Mitglied seit 24.02.2009
20 Beiträge (ø0/Tag)
Man gibt sich einen Login, ordnet sich seiner Region zu, dann macht man einen Online Test, durch den man zum Foodsaver wird. Gemäß der Regeln des eigenen Bezirks durchläuft man dann Einarbeitungen, um zu lernen, worauf es in den einzelnen Betrieben abholt. Wenn man dann dort abholt (immer nachrangig zu Tafel oder anderen Sozialen Organisationen), dann erhält man Essen, das noch super ist, das der Markt aber nicht mehr verkaufen kann. Man muss also etwas flexibler sein in der Rezeptwahl, aber dafür hat man ja dann Chefkoch Je nachdem wie rege die eigene Region foodsaving-mäßig ist, gibt es Chat-Gruppen, in die man die Sachen posten kann, die man selbst nicht verwertet. Foodsharing ist eine ökologische Organisation und die jeweiligen Regeln (es KANN sein, dass es die Regel gibt 'Anreise ohne Auto'). Ich bin hier engagiert und sehe persönlich nicht viele Menschen, die es FINANZIELL wirklich brauchen. Das ist es was mich zu diesem Post motiviert. |
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Mitglied seit 26.12.2015
3.356 Beiträge (ø1,09/Tag)
Mich würden wirklich mal die Preise interessieren, was man für die "geretteten" Lebensmittel ausgeben muss. Ich wohne in einer Großstadt und habe genügend Auswahl, um Sonderangebote zu nutzen, alles andere wäre mir zu viel Gerenne. Z.B. habe ich heute in einem Markt Weizenmehl zu 0,59, Campignons zu 2,49 und Äpfel für 0,99 das Kilo bezahlt und bei Edeka Masdamer Käse zu 0,59 je 100 Gramm. Billiger wird´s wohl kaum, schließlich wollen die Vermittler auch Geld verdienen...
Churry |
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Mitglied seit 25.11.2015
199 Beiträge (ø0,06/Tag)
Hallo,
@ Churry Die geretteten Lebensmittel werden kostenlos abgegeben, jeder kann Lebensmittel bekommen, eine Bedürftigkeit muß nicht nachgewiesen werden. Gut´s Nächtle Banane |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
Huhu
Na, ein bisschen sollte man darüber noch erzählen, weil es ja sehr verlockend klingt, wenn man das oben so liest. Meine persönlichen Erfahrungen.... es ist Licht und Schatten. Zum Einen ist es sehr erschreckend, wenn man sieht, was tagtäglich (!) wirklich in der Tonne landet. Das Wissen darum ist das Eine, das SEHEN das Andere... Nicht immer sind die Mengen klein und händelbar, oft braucht man (zumindest wenn man ländlicher wohnt) das Auto, mindestens ein Lastenrad. Die Abholzeiten variieren munter von 4 Uhr morgens bis spät nachts, die Zeiten sind in den meisten Fällen vorgegeben... oft ist es ja nach Ladenschluss eines Betriebes. Wer gibt das vor? Das Foodsaverteam in Zusammenarbeit mit dem Supermarkt, der Bäckerei, whatever. Und das ist das nächste "Problem": erstmal ein Team finden, das neue Foodsaver aufnimmt, in vielen Regionen ist ein "Überangebot" an Neu-Foodsavern da, die nicht alle sofort überhaupt einen Betrieb finden. Ihr könnt nicht einfach mit eurem Ausweis zu Lidl marschieren und sagen, hallo, hier bin ich . Neee.... In manchen Gegenden gibt es gar kein Foodsharing oder Betriebe, die überhaupt da mitmachen. Es ist nicht so, dass man das Quiz macht, seine Einabs und dann munter in den Krieg ziehen kann... Nope. Ihr müsst einem sog. Betriebsteam beitreten. Ein Betriebsteam ist verantwortlich für einen Supermarkt beispielsweise. Innerhalb dieses Teams gibt es Regeln, feste Abläufe, Abholslots, auf die man sich eintragen kann (oft darf man sich nur alle 3, 4 Wochen eintragen, dass jeder mal an die Reihe kommt. Das ist je nach Beliebtheit des Betriebes und Größe des Teams ganz unterschiedlich. Bei weniger beliebten Betrieben sucht man oft händeringend nach Abholern). Manchmal sind Abholungen in Betrieben and Fairteilerpflege gekoppelt, heisst, wenn du bei (frei aus der Luft gegriffen) Edeka abholst, musst du auch am selben Tag den Fairteilerschrank xy putzen (auch