Kaufdiät am Montag, 6.5. und Dienstag, 7.5. - TT: "Verschiebe nichts auf morgen, was du heute kannst besorgen"

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Mitglied seit 25.03.2014
4.096 Beiträge (ø1,1/Tag)

Guten Morgen meine Lieben!

Heute gibt’s wieder mal ein Gericht mit Geschichte – es geht um den Tafelspitz.

Ein besonderes Stück Fleisch
Der Tafelspitz ist eine der berühmtesten Spezialitäten der Wiener Küche. Für das altösterreichische Gericht wird traditionell das gut abgehangene, feinfaserige Stück Rindfleisch vom Schlögel („Knöpfel") eines jungen Ochsen verwendet. Das wie das Gericht bezeichnete Fleischteil, der Tafelspitz, schließt an das sogenannte „Tafelstück“ an und erhält seinen Namen vom charakteristischen Schnitt der Fleischteilung. Er ist leicht an seiner Form erkennbar, die an der oberen Rundung einen schmalen Fettrand aufweist, der zusätzlich Geschmack gibt. Die Zubereitung des Tafelspitz, das Kochen, Köcheln bzw. Sieden des Rindfleischstückes im Ganzen, braucht Finesse, Erfahrung und Zeit.

Der Legende nach wurde der Tafelspitz als der Vertreter des gekochten Rindfleisches schlechthin im berühmten Hotel Sacher in Wien „erfunden" – und zwar nicht für Kaiser Franz Joseph I., sondern für seine hohen Militärs. Die legendäre Anna Sacher soll aus deren Not eine genüssliche Tugend gemacht haben: Franz Joseph I. aß bei offiziellen Hofbanketts sehr rasch und von jedem Gang nur wenige Bissen. Nach der strengen Hofetikette durfte aber keiner der Gäste, bevor oder nachdem der Kaiser das Besteck in die Hand genommen bzw. weggelegt hatte, essen. Dieser Umstand war natürlich sehr zum Leidwesen jener k. u. k. Militärs an der Hoftafel, die noch nicht einmal eine Speise serviert bekommen hatten, während der Kaiser schon wieder sein Besteck weglegte. Um ihren Hunger zu stillen, mussten sie im Anschluss essen gehen. Anna Sacher empfing die hungrigen Gäste von der kaiserlichen Tafel, wusste aber nie genau, wann sie bei ihr erscheinen würden. So ließ sie für die hohen Militärs ein Gericht vorbereiten, das stundenlang vor sich hinkochen konnte und dabei sogar noch besser wurde – den Tafelspitz.

Tafelspitz

Unsere fleißigen Mädels erklären uns später das Tagesthema, die Gebrauchsanweisung der KD in blauer Schrift und die aktuelle Budgetliste.

Ich wünsche euch einen angenehmen Wochenstart!

Liebe Grüße
Eva
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Mitglied seit 23.06.2013
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Hallo, 👋🏻👋🏻👋🏻

Kaufdiät Montag 6 5 Dienstag 7 5 TT Verschiebe heute besorgen 1174774814


TT: „Verschiebe nichts auf morgen, was du heute kannst besorgen“.

Das führt bei vielen Menschen zu einem großen Fehler beim Sparen. Wenn du die Kündigung deines Abonnements von Monat zu Monat aufschiebst, schreibst du sie nie. Denkst du dir: Morgen lasse ich mich bei meiner Bank beraten oder schließe online einen Sparvertrag ab. Auch das verschiebst du um Jahre, weil du viele andere Dinge in deinem Leben priorisierst.
Dabei ist der einzig gute Zeitpunkt, um mit dem Sparen anzufangen: heute.
Was habt ihr dazu zu sagen? Welche Bereiche fallen euch ein, in denen das auch gilt?

LG Michi


"Wer etwas nicht will findet Gründe, wer etwas will findet Wege!"
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Mitglied seit 23.06.2013
7.325 Beiträge (ø1,84/Tag)

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Im Alltag spare ich an Dingen, die mir nichts bedeuten,
um mir die Dinge leisten zu können, die mir etwas bedeuten!


