eine halbe Stunde poliert, bis er wieder glänzte. Wir hatten das ganze Jahr Fleisch und Wurst, auch die geräucherte Wurst hielt sich bis zum nächsten Schlachten im kühlen Keller. |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
Claus_Peter, das stimmt, Speck und Schinken wurden etwa 3 Wochen lang eringesalzen, dann einige Stunden gewässert und zum Trocknen nochmal ein paar Tage aufgehangen, dann wurden sie geräuchert und die Wurst hing auch 2-3 Tage zum Trocknen, bis sie geräuchert wurde.
Dann gab es noch eine Wanne voll Flomen. Das habe ich am nächsten Tag ausgelassen und in Gläsern eingekocht.. Ausgelassener Flomen hält sich in der Regel ja lange, aber ich wollte auf der sicheren Seite sein, da diese Menge Schmalz auch bis zum nächsten Schlachten gereicht hat. Am Schlachttag kamen dann die Nachbarn mit ihren Milchkannen und haben sich kostenlos Wurstbrühe abgeholt. Die war damals noch sehr begehrt. Ich glaube, den jungen Leuten von heute würde es übel werden, wenn sie ein zerteiltens 3,5 Zentnerschwein zerlegt und mit dem ganzen Fett vor sich liegen sehen würden. Es wurde nichts weggeworfen, auch Knochen wurden eingefroren für eine gute Suppe. LG Barbie |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
haha , ja da hast du recht Barbie,
übrigens, ob wohl ich sauber und mit viel Liebe und Herz Wurste, esse ich erst nach ein paar Tagen wieder Wurst. Kann echt die jungen Leute verstehen. Auch bekomme ich ab und zu Mangalitza Fleisch was ja vorzüglich schmeckt aber auch sehr viel Speck und Flomen hat. Bisher habe ich die Flomen mit Zwiebeln ausgebraten, heiß in Schraubgläser gefüllt und konnte es über 1/2 Jahr lagern. Du schreibst das du sie noch in Gläsern eingekocht hast, das werde möchte auch versuchen um immer Schmalz griffbereit zu haben. Gib mir bitte mal bitte einen Tipp ! |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
Claus_Peter
Ich hatte damals wenig Erfahrungen mit Einkochen von Wurst. Also habe ich mich an die Richtlinienen von Wursteinkochen gehalten. Die Bauersleute sagten, zwei Stunden bei 100 Grad einkochen. Daran habe ich mich gehalten und keine Probleme gehabt Es waren damals Einkochgläser mit Klammern. LG Barbie |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
danke
Barbie, schmeckt das Schmalz als ob man es siedet und in Gläser abfüllt, oder ist das Aroma und der Geschmack dann nicht so intensiv nach dem kochen? |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
Claus_Peter, ich fand, daß es genauso geschmeckt hat.