das gehört dazu! Die Schränke putzen sich ja nicht von alleine!). Egal, ob du den nutzt oder nicht. Die Abholzeiten sind meistens fest vorgegeben, siehe oben. Hat man sich auf eine Abholung "gebucht", so ist man auch verpflichtet, an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit dort abzuholen, egal obs regnet oder schneit oder 35 Grad hat und man lieber am See wäre.. Fällt man aus, sollte man Ersatz suchen (=Leute aus dem Team, nicht der Ehemann ). Und zum Thema Engagement sei noch gesagt, ausser Schrankpflege wird, wie in einem Verein auch, soziales Engagement erwartet: Mitarbeit auf Infoständen, bei den monatliches Treffen (sofern es die gibt), mal Aushelfen in Notfällen... Ja, und ausser "unschönen" Abholzeiten kann einem auch echt widerliche Ware erwarten, die man aussortieren und (vor Ort) entsorgen muss... da sind Handschuhe immer unabdingbar (ihr zieht die manchmal freiwillig an, glaubt mir ) Und robuste Kleidung Man ist verpflichtet, alles mitzunehmen, ihr könnt also nicht sagen, och, ich nehm die 4 Paprika und den Blumenkohl, die Wurst lass ich da, ich bin ja Vegetarier und den Rest brauche ich eh nicht... nein, ALLES. Und wenn es 18 Kisten Salatgurken sind... oder 5 Kisten vegane Wurst... Wie ihr die los bekommt, eure Sache, aber der Supermarkt/Bäcker verlässt sich darauf, dass eben alles mitgenommen und Verdorbenes vor Ort schön in den entsprechenden Tonnen entsorgt wird. Spart denen Arbeit - win/win Situation. Es kann auch sein, dass es nichts gibt und ihr umsonst gefahren seid, alles möglich. Zum Fairteilen gibt es, wie erwähnt wurde, Fairteilerschränke, öffentliche und private WhatsApp-Gruppen usw. Was nicht weggeht oder im Eifer des Gefechts dann doch zermatscht, müsst ihr im eigenen Müll entsorgen, auch daran denken... Wenn ihr nicht krüsch seid beim Essen, euch das MHD egal ist und ihr Kreatives Kochen liebt, perfekt (Das hört sich jetzt an wie eine Stellenausschreibung ) Ich liebs absolut, aus Dingen, die eigentlich keiner mehr wollte, tolle Dinge zu zaubern Und wirklich alles zu verwerten! Weiter: ihr braucht eine Grundausstattung: Kisten (am besten klappbare Gemüsekisten), Kühlboxen, Eisakkus, Kisten und Boxen für Backwaren (die jew. Hygieneregeln beachten!), lebensmittelechte Tüten zum Verpacken von Backwaren, Handschuhe, Zangen... Platz zum Fairteilen, eigentlich am besten auch gleich Abnehmer (Freunde, Nachbarn...) Macht euch Gedanken, ist es bei mir daheim machbar? Im 13. Stock eines Hochhauses zu fairteilen ist etwas schwieriger, als daheim in der Garage z.B.... (also auch darüber nachdenken, wie kriege ich es logistisch hin) ... Und: ihr braucht ZEIT. Die darf man nämlich mal so gar nicht unterschätzen... Hinfahren, aussortieren, Auto laden und entladen, fairteilen, Kisten putzen, Backwaren verpacken, ev. Reste zu den Schränken fahren.... mit Fahrrad ungleich schwerer... Geld dürft ihr für die Waren keines nehmen, ihr bezahlt sie auch nicht!! Lediglich Pfand ist zu entrichten. Logisch. Ihr seid verantwortlich für die Ware, die ihr weitergebt. Also sind die Hygieneregeln absolut einzuhalten, in vielen Bezirken besteht eine Pflicht zur Hygieneschulung. Natürlich spart es jede Menge Geld, sofern man bereit ist, sich dafür zu engagieren, auch wenns manchmal echt nervt und anstrengend ist. Man hat Tage, da ists wenig(er), man hat Tage, da isses mehr, man hat Highlight Tage (Schokolaaaadeee) und manchmal gibt's auch nix zu Retten. Man sieht tolle Dinge und weniger Schöne - aber das Allertollste daran ist, wenn man jemand anderem eine Freude machen kann! Und das ist der schönste Lohn der ganzen Sache! Ich bin seit 4 Jahren Foodsaverin und habe auch mittlerweile ganz tolle Freunde gefunden, wir sind eine richtige kleine Community geworden. Es ist so schön, auch , wenn ich manchmal sage, ich schmeiss alles hin, weil sich zum x. Mal niemand