Gründe und Motive hier zu sein:
Am Monatsende ist das Geld immer knapp.
Der Dispo ist bis zum Anschlag ausgereizt.
Verbindlichkeiten müssen erfüllt werden und lassen wenig Haushaltsgeld übrig.
Man möchte endlich einen Durchblick über die Einnahmen und Ausgaben haben.
Einkommen verringert sich aufgrund von Rentenantritt, Krankengeld, Arbeitslosigkeit oder Ähnlichem.
Größere Anschaffungen stehen im Raum und müssen realisiert werden.
Bisher rinnt euch das Haushaltsgeld aus der Börse, und ihr wisst nicht wohin.
Ihr habt nie wirklich den Umgang mit Geld gelernt.
Ihr möchtet nachhaltiger leben und konsumieren.
Ihr sucht nach erprobten Spartipps.
Ihr wünscht euch Gleichgesinnte, denn im täglichen Leben spricht es sich so schlecht über Geld, insbesondere über das, was nicht vorhanden ist. Ihr dürft aber auch eure ganz individuellen Gründe haben, warum ihr hier gelandet seid, wenn euch die Thematik anspricht.

Die Kaufdiät ist:
Seit Gründung der Kaufdiät verändert sich dieses Forum, es lebt von den Beiträgen, Meinungen, Fragen und Antworten, es lebt dank des aktiven Teams dahinter, welches die Tageseröffnungen formuliert und einstellt, Tagesthemen findet und für den Tagesthread aufbereitet, und die KD lebt von der Beteiligung der Schreiber*innen, die ihr Schwarmwissen teilen und anderen so mit viel Rat und Erfahrung helfen können. Jede*r darf hier mitschreiben, es gibt keine Bedingungen oder Regeln, die eingehalten werden müssen, dennoch gilt die Netiquette.

Wichtig:
Unser täglicher Thread hier ist öffentlich im Forum "Günstig kochen - günstig leben" ohne Anmeldung lesbar. Also schreibt hier nur Dinge, die ihr unter eurem persönlichen Datenschutz veröffentlichen möchtet. Hauptthema ist natürlich die Kaufdiät.
Nebenthemen und Sammlungen unseres Wissens findet Ihr in der öffentlichen Gruppe .
Wer sich bewusst und intensiv mit den Grundlagen auseinander setzt und sein Konsumverhalten hinterfragt, dokumentiert und bereit zur Veränderung ist, kann viel erreichen, was sich in barer Münze auszahlt.
Wir sind keine Sekte, keine Konsumverächter, keine Nachhaltigkeits-Freaks, sondern Menschen mit besonderen Herangehensweisen zu einem besseren *Auskommen mit dem Einkommen*.

Manche nennen es Mantras, aber frag dich mal:
Brauche ich das wirklich oder will ich es nur?
Wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es dann auch gewollt?
Was passiert, wenn ich das jetzt nicht kaufe?
Was ermöglicht mir die Einsparung der Ausgabe?