Ich habe die Grieben dringelassen, der Nachteil daran ist, daß nach dem Abkühlen die ganzen Grieben sich unten am Glas abgesetzt haben. Das fand ich nicht so schön, Man muß das Schmalz halt nach dem Öffnen durchrühren, damit die Grieben wieder gleichmäßig im Glas verteilt sind. LG Barbie |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hallo
Bei uns kam das Schmalz in Keramiktöpfe die man mittlerweile als Dekor auf dem Schrank stehen hat die wurden nur mit Butterbrotpapier zu gebunden und das Schmalz das ganze Jahr zum Braten benutzt - da war noch nichts mit Buttaris usw. . Gruß Werner |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
Barbie,
das finde ich nicht so dramatisch, wenn die Grieben sich unten absetzen. Da kann man sich wer möchte mit dem Messer durchmogeln (bohren) und wer keine mag, hat in den ersten 2/3 Masse die freie Fahrt. Danke dir für den Hinweis, werde ich das nächste Mal so machen. ------------------------------------------------------------------------------------- Werner, da kann ich mich auch noch dann erinnern, aber ich glaube das meine Mutter in dem großen Schmalz- Steintopf der über das Jahr genutzt wurde das flüssige Schmalz vorsichtig durch ein Sieb goss, damit die Zwiebelstücke nicht das Schmalz vorzeitig verderben lies. |
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Hallo,
sehr viele und interessante Informationen sind hier teilweise liebevoll zusammengetragen. Häufig wird aber erwähnt, wie auch in anderen Themen, die Vergangenheit und damit früher, immer noch glorifiziert wird. Das wird sicher immer so bleiben und die heute Ü - dreißig sind beginnen damit auch schon. Ich erinnere mich auch noch an die Hausschlachtungen und die Ergebnisse, Wer ehrlich ist, wird schon zugeben, dass wir heute unsere Wurst geschmacklich besser hinbekommen. Die Haltbarkeit unserer Rohwurst wird sicher nicht so lange sein, wie die unserer Altvorderen. Die Schinken waren meisten stark gesalzen und ohne Salpeter wahrlich nicht so schinkenrot wie heute. Kochwürste werden sicher mithalten können, denn die Gewürze waren ja vorhanden. Die Konserven im Fett kenne ich auch noch, auf dem kalten Boden stand immer ein Steintopf in seinem erstarten Fett. Nur weiß ich nicht wie die Klopse entnommen wurden. Eines ist richtig, zu jeder Zeit wird die beste Wurst aller Zeiten gemacht. brawu |
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Mitglied seit 25.09.2005
19.485 Beiträge (ø2,85/Tag)
Interessanter Thread.
Ich bin zwar leider weder Wurstler noch habe ich Erfahrungen mit Hausschlachtungen; aber das Thema an sich ist wie beim Brot: da will doch hier im Brotforum ein junger Bäckergeselle uns Hobbybrotbäckern die ganzen Backmiittel und Zusatzsstoffe der heutigen Brotindustrie schmackhaft machen ... und versteht partout nicht, warum einige Leute ihr Brot lieber nur aus Mehl, Wasser, Salz und vielleicht noch ein paar Nüssen oder Kernen oder Saaten backen und auf solche Hilfsmittelchen lieber verzichten wollen Viele Grüße - Allegro Die Sterne .... die sind Gott außerordentlich gut gelungen. Zitat aus dem Film "Das Beste zum Schluss" |
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Mitglied seit 17.01.2002
5.680 Beiträge (ø0,7/Tag)
Hallo,
Warum hat früher alles besser geschmeckt? Die Leute hatten zu jeder Mahlzeit richtigen Hunger und die Geschmacksnerven waren nicht gedoped und Hunger ist bekanntlich der beste Koch. Heute haben die Menschen keinen Hunger, jedenfalls bei uns, sondern nur Appetit und wenn es nicht schmeckt, was soll's, gehe ich eben schnell zu Mäckes oder ess irgendwas anderes Fertiges. Im Brot- und im Wurstforum gibt es genug Rezepte und Tipps, wie man diese Sachen ohne Hilfsmittelchen herstellt. Ich glaube, daß in zwei Generationen kaum noch einer weiß, wie natürliche Lebensmittel schmecken, geschweige wie man Lebensmittel und Gerichte ohne Chemie herstellt. LG Barbie |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
ja leider müssen viele die Esskultur