findet, der abends um 23h zum Bäcker will (und ich dann einspringen muss, weil ich BIEB/Teamleiter bin...), oder ich kurzerhand einspringen muss, weils jemand verbummelt hat, Kind krank wurde, der Grossmarkt anruft, es gibt eine Halle (kein Tippfehler) Gurken abzuholen... Ich erwarte von meinem Team Engagement und Herz und nicht persönliches "Profitgehabe" und nach mir die Sintflut... Ich erwarte, dass man sich nicht nur die Rosinen raus pickt, sondern auch mal am Abend und früh morgens auf der Mathe steht und auch wenn es (wieder mal) Backwaren sind... Und ich finde Neiddiskussionen mehr als unangebracht. Das wollte ich jetzt einfach mal erzählen... Sonst haben vielleicht alle, die hier lesen, ein falsches Bild nach dem Eingangspost Jetzt isses ein bisschen ein Roman geworden... sorry! Lg *hp* |
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Mitglied seit 23.05.2007
36.941 Beiträge (ø5,94/Tag)
Das ist sehr interessant mal die ganz Geschichte aus erster Hand zu hören. Danke für den *Roman* |
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Mitglied seit 15.01.2013
118 Beiträge (ø0,03/Tag)
Huhu hp,
ich finde es schade, dass immer öfter der Eindruck vermittelt wird, es ginge bei foodsharing vor allem um eine bequeme Möglichkeit "mal eben" Geld zu sparen. Daher danke für deine ausführliche und sehr persönliche Darstellung, was alles dazu gehört. LG reikamale (die ebenfalls seit ca. 4 Jahren - wenn auch in viiiiiiieeel geringerem Umfang als du - engagiert ist) |
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Mitglied seit 30.11.2007
8.619 Beiträge (ø1,43/Tag)
Vielen Dank für den Roman!
Ne Bekannte wollte mich kürzlich zum abholen animieren. Das liest sich allerdings so, als würde mir die Zeit dazu fehlen. |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
@Reikamale... absolut! Der eigentliche Gedanke, nämlich noch verzehrfähige Lebensmittel vor dem Tonnen-Tod zu bewahren, geht völlig unter, bei vielen geht's wirklich nur um die eigene Bereicherung, die wollen in tollen, bequemen Betrieben Bio-Waren retten und gut ist... funktioniert aber so nicht. Sollte so nicht funktionieren...
Aber man bekommt das relativ schnell mit, wer wie tickt lg *hp* |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
Nachtrag wegen Halloles Post...
Es ist nicht so, dass man sich auf einen Abholslot eintragen MUSS - ihr werdet nicht gezwungen, am Montag um 17h da und dort zu sein, so ist es nicht. Ihr müsst auch nicht jede Woche hin. In jedem Betriebsteam gibt es Regeln, die das regulieren (z.B. höchstens 1x in 2 Wochen, mindestens aber 1x in 6 Monaten usw). In der Regel könnt ihr euch den Abholslot natürlich selbst aussuchen. Der Slot selbst ist aber an Tag und Uhrzeit gebunden (es gibt feste oder variable Abholzeiten (von bspw. 14h - 18h). Wie oft ihr wo abholen wollt ist (mit Einschränkungen, s.o.) euch überlassen, es gibt keine Vorschrift die sagt, du MUSST aber 5x die Woche.. nein. Wie gesagt, es gibt je nach Betrieb und Bezirk gewisse, individuelle Rechte und Pflichten, sagen wirs mal so... Es gibt Betriebe, da sind Autos verpönt, es gibt Betriebe, da darf man nur abholen, wenn man nicht weiter als x km entfernt wohnt... (Da schlägt dann der Ökologische Aspekt durch). Also es ist ganz ganz unterschiedlich. Mit einer Tankstellen-Rettung bin ich in 5 Minuten durch, auf dem Grossmarkt stehe ich schon mal 1-2h... (plus Rüst- und Fairteilzeit geht da -je nach Menge natürlich- 1/2 Tag flöten) Beim Bäcker lade ich nur ein, im Supermarkt muss ich meistens erstmal aussortieren. Meine Freundin holt beim Catering ab, die braucht mit Hinfahren, Umfüllen, Fairteilen und Eimer spülen minimum 8-9h !!! Vor 23h ist die oft nicht fertig (und die spült da mal gut und gerne 40 Eimer...). Muss man wollen. Lg *hp* |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)
Hallo in die Runde.