Schritt für Schritt:
Verhalten lässt sich nicht über Nacht ändern, Übersicht lässt sich selten auch in kurzer Zeit gewinnen, wenn die Papiere noch ungeordnet auf einem Stapel liegen. Geld lässt sich aber ab dem ersten Einkauf sparen, wir empfehlen hierzu in der Einstiegsphase das Wirtschaften mit einem
Wochenbudget (WB)
Als Anhaltspunkt sollte das Budget nicht unter 42 € pro Person für die Woche liegen. Gesundheit und Genuss sind bei diesem Betrag nur mit viel Übung und guter Planung möglich.
Ihr müsst definieren, welche Ausgaben darin enthalten sein sollen. Die Lebensformen und Ernährungsformen sind zu vielfältig.
Basierend auf unserer freiwilligen Umfrage unter den jeweils aktiv schreibenden Teilnehmer*innen liegt das wöchentliche Budget zwischen 25 € und 85 € pro Person. Die Spanne zeigt, wie individuell der Betrag ist. Bitte bedenkt, eure Bedarfe und eure Quellen wie Gartenerträge, TGTG, Nutzung von Foodsharing u.a. – verschafft euch hierzu dringend einen Überblick über die Ausgaben. Notiert sie in einem Haushaltsbuch oder in einer App. Vergleicht die Preise der Güter des täglichen Bedarfs in eurer Nähe.
Ziel ist nicht, mit dem geringsten Budget auszukommen, sondern das individuell passende Budget zu ermitteln und einzuhalten.
Wer mag, kann sich für die Budgetliste eintragen. Für einige Beteiligte ist sie Kontroll-Organ und spornt an im Budget zu bleiben, immer sonntags ist Kassensturz und Meldung. Die Listenregeln kann man hier nachlesen.
Wochenspeiseplan (WP)
Er hilft wirklich im Budget zu bleiben. Baut eure Vorräte ein und orientiert euch am saisonalen und regionalen Angebot. In der Datenbank lassen sich diverse Rubriken finden. Ihr dürft aber auch jederzeit eure Problemzutat im TT schreiben – kochen müsst ihr selbst, aber Ideen gibt es zahllose. Schreibt den Plan nach euren Möglichkeiten.
Hier könnt Ihr Euch Anregungen holen! Beachtet eure Termine und zeitlichen Möglichkeiten – selbst kochen, vorbereiten, einkaufen spart gegenüber Fertiggerichten und Bestellportalen, aber es kostet Zeit.
 Erstellt zumindest für 3 Tage einen Wochenspeiseplan (WP), besser als „spontan“ zu viel zu kaufen!
Geht nie ohne Einkaufszettel (EKZ)
Notiert möglichst genaue Mengen und nicht nur Warengruppen, schreibt ihn in Laufrichtung, teilt ihn für unterschiedliche Geschäfte ein, falls dies Sinn macht, aber vermeidet Übermengen, unnötige Wege und versucht die Einkäufe generell zu beschränken und seid ruhig mal etwas streng zu euch – es geht mit etwas weniger von allem. Das Licht im Kühlschrank ist der Spot auf euer Eingespartes.

Meist einmal in der Woche bieten wir eine freiwillige Inventuridee an. Manche wissen um jede Zutat, andere brauchen den sanften Druck, um mal wieder genauer hinzuschauen und insbesondere Lebensmittel vor dem Verderb noch einzusetzen und hierzu auch notfalls den angedachten Wochenplan zu ändern. Also schaut bei den Inventuren, was ihr habt. Überlegt auch, was ihr statt einer nicht vorhandenen Zutat nutzen könnt.

Wenn es eine zeitlang mit dem Wochenbudget gelungen ist, ihr zeitgleich hierzu die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben (KD-Finanz/Budgetübersicht) gemacht habt, ist es je nach Ausgabentyp Zeit für Ansparungen in selbst festgelegte Budgets.

Regelmäßig tauchen die Basispunkte im Tagesthema auf. Ideen und Wünsche für eine Diskussion sind immer willkommen.

Um tiefer in die Kaufdiät einzusteigen möchten wir euch den Leitfaden für Neuankömmlinge Leitfaden für Neuankömmlinge in der Gruppe ans Herz legen. Ebenso die Schritt für Schritt Anleitung. Oder wer sich nicht anmelden mag, der findet viele Informationen rund um die Basics auch hier in der Kaufdiät Bibliothek.

Und hier noch unsere Abkürzungen, damit man uns besser versteht:
TT: TagesThema/TagesThread, KNT: KaufNixTag, KWT: KaufWenigTag, WEK: WochenEinkauf, EKZ: EinKaufsZettel. VAT: VielArbeitsTag, KFN-Gerichte: Gerichte, die sehr kostengünstig sind (KFN= kostet fast nichts). Anhalter: Dinge, die man kauft, obwohl sie NICHT auf dem Einkaufszettel stehen, uns aber aufgrund ihrer Präsentation angehalten haben.
TGTG: Too good to go – Essensrettung übers Onlineportal/Kauf
FS: Foodsharing – Essenrettung und kostenfreie Verteilung

Ihr seid hier richtig.Gründe durchzuhalten gibt es genauso viele wie Erfolgsgeschichten!

Als Schlusswort zwei Zitate:
Von Viniferia: Die Werkzeuge hier sind keine Herren sondern ergebene Diener.
Von capuccino1: Es geht mehr als man denkt.
Und der Satz von helleborus: Es ist das gemeinsame Ziel, das uns eint, nicht das Einkommen, das uns trennt.