wieder neu lernen. Schade eigentlich übrigens, wer beim Schlachter klingelt, darf sich nicht wundern wenn kein Schwein aufmacht! |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
noch eins,
habe mir die Pfälzer Leberwurst mal ohne Leber gemacht, nicht lachen es gab 2 Gründe keine frische Leber bekommen und Fleisch hatte ich fertig, ein paar Zwiebeln mehr an die Masse, echt geschmacklich sau gut geworden, nenne sie nun Pfälzer Zwiebeltraum : Gruß C.-Peter übrigens, wenn du beim Schlachter klingelst, darf du dich nicht wundern wenn kein Schwein aufmacht! |
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Hallo Claus-Peter,
ähnliches kenne ich auch. Ich wollte mal Fleischwurst im Darm machen. Heraus gekommen ist Kochmettwurst im Glas. War aber auch lecker. Gruß Ralph |
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Mitglied seit 17.01.2002
13.209 Beiträge (ø1,62/Tag)
Hi C.-Peter
siehst du, so schnell können neue Kochwurstsorten enstehen - und schmieren lässt sie sich auch noch. Gruß Werner |
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Mitglied seit 13.10.2007
805 Beiträge (ø0,13/Tag)
nun kann ich es ja verraten Werner ,
ich habe dein Rezept Pfälzer Leberwurst mißbraucht, entschuldige bitte aber es wird wohl wieder vorkommen. Gruß C.- Peter |
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Mitglied seit 11.02.2011
211 Beiträge (ø0,04/Tag)
hallo,
es geht zwar hier,um ohne strom............... aber als ossi kann ich da nur sagen: mit der wende kam der einheitsmatsch.der großteil hatt nur noch dollarzeichen in den augen. die bäcker biete indessen wieder die "alten"brötchen an.schlägt aber zu 99%fehl,weil die qualität einfach nicht stimmt. beim fleischer ist selbiges (es gibt noch ausnahmen!). hauptsache(billig) viel produzieren und verkaufen,ist heute das motto. einen alten meister,welcher mit herzblut dabei ist,ko............... ,ab. dank diesen forum und dessen mitgliedern,bleibt vieles erhalten. danke dafür ! es hatt nich nur geschmeckt,weil es dies nicht gab.hunger kann ich im osten in meiner jugend nicht bestätigen(die wessis haben immer brötchen,wurst und ziggaratten mitgenommen). ich habe einige würste nachgebastelt,und was sollich sagen.............., erinnert mich an kindheitstage,der geruch,der tropfende zahn.............., wurstpäckel aufrupfen,eine scheibe mopsen,ohne das mutter es mitbekommt............... mfg db |
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Mitglied seit 16.03.2010
265 Beiträge (ø0,05/Tag)
Gelte ich mit 26 noch als Jung???
Mir ist heute nicht übel geworden, als wir unser frisch geschlachtetes Schwein inklusive Kopf, Ohren, Schwanz, Leber und Luftröhre vom Schlachter abgeholt haben Jedes Jahr lassen meine Schwiegereltern eins unserer Schweine schlachten, das dann die Oma von meinem Mann, meine Schwiegermutter und ich weiterverarbeiten... Bis vor zwei Jahren haben wir noch Leberwurst und Blutwurst gemacht, dieses Jahr kam alles in die Truhe... Einfach weil wir die Wurst nicht so gerne essen. Auch Flomen wird noch ausgelassen und das wird im Keramik Topf bis zum nächsten schlachten im Keller gelagert Gute 40kg Mett, einige Braten und Knochen liegen jetzt in der Truhe im Keller, dazu gabs noch Eisbein und Mett im Glas eingekocht. Also, auch jüngere Menschen von heute kennen das ganze noch (ich schlachte seit ich 19 bin mit ) |
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Mitglied seit 28.01.2020
1 Beiträge (ø0/Tag)
Früher wurde das Fleisch ,warm verarbeitet! Wenn das in der Kühlkette war kannste es vergessen! 1Woche stand das Gehacktes kühl und man konnte es immer noch genießen wie am ersten Tag!Heute wird es im Kühlschrank nach 2Tagen grau! |
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Mitglied seit 08.11.2007
457 Beiträge (ø0,08/Tag)
Die sinkende Qualität ist mir auch schon aufgefallen. Alle alten Metzger hatten irgendeine Art von Wurst die besonders gut war. Der eine hatte überragende Stadtwurst, der andere hatte einen super Pressack oder eine gute Schinkenwurst. Wenn ich das heute probiere is alles nur noch öder Einheitsbrei.