Ich finde die Schilderung von @hp so gut und so wichtig dass ich mir wünsche, sie würde hier im Forenbereich „günstig kochen-günstig leben“ oben abgepinnt. Es kommen so oft Fragen dazu, ich fände es gut dann einfach darauf verweisen zu können. Liebe Mods, würdet ihr das machen? Danke schön! Und mal wieder Danke dir, @hp, mit welcher Geduld du das immer wieder erklärst. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 07.02.2012
5.298 Beiträge (ø1,18/Tag)
Hallo zusammen,
auch wir (mein Mann und ich bzw. im Hintergrund auch unsere Kinder) sind seit Jahren bei FS aktiv. hp hat alles sehr gut beschrieben, ich kann dem nur zustimmen! Foodsharing ist bei uns eine zeitlich sehr große Aufgabe, es hängt halt so viel mehr dran als "mal schnell" Lebensmittel zu retten. Unsere Kinder sind mit Schnibbeln und verteilen in der Nachbarschaft dabei. Wir haben eine sehr überalterte Siedlung, mittlerweile haben aber alle Whatsapp und geben dann quasi die Bestellung bei unseren Kindern auf. Die Koordinieren die Verteilung und bringen die Lebensmittel an die Haustüren. Natürlich nochmal ein Extraaufwand der nicht sein müsste aber was tut man nicht alles . Geld sparen lässt sich damit. Aber oftmals nur wenn man Zeit und Aufwand nicht rechnet. Da muss man schon die rosarote Brille abnehmen. Es ist auch wirklich nicht immer angenehm zu sortieren... Für uns hat sich das einfach zu einem Projekt für uns als Familie entwickelt. Die Kinder sind sehr eifrig dabei und der Lerneffekt ist natürlich gegeben. Durch meine Schichtarbeit bin ich halt auch zeitlich flexibler und kann auch zu unmöglichen Zeiten abholen. Mein Mann ist für die Standardzeiten zuständig, so ergänzen wir uns ganz gut. In unserem Bezirk gibts die 12 Kilometer Regelung, sprich man holt nur in diesem Umkreis zum Wohnort ab. Außerdem kann man sich maximal alle 14 Tage eintragen. Wir haben nicht so viele Betriebe von daher passt das ganz gut. Wir haben allerdings auch Notfalleinsätze bei denen wir andere foodsaver unterstützen bzw. uns von anderen unterstützen lassen. Manchmal sind die Mengen einfach utopisch groß, da versinkt man förmlich. LGsparfuchs |
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Mitglied seit 12.11.2011
17.404 Beiträge (ø3,79/Tag)
Danke für Eure realistischen Beschreibungen, hp und sparfuchs.
LG, ashala |
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Mitglied seit 10.11.2015
1.974 Beiträge (ø0,63/Tag)
Dorit, bislang war das Interesse ja nicht so ausgeprägt, dass sich ein Anpinnen anbieten würde. Wir behalten es mal im Auge.
Viele Grüße Sofia |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)
Danke, @Sofia! |
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Mitglied seit 24.02.2009
20 Beiträge (ø0/Tag)
Alles richtig und wichtig was @hp hier sagt. Es gibt eine Upside und eine Downside bei dem ganzen.
Und die Machtdynamik der nicht immer fairen Betriebskoordinatoren ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Es gibt häufig noch keine Regelung wie die Rettung von verderblicher Kühlware, insbesondere Fleisch, läuft, weil der abgebende Betrieb auf keinen Fall in Haftung will. Das bedeutet, dass man an einer Menge ungerettetem Fleisch vorbeikommt und auch das aushalten können muss. Ich hatte eingangs doch einige Begegnungen mit der schieren Gier des Menschen, war auch nicht nett. Man macht eben eine Lernkurve wenn man einsteigt. Aber ich wollte's der Transparenz halber erwähnt haben, denn im Ergebnis kann man so kostenlos (Einschränkungen Ausstattung, etwas Flexibilität und Zeit) an Nahrungsmittel kommt. |
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Mitglied seit 29.09.2003
2.011 Beiträge (ø0,27/Tag)
Zitat von DieKäserin am 11.02.2024 um 08:57 Uhr
„Hallo in die Runde.
Du warst schneller. |
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Mitglied seit 30.11.2007
8.619 Beiträge (ø1,43/Tag)
Zitat von DieKäserin am 11.02.2024 um 08:57 Uhr
„Hallo in die Runde.