Bewusste Grüße
Eure Kaufdiätler

"Wer etwas nicht will findet Gründe, wer etwas will findet Wege!"
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Mitglied seit 23.11.2008
13.470 Beiträge (ø2,38/Tag)

Hallo und guten Morgen,

@Eva: Danke für die Erinnerung und Beschreibung des Tafelspitz. Wer nach Wien kommt, sollte den ein Mal essen. Vegetariern und allen anderen kann ich den Kaiserschmarrn empfehlen.

TT: Sparen ist jetzt. Ja, aber manchmal braucht man für eine Aktlion mehr Anlauf. Dafür sind hier die Wiederholungen der Themen ein gutes Beispiel. Sie erinnern die Leser an ihre "das wollte ich doch auch noch machen-Liste".

Was ich auch hilfreich finde, sind eure Beiträge zu den einzelnen Themen. Da werde ich manchmal erinnert an eigene Möglichkeiten und Ideen.

Keine Ahnung, ob das jetzt zum TT passt. Ich brauche manchmal eben mehr Zeit, bis zur Umsetzung.

Allen einen freundlichen Gruß und einen schönen Tag
vanzi7mon
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)

Guten Morgen!

Danke für den Tafelspitz! Ich glaube, ich habe noch nie welchen gegessen. Also das Stück Fleisch schon, aber nicht in der klassischen Zubereitung und mit Meerrettich. Ist hier im nördlichen Teil der Republik nicht so bekannt bzw. kein Standard. Obwohl die meisten das Gericht schon kennen. Wird nur kaum zubereitet.

Zum TT: grundsätzlich bin ich ja kein Freund von solchen „moralischen“ Sprüchen. Vor allem aber gilt es (für mich!) ganz klar zu unterscheiden nach Relevanz.

Wenn es um Fristen und Termine geht ist „sofort erledigen“ eigentlich keine Frage. Abgesehen von entstehenden Kosten oder versäumten Erstattungen kann es noch viel schlimmere Folgen haben wenn man wichtige Dinge aufschiebt.

Dann kommt es auf die Lebensumstände an. Wenn ich sehr wenig Zeit habe ist ein gutes Zeitmanagement wichtig, denn, wenn ich JETZT nicht die Waschmaschine anschmeisse, wer weiß wann ich dann wieder dazu komme? Wenn man also jedes Zeitfenster nutzen muss ist aufschieben auch nicht so gut.

Und dann gibt es die „nice to do“ Projekte. Da ist sowieso jeder anders gestrickt. Der Eine stürzt sich sofort mit Begeisterung auf ein neues Projekt, der andere (ich z.B.) notiert in der Regel erst mal die Idee, macht sich Gedanken, lässt sacken, und setzt sie dann irgend wann um. Was nicht heißt, dass ich nicht auch spontan loslegen und „Zack“ ein Projekt am selben Tag umsetzen kann.

Meine Lebenssituation ist jetzt halt sehr komfortabel, ich kann mir meine Zeit einteilen. Und es führt zum Glück NICHT dazu dass ich nur noch schiebe weil, ich kann es ja auch morgen noch erledigen. Allerdings schiebe ich schon mehr als früher. Aber das stört mich nicht, im Gegenteil. Es ist ein schönes Gefühl sich keinen Stress mehr machen zu müssen. Das ist ganz klar ein Vorteil des Rentnerdaseins. 😎

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 22.09.2012
9.175 Beiträge (ø2,15/Tag)

Hallo

Es ist mild und sonnig.
Wek ist erledigt und ich habe Zucchini aus dem Angebot mit.
@Eva Dankeschön. Er wurde bei uns ganz selten zu besonderen Anlässen gekocht. Ich selber habe ihn noch nie gemacht. Der ist aber sehr sehr lecker. 😋🌿🌷🌿😋
@Tt
Ich versuche immer alles zeitnah zu erledigen. Wichtige Dinge werden nicht geschoben. Da hab ich zuviel Angst, daß das sozusagen nach hinten losgeht.

Es geht mehr als man denkt.
Etwas ist besser als nichts.
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Mitglied seit 03.06.2007
23.193 Beiträge (ø3,74/Tag)

Hallo,

Danke @Eva für den Tafelspitz
Kennen und liebengelernt habe ich Tafelspitz mit Meerrettich bei meiner Schwiegermutter. Als Norddeutsche kannte ich bis dato diese Art der Zubereitung nicht.
Aber ich durfte ihn auch schon bei "Plachutta", ich glaube Wien/Neustadt. genießen, einfach köstlich.