Ich denke das hat mehrere Gründe: 1. Weil die jüngeren Metzger irgendwie kein Interesse an solchen Traditionsrezepten mehr haben. Die scheinen in der Schule oder in der Lehre beim Großmetzger vor allem zu lernen eine Gewürzmischung ins Fleisch zu kippen. Bei uns hat ein neuer Metzger-Meister aufgemacht, bei dem ich den Eindruck habe, dass alles gleich und irgendwie nach einem dezenten Glutamat-Brühwürfel Aroma schmeckt. Da bekommt man schon irgendwie den Eindruck, dass das oft keine echte Passion ist, sondern nur ein Job. 2. Ominöse Gerüchte um Angebot und Nachfrage. "Die Leute mögens halt nicht so würzig". "Die Leute mögen halt keine Innereien". Irgendwie versuchen die Metzger mit dem Mainstream - also Rewe und Co - zu konkurieren, indem sie ihre miesen Produkte nachahmen. 3. Altes Fleisch. Früher hat der Metzger halt noch selbst geschlachtet. Ich hab mal frische Schweinebacken im Schlachthof gekauft, die am Vortag geschlachtet wurden und hatte ne Haltbarkeit von über 2 Wochen draufstehen. Unvakuumiert in nem offenen Plastiksack. Wie alt ist das Fleisch wohl, wenn es dann beim Discounter nur noch 5 Tage hält, obwohl es vakuumiert ist? Das frische hatte auch nen ganz anderen Geschmack, der anscheinend durch die Lagerung völlig verloren geht. |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.693 Beiträge (ø7,85/Tag)
alter Thread, aber immer wieder aktuell..
ich stelle eher fest dass gerade die jüngere Metzgergeneration sich wieder mehr für alte Rezepte (und so grundsätzlich für Qualität) engagiert. Dass früher so ziemlich alles besser geschmeckt hat liegt für mich vor allem daran dass man a) insgesamt weniger und seltener bestimmte Dinge gegessen hat und man b) noch weniger Auswahl hatte. Bei mir (Mitte der 50er geboren, ländlich aufgewachsen) - gabs nur Wurst aus Hausschlachtung - war die aufgegessen gabs eben keine mehr bis zur nächsten Schlachtung. Es wurde also sehr umsichtig mit den Wurstkonserven und Dauerwürsten umgegangen. Schinken war was ganz Besonderes . Und logisch schmeckten die Wurst uns immer gut - es gab nicht jeden Tag Wurst soviel man wollte. Und es wurde oben schon angesprochen - wir hatten auch immer Hunger bei den Mahlzeiten - Dinge die heutzutage zwischendurch gegessen werden wie Bananen, Müsliriegel etc hatten sich noch nicht flächendeckend zugesetzt - es war die Zeit als man tatsächlich noch Mandarinen vom Nikolaus bekam und sich drauf freute... Nach meinem heutigen Empfinden wäre mir die damalige wohl zu salzig - meine Brüder wursten beide wieder selbst und haben die alten Aufzeichnungen des Metzgers der bei uns damals schlachtete noch - sie übernehmen sie nicht 1:1 . Zuviel Salz.. Strom hatten wir übrigens selbst aufm platten Dorf in den 50ern schon - |
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Mitglied seit 03.11.2019
796 Beiträge (ø0,48/Tag)
Wir gehören auch zu der Generation, die den "alten" Geschmacksrichtungen nachtrauern. Obwohl in der Stadt aufgewachsen und ohne Möglichkeit der Selbstschlachtung war der Genuss von Leberkäse, obwohl innen inmmer etwas grau, wirklich ein Genuss. Heute kann man den fast nicht mehr essen, sofern ihn unser Metzger nicht selber gemacht hat. Auch die Weiß- oder Bratwürste erkennen wir am Geschmack, ob sie aus der Fabrik kommen (die schmecken meist nur nach Pökelsalz und sind einfach nur eklig) oder ob sie noch handgemacht sind.