Ich fände es auch toll und wichtig dieses Thema nicht aus den Augen zu verlieren! Auch von mir ein herzliches Dankeschön, wenn ihr es anpinnt! |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Danke für die interessanten Einblicke in dieses Modell an all die aktiven Foodsaver hier. Das Thema kommt doch immer wieder vor, nicht im Sinne eigener Threads vielleicht, aber als oft wiederholte Empfehlung an Menschen in finanziell engen Lebensituationen. Diesen Thread anzupinnen wäre in diesem Forum mit doch erhöhter Frequenz (nicht zuletzt durch die Kaufdiät-Threads) doch sinnvoll, er ist sonst wohl bald nicht mehr leicht zu finden. |
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Mitglied seit 04.09.2016
1.786 Beiträge (ø0,63/Tag)
Danke, hp und Sparfuchs!
ich schließe mich der Anpinn-Bitte an! |
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Mitglied seit 24.02.2009
20 Beiträge (ø0/Tag)
Noch eine Ergänzung: die Pflicht zur Bereitschaft, die HP äußert, betrifft nicht jeden Foodsaver, auch nicht die Teilnahme an Infoständen, Besprechungen. Wenn man nicht (wie sie) BetriebsverantwortlicheR ist (sondern "nur" Foodsaver) dann ist das nochmal eine Nummer entschärft gegenüber dem was sie schreibt.
Vielleicht gibt es ja bei Euch auch eine Whatsapp Gruppe, die informiert, wo Foodsaver was verteilen (weil sie häufig halt mehr retten als selbst verbrauchen können). Bestellungen entgegennehmen und dann persönlich vorbei bringen (weil alte Leute)... das gänge mir ehrlicherweise zu weit. Wenn viel abzuholen ist, bin ich eh schon fix und foxi, und will ja meistens mit dem Geretteten in meiner Küche noch rumwirbeln. |
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Mitglied seit 07.02.2012
5.298 Beiträge (ø1,18/Tag)
Ich nochmal, es scheint ja doch ein größeres Interesse zu geben. Ich schreibe euch mal wie unsere nächsten zwei Wochen so aussehen.
Also morgen gehts um 11 Uhr zu einem Supermarkt, dort wird uns eine größere Menge erwarten. Übers Wochenende kommt da so einiges bei Obst und Gemüse zusammen. Mein Mann fährt mit mir, er hat Urlaub, von daher passt das ganz gut. Zeitaufwand für die Sortierung vor Ort wird sich auf 1-1,5 Stunden belaufen. Fahrzeit zum Glück höchstens fünf Minuten (ist hier im Ort aber wegen der Menge ist dennoch ein Auto erforderlich).Danach folgt die Verteilung, bestimmt auch nochmal eine Stunde Organisation, Auslieferung, Verräumen etc. etc. Abends springt mein Mann bei einem Bäcker ein. Faschingsferien, daher wurde eine Aushilfe gebraucht. Fahrtzeit ca. 15 Minuten einfach, Abholung wird ansich 30-45 Minuten dauern. Danach wieder Verteilung. Diese Verteilung geht meist schneller da wir unsere Abnehmer ja kennen und schon vorpacken. Samstag, Abholung anderer Bäcker wieder zu zweit. Fahrzeit einfach ca. 10 Minuten, Abholung ca. 30 Minuten plus Verteilung hinterher. Hintergrundtätigkeiten sind diese Woche die Vorbereitung der Mitgliederversammlung des Bezirks, außerdem Vorbereitung für ein Projekt in den Grundschulen hier im Umkreis. Zeitlicher Aufwand nicht wirklich abzuschätzen. Ich bin auch Ansprechpartner für foodsaver die mit den Mengen nicht klarkommen. Also könnte es auch passieren, dass ich spontan helfen muss. Ich denke daran sieht man sehr deutlich, dass Essen retten auch bezahlt wird. Zwar nicht mit Geld, dafür mit Zeit, Einsatz und Muskelkraft. LGsparfuchs |
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Mitglied seit 07.02.2012