TT
früher, früher konnte ich gut aufschieben, z.B. für Prüfungen erst auf den letzten Drücker lernen. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, vor allem als ich Familie und Beruf unter einen Hut bringen musste, dass ein gutes Zeitmangement sehr wichtig ist, dazu gehört auch, dass man Zeiten und Pläne einhält und nicht aufschiebt, weil es jetzt gerade anderes, angenehmeres zu tun gibt. Fand den Spruch eines Leherers unserer Kinder ganz passend: zuerst das Unangenehme möglichst schnell,fix und gründlich erledigen, dann hat man mehr Zeit für die schönen und angenehmen Dinge.
Eigentlich habe ich es schon früher gelernt, während meiner Zeit der Promotion musste ich mich an bestimmte Zeitvorgaben halten, sonst wären meinen Experimente und Ergebnisse nicht verwertbar gewesen. Da habe ich gelernt, dass gute Vorbereitung, gutes und zügiges Arbeiten, keine Ausreden, kein unnötiges Aufschieben, Ablenken zu sehr viel besseren, elastbareren Ergebnissen führt, als ein eher "spontanes experimantieren". Wenn man durch Aufschieben nicht einhalten von Zeiten sieht, dass dann plötzlich die Arbeit von Wochen oder sogar Monaten zunichte ist, dann lernt man fix, dass man seine Planung einhalten muss, wenn eben möglich.
Fristen einhalten ist eine Selbstverständlichkeit, wobei man dazu sagen muss, es kommt immer auf die Umstände an, ob man möglichst früh die Fristen einhält oder, zwar nicht gerade bis zum letzten Tag, aber eher gegen Ende der Fristen kalkuliert. Beispiel ist hier die Steuererklärung: früher wurde die möglichst früh erledigt, sobald alle Unterlagen vorhanden waren, da wir meist einen ganz ordentlichen Betrag erstattet bekamen. Warum dieses Geld dem Staat unnötig lange "leihen"?
Heute sind wir Rentner, warten mit der Steuererklärung bis einige Wochen vor Fristende, da wir sicher unsere Steuern, ein nicht soo ganz geringer Betrag, noch zahlen muss. Warum soll ich dieses Geld dem Staat früher als notwendig geben?

Als Rentner bin ich jetzt auch wieder in der komfortablen Situation, dass Aufschieben wieder ziemlich streßfrei ist. Komme ich heute nicht dazu, mache ich es morgen.... Als berufstätiger Mensch sieht dies immer ganz anders aus.

Gerade bei den "Nice-to-do" Sachen, bei mir hauptsächlich Nähprojekte, kann ich jetzt wirklich überlegen, wie ich es angehe, muss nicht an einem bestimmten Tag fertig werden, habe Platz die Sachen liegen zu lassen. Das hat mir jetzt schon manchen Frust erspart, da ich nochmal "denken" konnte. Früher hatte ich weder die Zeit, noch den Platz, es einfach mal "liegen zu lassen". Das waren dann meist Projekte, die ewig und drei Tage lagen und nie fertig wurden. Heute kann ich mich dann wieder dran setzen, sobald mir eine Lösung einfällt, die Zeit habe ich jetzt.

LG Anne
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)

Guten Morgen,

wohl dem, der nie etwas verschieben muss, weil immer alles in seinen Tag passt - ich muss selbst heute noch, in der Rente, verschieben, wenns die Umstände erfordern - zu Berufs- und Kinderzeiten war an fast jedem Tag noch was übrig, das beim besten Wollen nicht mehr in den Tag passt..als die Kinder noch klein waren, war das auch schon mal sehr viel...

Ich funktioniere nach Prioritäten - meine Menschen sind immer prioritär, danach kommt das, was bei Verschieben richtig Geld kosten würde oder unangenehme Konsequenzen hätte - der Rest wird eingeteilt. Und auch mal verschoben...