In den früheren Einträgen war schon die Rede davon, dass einfach die seltenen Gelegenheiten, Wurst zu essen, einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen haben. Ich kann mich erinneren, dass es auf meinem Schulbrot immer "Schiebewurst" gab. Eine dünne Scheibe Gelbwurst, Göttinger oder Bierschinken wurde bis zum Ende der Stulle mit der Zunge immer weitergeschoben. Auch, dass früher das Vieh anders gehalten und gefüttert wurde spielt für mich eine entscheidende Rolle. Das alles war der Grund, warum ich mir einen Schinkentopf zugelegt habe und Blut- und Leberwurst selber mache. Ich kann zwar nicht räuchern, aber eingekocht hält diese Wurst auch ein paar Monate. LG Barbabietola |
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Mitglied seit 27.10.2008
11.436 Beiträge (ø2,01/Tag)
Die Wurst schmeckte damals halt besser, weil die Leute mitunter noch echten Hunger kannten.
Heute ist in den meisten Fällen der Appetit an die Stelle des Hungers getreten. Hunger ist aber der beste Koch, wie der Volksmund weiß. Oder: Der Hunger treibts runter... Wahrscheinlich wird auch sehr viel verklärt, wenn es um die "guten alten Zeiten" geht.... |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.573 Beiträge (ø2,69/Tag)
grias enk mitanand,
ich denke, dass der heutzutage verbreitete durchschnittlich-mindere "Universalgeschmack" der Produkte auch der sehr beschränkten Rassenvielfalt des verarbeiteten Schlachtviehs geschuldet ist, ebenso die Art der Fütterung, sprich Kraftfutter statt Weidehaltung usw. und alles Vieh soll innerhalb kürzester Zeit sein Schlachtgewicht erreichen. Das macht geschmacklich viel aus - bis hin zum zB Selchen, bei dem heutzutage meist nur billigstes Buchenholz verwendet wird, Hauptsache es schmeckt irgendwie nach Rauch. Wir selchen jedes Jahr im Winter und dafür wird das ganze Jahr über spezielles Holz gesammelt, vorwiegend Obsthölzer, Wacholder usw. Oder wer surt seine Schinken noch trocken ein, nass und geimpft geht doch viel schneller. - auch das alles schmeckt man. Dieser Vergleich hinkt möglicherweise - (und nein ich bin kein Trachtenfan), aber wenn jede(r) Jeans trägt gibt es (optisch) keinen Unterschied ob man aus dem Schwarzwald, Erzgebirge oder vom Dachstein kommt, so ist es auch mit dem Geschmack - alles schmeckt überall gleich, auch deshalb weil selbst gelernte Fleischhauer immer mehr zu konfektionierten Gewürzmischungen greifen (ausser man ist bereit sehr! viel mehr für "Spezialitäten" auszugeben). Ich denke dass es im Moment / aktuell keine Gerichte gibt, die es irgendwann zum schützenswerten Kulturgut schaffen würden..... pfiat enk wolfgang |
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Mitglied seit 08.12.2008
708 Beiträge (ø0,13/Tag)
Ein gigantisches Geschmackserlebnis hatte ich mal auf einem DDR-Bahnhof, wo Blut- und Leberwurststullen verkauft wurden. Ich bin sicher, dies hing zum einen mit den Gewürzen, zum anderen aber auch mit dem hohen Fettgehalt zusammen. Im Gegensatz zum Westen waren die LPG-Schweine nämlich nicht auf mageres Fleisch hin gezüchtet. Fett ist bekanntlich ein wichtiger Aromaträger. Außerdem sorgt es für eine tolle Konsistenz.
Heutzutage greifen viele Metzger auch nicht mehr auf ihre eigenen Gewürze zurück, sondern kaufen fertige Gewürzmischungen ein. Gruß vom Kammerbär |
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