5.298 Beiträge (ø1,18/Tag)
@Candida-c
Es ist wichtig für den Bezirk, dass man als Ehrenamt anerkannt wird. So muss man schon ein gewisses Engagement an den Tag legen. Ich sehe da schon alle in der Pflicht sich nach ihren Möglichkeiten einzubringen und nicht "nur" zu retten. Bei uns im Bezirk wird das auch gut organisiert. Am besten informiert man sich vor Ort was gefordert wird (ist ja überall unterschiedlich) und entscheidet dann ob das für einen selbst infrage kommt. Zum Essen vor die Türe bringen. Ist für uns kein Problem, wir sind ja viele und da geht das insgesamt dann doch relativ schnell. Es würde sich für mich falsch anfühlen meinen Teil zu verbrauchen und es anderen nicht anzubieten ( noch dazu wo wir von manchem wissen, dass es finanziell nicht so rosig aussieht) nur weil sie es nicht transportieren können. Mit so einem Rollator oder Gehstock kann man halt nicht mehr viel vom Fleck bewegen. Aber auch hier muss eben jeder für sich entscheiden ob und wie er weiter verteilt. Aber eines ist sicher, man braucht Abnehmer. Also zumindest bei uns. Wir könnten niemals alles selbst verbrauchen. |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
Pflicht zur Teilnahme an Infoständen etc besteht keine, aber es wäre einfach wünschenswert, dass sich da alle ein bisschen einbringen und nicht immer nur dieselben... wir haben ja auch ein Privatleben
Monatstreffen sind für alle Foodsaver sinnvoll, denn da werden Neuerungen besprochen und auch mal heissere Diskussionsthemen angegangen, die einfach alle was angehen. Thema VD und Hygieneregeln muss jeder wissen... aber es gibt immer wieder "schwarze" Schafe, denen man es zum x. Mal erklären muss... Naja... Also bei mir ist das so, ich habe eine WhatsApp-Gruppe, eigentlich haben wir sogar mehrere im Ort (ich nenne es mal "Ortsteilgruppen"). Je nach Menge poste ich in eine oder mehrer Gruppen und die Leute kommen dann zu mir. Zuerst nehme ich mir aber meine Sachen, dann die für die Schwiegereltern und dann kommen meine besten Freunde. Erst wenn die versorgt sind, wird gepostet.... Die Sachen stehen (überdacht) draussen und jeder darf sich einfach bedienen (bei Backwaren steh ich oft dabei, da wird dann auch mal ein Schwätzchen gehalten, je nach Zeit natürlich.) Wenn alles weg ist, poste ich diese Info, dass sich keiner umsonst auf den Weg macht. Vorbeibringen mache ich nur bei sehr guten Freunden, oder wenn sich jemand beide Beine gebrochen hat Selbiges gilt für Reservieren.... da werde ich sonst nie fertig... Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Lg *hp* |
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Mitglied seit 26.12.2015
3.356 Beiträge (ø1,09/Tag)
Danke an alle - wieder was dazu gelernt.
Churry |
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Mitglied seit 06.09.2010
13.684 Beiträge (ø2,73/Tag)
Hallo,
ich lese mit Interesse mit und schließe mich der Bitte ans Anpinnen an. LG küchenbetti Lebe unter Deinen Verhältnissen, innerhalb Deiner Möglichkeiten und für Deine Träume. |
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Mitglied seit 22.09.2012
9.206 Beiträge (ø2,16/Tag)
@Hp Auch ich möchte mich für deine Erklärung bedanken. Das könnte ich gar nicht leisten und soviel Platz hätte ich gar nicht für die Waren.
Abnehmen wäre dann eher, aber das ist ja nicht der Sinn, wie du ja richtig schreibst. |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
@Cappu ???? Ich versteh deinen Satz grad nicht..