Berufliche Prioritäten standen bei mir immer über dem Grübeln über Sparanlagen - erst muss was reinkommen, eh ich sparen kann - solange ich mein Geld nicht ausgebe (ich kann ohne Kaufdrang einfach zusehen, wie mein Geld auf dem Konto liegt) , ist die Frage, wann ichs fest anlege auch weniger kritisch, dafür muss ich heute auch zu keiner Bank mehr laufen, Beratung bekomme ich jederzeit per Telefon oder Videokonferenzschaltung.

Gerade bei Geldanlagen ist es manchmal sogar anzuraten, erst nochmal ein paar Nächte drüber zu schlafen, und sich bis ins letzte Kleingedruckte auch alles in Ruhe druchzulesen...so enorm hohe Summen, dass ein paar Tage später mehr Zins ein Riesenverlust wären - lege ich nicht an.

Danke für den Tafelspitz, @eva - eines meiner Lieblingsessen - mit Meerrettich und Rote-Bete, süßsauer - das hatte ich mir zur Kommunion gewünscht, und meinen Bruder bestochen, damit er sich das auch wünschte...😊

Grüße

Grisou
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Mitglied seit 06.09.2010
13.653 Beiträge (ø2,73/Tag)

Hallo,

wie Anne war ich in jungen Jahren super gut im Prokrastinieren. Nur hieß das damal noch nicht so.😉 Mein schlimmstes Erlebnis diesbezüglich war unsere Halbjahresarbeit in Deutsch. Alle Klassenkameraden waren schon fleißig an der Arbeit, nur ich nicht. Es war nun nicht so, dass ich faul war, aber ich habe meine Zeit anders, für mich damals viel wichtiger, eingesetzt. Nun, wie auch immer - zwei Wochen vor Abgabe fing ich endlich an. Unter Druck konnte ich einfach super gut arbeiten. Es lief deswegen auch wie am Schnürchen. Da es damals noch keine Computer gab, mussten wir alles von Hand schreiben, d.h. die bekritzelten Entwürfe mussten schlussendlich mit der Hand ins Reine geschrieben werden. Das hat mir, weil ich derart knapp dran war, eine komplett schlaflose Nacht beschert, weil ich bis zum Morgen durchgeschrieben habe. Ich bin pünktlich fertig geworden, habe sogar eine 1 dafür bekommen, aber ich konnte tagelang kaum meine Hand bewegen, weil sie total überlastet war.😂. Tja, selbst schuld...

Jahrelang bin ich auch immer viel zu knapp zum Bahnhof gekommen, um dann teilweise auf anfahrende Züge noch aufzuspringen. Das ging damals noch.😇🙈

Ich weiß nicht, wann ich endlich auf den Trichter gekommen bin, dass man es viel gemütlicher haben kann, wenn man nicht alles auf den letzten Drücker macht. Mittlerweile, es sind ja auch ein paar Jahrzehnte vergangen, bin ich überall rechtzeitig, und zwar nicht auf die letzte Minute, und kümmere mich auch um finanzielle und Büroangelegenheiten, ohne sie auf die lange Bank zu schieben, auch wenn diese mir bis heute nicht besonderes viel Spaß bereiten.

Was die Finanzen betrifft, habe ich in meinem Sohn einen guten Berater, der mir immer mal wieder Tipps gibt, die ich dann auch sofort umsetze. Und seine Tipps sind wirklich sehr umfassend, denn er kennt mich ja auch besonders gut mitsamt allen meinen Schwachstellen.😜

Wenn Dinge erledigt sind, fühlt es sich so viel besser an als wenn man sie wie einen Berg vor sich her trägt. Diese Erfahrung kann man allerdings nur machen, wenn man es einmal ausprobiert hat, was ich erfolgreich viele Jahre lang umgangen habe.😅



LG küchenbetti


Lebe unter Deinen Verhältnissen, innerhalb Deiner Möglichkeiten und für Deine Träume.
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)

Danke für die Eröffnung des TTs und auch fürs Rezept, dass wirklich, zu 99%, dem entspricht, was im "Sacher-Kochbuch" niedergeschrieben ist.