Du könntest ja bei einem Foodsaver Waren abholen, du musst ja nicht selber zum Supermarkt... Meine Freunde, Nachbarn, Bekannte sind somit ja Abholer, nur eben bei mir (Sparfuchs hat auch Abholer/Abnehmer) lg *hp* |
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Mitglied seit 07.02.2012
5.298 Beiträge (ø1,18/Tag)
@capu
Natürlich ist das der Sinn. Abholen entweder direkt beim Betrieb oder eben als Abholer vom Abholer. Die Sachen sollen ja verwertet werden und deshalb verteilt man sie ja auch. |
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Mitglied seit 22.09.2012
9.206 Beiträge (ø2,16/Tag)
@Hp, Sparfuchs Oooh, ich hatte jetzt gedacht, man muss dann in dieser Community sein, irgendwie falsch verstanden. OK. Das ist ja super. |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
Huhu
Guten Morgen.... vielleicht noch eine kleine Anmerkung, weil ichs aktuell bei einer "Neu-Kundin" (Abholerin bei mir) wieder habe: Da ist die Scham, diese Lebensmittel zu nehmen, die Angst, man nehme Bedürftigen was weg... man könnte es sich ja auch leisten, es selber zu kaufen, eigentlich... usw... Also, tatsächlich ist es so, dass Foodsharing immer (!) NACH der Tafel und ähnlichen Organisationen kommt, auch die Tafel nimmt nicht alles mit oder die Tafel holt bei Betrieb xy erst gar nicht ab... bei kleinen Tankstellen z.B., beim Caterer, bei kleinen Bäckereien, weil sich der Aufwand nicht lohnt oder weil die Zeit nicht passt. Bei uns hat die Tafel nur 2x pro Woche auf, heisst, sie holen gar nicht jeden Tag in den Märkten ab - wir haben uns da abgesprochen, dass wir Ihnen nicht in die Quere kommen. Umgekehrt holen wir wiederum Waren bei der Tafel ab, die sich nicht verkauft bekommt (Obst, Gemüse, Kühlware, Backwaren) und die bis zur nächsten Öffnungszeit verdorben wären. Ziel und Sinn von Foodsharing ist das Retten verzehrfähiger Lebensmittel und deren Verbrauch / Verwendung. Ohne Nachweis einer Bedürftigkeit! JEDER ist hier angesprochen, der sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzten will, sei es nun als aktiver Foodsaver oder passiver Retter, egal, Hauptsache die 3000 Salatgurken landen in irgendeinem Salat und nicht im Container (Die Gurken gab es übrigens wirklich... weil sie nicht der Norm enstprachen, hat der Besteller die Lieferung abgelehnt. Das waren 1A Bio Salatgurken, nur eben etwas krumm und unterschiedlich gross... Gut, sowas ist aber zum Glück selten und eher die Ausnahme..!) Jeder darf zu uns kommen!! Dass dabei natürlich auch Menschen profitieren, denen es finanziell nicht so gut geht, ergibt sich einfach, das ist ein "netter Nebeneffekt"... da freuen sich Rentner, Alleinerziehende, etc.... ist doch gut! Traurig zu sehen, dass sich Menschen über ein süsses Stückle so freuen können, weil sie es sich sonst nicht leisten könnten... oder mal ein tolles Brot (das im Laden 5€ kostet)... ihr wisst ja selber um die Teuerungen. Sparfuchs hat ja Ähnliches berichtet. Es ist schon krass, vor allem, wenn man sieht, dass TAGESFRISCHE Ware entsorgt werden würde... (Samstags z.B.)... Bei Backwaren wie jetzt frische Berliner (Faschingskreppel) und Kuchen, das trifft mich immer noch voll ins Herz! Also, wenn ihr irgendwo die Möglichkeit habt, aus einem Fairteiler oder direkt bei einem Foodsaver zu retten, tut es, keine Hemmungen! Und um auf meine "Neu-Kundin" zurückkommen... die hat Pizza bei mir geholt... Und mir dann geschrieben, wie erstaunt ihre Jungs waren, dass man über MHD noch essen kann und was man mit Dingen zaubern kann, für die man NICHTS bezahlt hat... Für Kiddies ist das immer ein Highlight hier.... ... die sind eifrig bei der Sache. Lg *hp* |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)
Guten Morgen.
Dazu eine Frage: man hört und liest in jüngster Zeit ja immer wieder dass die Tafeln große Probleme haben, genug Waren zu bekommen die sie verteilen können. Die Supermärkte, und nicht nur die, scheinen besser zu wirtschaften/zu kalkulieren, so dass weniger bleibt was aussortiert werden muss. Das ist einerseits natürlich gut, je weniger am Ende weggeworfen werden muss desto besser, andrerseits gibt es halt immer weniger zu verteilen bei immer mehr Bedürftigen. Merkt ihr das auch, @hp bzw. @alle foodsaver? Dass die Mengen kleiner werden? Wie gesagt, letztendlich wäre das ja wünschenswert. Zumindest bei den Tafeln ist es aber ein Problem. Andrerseits ärgere ich mich schon auch darüber, dass, hier zumindest, die Sozialbehörden die Bedürftigen, in jüngster Zeit überwiegend Ukrainische Flüchtlinge, postwendend an die Tafeln verweisen. Als wäre das eine staatliche Leistung auf die jeder Anspruch hat. Und nicht freiwilliges Engagement und Ehrenamt von hilfsbereiten Bürgern. Da fragt man sich, was passiert, wenn das ganze Tafelsystem aufgrund mangelnder Ware oder mangelnder helfender Hände mal kollabiert. Aber das ist ein anderes Thema. Und vielleicht auch zu politisch. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 30.11.2007
8.619 Beiträge (ø1,43/Tag)
Bei den Tafeln dürfen soviel ich weiß, die Lebensmittel noch nicht ganz über dem Mindesthaltbarkeitsdatum sein.