Das Thema selbt ist, nach meinen (beruflichen) Erfahrungen und aktueller Forschungen, ein zutiefst komplexes. Zumindest für einen Teil der Menschen, sind "Leitsprüche" und/oder Zeit-Management-Methoden nicht hilfreich, weil der Versuch, das Verhalten daran auszurichten, zu ständigen Selbst-Entwertungen führen muss. Diese gehen, i.d.R., davon aus, es sein "mangelnde Disziplin", also ein persönliches/gar charakterliches Defizit. Übrigens auch auf Seiten derjenigen, die die "Aufschieberitis" beobachten und ebenso wenig informiert sind.
Mir ist, in meiner Zeit, als niedergelassener Therapeut, vor annähernd 25 Jahren, ein Patient, bzw. dessen Symptome aufgefallen, die heute zum Formenkreis der "Prokastination" gezählt werden. Zwar ist die "Störung" noch nicht in das ICD-10 aufgenommen aber ich gehe sehr davon aus, dass dies mittelfristig der Fall sein wird. In der Zwischenzeit praktizieren Psychtherapeuten "das übliche" und "diagnostizieren" "anerkannte Störungen".
Der Patient kam damals aus einem anderen Grund und erst nach recht langer Zeit, thematisierte er, eher "beiläufig", als sei es "nebensächlich", seine Symptome ... Der Austausch, mit Kolleginnen/Kollegen zeigte dann, dass auch diese mit Patientinnen/Patienten zu tun hatten, bei denen "aufschiebendes Verhalten" und die Konsequenzen daraus, zu "anderen Störungen" (z.B. aus dem depressiven Formenkreis) geführt hatten, die dann als behandlungsbedürftig angesehen wurden.

An der Universität Münster gibt es übrigens eine, m.M.n., kompetente Spezialambulanz, zur Prokastination!
Auf der verlinkten Seite, geht es auch zu einem "Selbsttest", der "Ehrlichkeit" (soweit möglich) hilfreich sein könnte!

Gruß
Bernd Heinrich
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Mitglied seit 03.06.2017
5.275 Beiträge (ø2,08/Tag)

Pausenhallo,

"Verschiebe nichts..." ist einer von drei Leitsätzen, den meine Kinderohren erst von beiden Omas später im Internat hörten, gefolgt von: Langes Fädchen, faules Mädchen.....und viele Hände, schnelles Ende.
Ich denke schon, dass die eingeübte Disziplin damals plus Tagesaufgaben und Pflichten, deren Erledigung überprüft wurde, mich geprägt haben.
Beruflich hab ich viele Jahre reine Projektarbeit gemacht, die hat nen fixen Beginn und ein definiertes Ende und zwischendrin kann viel Leben drin stecken.
Ich mochte noch nie Frühjahrsputz oder Bügelberge, also wird vieles zeitnah und in kleinen Portionen erledigt.
Da dachte ich auch gestern dran, als @Mailied vom Laufstall schrieb.
Ich hatte ja drei Minis unter drei plus Hundekind, ich wär ohne Prio untergegangen.
Also hatte ich durchaus mal das Türgitter vor der Küche, damit ich kochen/vorkochen konnte,
Hungergeheule vor Motzgeheule.

Seit 11 Jahren schieb ich gar nix mehr auf.
Zum Glück überwiegen die aktiven Tage, aber wenn mal wieder gar nix geht, dann staut sich wenigstens nix.
Egal ob Steuer, Wäsche, Kurztrip, Ausstellungsbesuch, Stundenvorbereitung o.a.

Mit KD und Sparen kann man den Spruch verbinden...zahlt sich z.B. ganz simpel aus, wenn man Skonto nutzt, statt die Zahlung rauszuzögern oder gar zu vergessen.

@Eva, Tafelspitz ist eins unserer Familiengerichte, ich lass ihn aber ohne Lorbeer und Wacholder simmern, dafür mit Lauch und viel Pfeffer.
Ist übrigens ein (teures) Kettenessen:
Rindfleisch (Tafelspitz oder Bürgermeisterstück) mit Boullionkartoffeln, Meerrettichcreme und rote Beete
Rindfleischsalat z.B. mit Reis, Cornichons, Oliven
Rindfleischsuppe mit Griessklößchen oder Suppenmaultaschen
Reste Trinkbrühe

LG Mara
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Mitglied seit 27.07.2011
4.686 Beiträge (ø1/Tag)

Hallo,



hier ist die neue Liste!

‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼‼
Bitte überprüft, ob Ihr wunschgemäß gelistet seid!

💛 banane4470 (MB) 180€ /1P /(bisher 24,36% seit 1.)/
💛 bibeco (MB) 650€ /3P /1 Hund, 1 Katze /
💛 capuccino1 (WB) 40€ /1P /
💛 dorette1com (MB) 500€ /2P /
💛 Gartenstreber (MB) 500€ /2P /(bisher 15,49% seit 1.)/
💛 Hasenschwänzchen (MB) 350€ /2P /(bisher 28,15% seit 1.)/
💛 hueppi (WB) 35€ /1P /
💛 KatjaKnits (MB) 600€ /2P /
💛 Kochschnuffel13 (WB) 35€ /1P /
💛 Mailied (MB) 850€ /4P /1 Meerschweinchen /(bisher 19,55% seit 1.)/
💛 Schandrin (WB) 70€ /1,5P /
💛 vanzi7mon (WB) 40€ /1P /
💛 wingamina (MB) 600€ /3-6P /


Dede
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)

@Bernd: da hast du gewiß recht, es gibt immer Menschen bei denen sind gewisse „Alltagsprobleme“ eben sehr viel mehr als das.

Ich kenne und kannte mehrere Menschen, denen ist mit „Aufschieben bringt nix“ oder „Pünktlichkeit macht allen das Leben leichter“ etc. schlicht nicht gedient weil es Blockaden gibt die „normales“ Funktionieren verhindern.

Ich denke auch an die sog. Messis. Sag denen mal sie sollen doch besser mal aufräumen. Sag einem Raucher, er solle es lieber lassen, sag dem Alkoholiker, es sei schlauer nicht zu trinken, fordere den Magersüchtigen auf mal ein bißchen mehr zu essen…..

Aber ich denke darum geht es hier und heute nicht. Es geht eher darum vielleicht zu hören/zu lesen wie andere die Sache sehen oder in den Griff bekommen/bekommen haben.

Trotzdem natürlich auch ein erwähnenswerter Aspekt.

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)

Zitat von DieKäserin am 06.05.2024 um 12:32 Uhr

„Aber ich denke darum geht es hier und heute nicht. Es geht eher darum vielleicht zu hören/zu lesen wie andere die Sache sehen oder in den Griff bekommen/bekommen haben.“


Liebe Dorit,
genau darüber habe ich auch nachgedacht und hab mich dann dazu entschieden, die erweiterte "klinische" Sichtweise zu erwähnen.
Wir wissen nie, wer alles mitließt über (auch) "Störungen", für die jemand eben nicht verantwortlich ist. Wenn dann "nur" geschildert wird, wie man gut, erfolgreich etc. mit einem "Problem" umgegangen ist, triggert sowas oftmals die "Tendenz" der Selbstentwertung.
Ich bin mir nicht sicher und es würde mich nicht wundern, wenn "Aufschieben", dass innerhalb von unqualifizierter Einordnung als Folge von "Faulheit", "Nachlässigkeit" und/oder "Disziplinlosigkeit", angesehen wird, überwiegend "psychische Ursachen" hat.

Liebe Grüße
Bernd Heinrich
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)

es gibt so einige Bereiche im Leben, wo ich mich irgendwann ernsthaft fragen muss, ob mir Tipps & Systeme der anderen wirklich helfen könne, oder obs nicht tiefer sitzt - das fängt bei Ernährung an, und hört beim Geld noch lange nicht auf...

Bei den heutigen sehr gestrafften Studiengängen rächt sich das Prokrastinieren so schnell, dass die leichten Fälle sehr schnell von selbst einlenken - für die anderen gibts mit viel Glück rechtzeitig einen freien Platz in der Beratungsstelle - die theoretisch auf die Problematik eingestellt ist, aber nur selten ausreichende Kapazitäten haben.

Mir helfen gute Vorsätze (oder Mantras) nur dann, wenn sie eh schon zu meinem Verhalten passen - sie sind dann lediglich der Erinnerungsstupser. ..kein Mantra kann mich dazu bringen, mich von Grund auf zu ändern - äußere Umstände dagegen können das dagegen durchaus...
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