Das bei der Tafel wie auch in den TGTG Tüten ist ja schon übers Ablaufdatum rüber aber trotzdem noch lange essbar. Hp Was wurde aus den 3000 Gurken? Hast du die irgendwie an den Menschen gebracht oder hast du da kapituliert? |
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Mitglied seit 08.11.2012
8.023 Beiträge (ø1,9/Tag)
#Tafeln.. ich glaube, das kommt auf den Dachverband an, "unsere" Tafeln geben Sachen über MHD raus.
Seit dem Krieg gibt es dort deutlich weniger Ware (auch für uns zu Retten letztendlich), das merkt man schon, ja. Dann gibts Tafeln, die bekommen gleich Grossspenden vom Hersteller, da geht "unbeliebte" Ware - meist sind das Vegane Produkte - gar nicht gross über den Tresen, das wollen die Leute anscheinend nicht... das bekommen dann auch wir. Manche (Supermarkt)Bäcker hier haben auch schon umgedacht und produzieren weniger oder verkaufen Brot vom Vortag. Klar, da gehts auch um Geld und Wirtschaftlichkeit. Also ja, an manchen Stellen merkt man, es gibt weniger als noch vor ein paar Jahren. Zugenommen hat der Anteil Bio-Ware. Ich nehme an, hier entscheidet der Preis, ob gekauft wird. #Gurken... wir haben damals alles mobilisiert, was ging und mit etlichen Autos die Dinger abgeholt. Auch die Tafel kam und Tierhöfe. Aber letztendlich war es einfach zuviel und die Zeit zu knapp, wir konnten nicht alle retten... lg *hp* |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)
Guten Morgen.
Ich möchte nur kurz erzählen, weil es auch ein wenig zum Thema passt: Gestern sah ich zum ersten Mal bei Lidl diese „Retter-Tüten“. 3€ / Tüte. Der Inhalt, offenbar hauptsächlich Obst und Gemüse, obwohl sie in einem Aufsteller beim Brot standen, sah ziemlich gut aus. Konnte natürlich nur von oben hineinschauen. Ich vermute mal, es gibt sie nur Montags früh, die Reste von Samstag halt. Da ich eher selten bei Lidl bin hab ich sie noch nie gesehen, werde im Bedarfsfall aber mal gezielt hingehen, eine kaufen und gucken, ob es sich (für mich) lohnt. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 23.07.2008
17.519 Beiträge (ø3,02/Tag)
Dorit, die Rettertüten gibt es auch an anderen Tagen, je nach dem was gerade anfällt. Mal nur ein oder zwei, mal 8 - 10 und das Ergebnis kann von super toll bis ehr was für die Tonne sein. Bananen sind fast immer dabei. Ja, die stehen bei uns auch in dem Aufsteller wo auch das Brot drin ist und es sind immer "nur" Obst- und Gemüse drin. Ginge ja sonst auch höchstens noch Brot, gekühlte Ware können sie da ja nicht hinstellen. Ich hab schon echt tolle Tüten gekauft, lasse sie oft aber auch stehen weil es entweder für uns nicht passt oder echt schon sehr abgerocktes Zeug drin ist. Diese Rettertüten sind aber auch von LIDL als reine Obst- und Gemüsetüten aufgelegt worden. Gibt andere Geschäfte die haben Überraschungstüten wo dann schon mal ein Luftzieher Kaffee drin ist oder eine verbeulte Konserve oder Produkte die aus dem Regal geflogen sind, oft ist es aber extrem viel Süßkram nach Feiertagen.
Ich finde es gut das der Handel das anbietet. Lange Jahre war das ja nicht so, was da wohl so alles weggeworfen wurde, den selbst die Tafeln sind ja erst und am Anfang langsam, in den 90ern entstanden. Vor den großen Supermärkten und Discountern wurde ganz sicher viel weniger weggeworfen. Da wurde alles von den Eigentümern der kleinen Läden verarbeitet. Entweder im eigenen Haushalt oder die Mitarbeiter und Stammkunden bekamen am Wochenende was mitgegeben bevor man es in der nächsten Woche hätte wegwerfen müssen. LG Vini Erwachsen werden kann ich auch morgen noch Bevor du mit dem Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst |
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