Welches Brühpulver ohne bzw. mit wenig Salz?

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Zitat von Erzett am 10.10.2023 um 17:16 Uhr

„[...] Anders als Salz verändert Gemüse sein Gewicht übrigens dramatisch durchs Trocknen. [...]“


<irony> Daß Wasser etwas wiegt, demzufolge davon befreites Gemüse sein Gewicht dramatisch verringert – WER hätte das gedacht?! </irony> Na!
Was genau trägt dieser Fakt zur Ergründung tatsächlicher Salzgehalte [in % oder g] der (beispielsweise) von MARAlyra genannten Industrie-Pulver bei?

Sofern ich den Eröffnungspost richtig verstanden habe, gings dem TE vornehmlich um Salzmengen in Pulverbrühen und nicht um den von Hausmacher-Brühen, bei denen die Köche ihre Salz-Gaben i.d.R. unter Kontrolle haben.

In meinen Physik- und Technik-Tabellenbüchern sind die Meßgrößen "trinkfertig" (für o. g. Brühen) und "normal" (für gesalzene Hausmacher-Brühe) nicht zu finden.
Mit der lediglich als Beispiel herangezogenen Deklaration ließ sich die tatsächliche Salzmenge weder auf die Schnelle, noch genau ermitteln.
Vergleiche mit ebenso intransparent etikettierten Produkten sind mir nur Pi mal Daumen möglich.
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Ich gebs auf …
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Zitat von Erzett am 10.10.2023 um 14:23 Uhr

„Das ist keine Augenwischerei, denn niemand konsumiert Gemüsebrühpulver oder -würfel pur. Es kommt drauf an, wieviel in der fertigen Brühe enthalten ist.“


Das ist richtig. Allerdings ist es da wiederum so, dass die Hersteller bewusst eine niedrige Dosis wählen, damit sie besser wegkommen. Einerseits bezüglich der Ergiebigkeit, andererseits hinsichtlich des Salzgehalts.

Ich würde mal behaupten, dass der Durchschnittskonsument für einen Liter Brühe das Anderthalb- bis Zweifache der empfohlenen Menge an Brühpulver verwendet und man damit auch ungefähr die Farbe erhält, die auf der Verpackung aufgedruckt ist.

Das ist eigentlich das Grundproblem gesalzener Instantbrühe. Intensiven Geschmack erhält man nur, wenn man viel davon zugibt, was wiederum zu einem hohen Salzgehalt führt. Selbstgemachte Brühe hingegen salze ich höchstens schwach, reduziere sie dann, bis es passt, und kann den Salzgehalt vor dem Servieren oder bei Tisch anpassen.
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Hallo.

Genau, Dirty bzw. hat ja Berlin-Cookie das auch schon erwähnt. Das Grundproblem ist die angegebene Dosierung bzw., je nach Produkt, auch die Portionsgröße etc. Die wird vom Hersteller so berechnet oder angegeben dass das Produkt gut dabei weg kommt und der Verbraucher sich „auf der sicheren Seite“ wähnt.
Nun kann man natürlich wieder vom „mündigen Verbraucher“ reden denn es stehen ja alle Nährwertangaben auf der Packung, aber mal ehrlich: wer fängt denn zu Hause an zu wiegen und zu rechnen um bloß nicht zu viel Pulver oder Müsli oder Salzgebäck zu verzehren?

Insofern ist das von @satita erwähnte Brühpulver schon richtig gut. Die 12% Kräuter und Gewürze empfinde ich auch nicht als „billige Füllstoffe“.

Gruß
Dorit
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Zitat von DieKäserin am 13.10.2023 um 09:09 Uhr

„aber mal ehrlich: wer fängt denn zu Hause an zu wiegen und zu rechnen um bloß nicht zu viel Pulver oder Müsli oder Salzgebäck zu verzehren?

Insofern ist das von @satita erwähnte Brühpulver schon richtig gut. Die 12% Kräuter und Gewürze empfinde ich auch nicht als „billige Füllstoffe“. “


Ich wiege das bei Instant-Brühe schon manchmal ab.😀Ich überschlage das dann mit 50 % Salz und weiß dann, dass ich bei der Zugabe von 10 Gramm ungefähr 5 Gramm Salz in meinem Gericht habe.

Ja, das Pulver klingt nicht schlecht, zumal man dann auch das Salz nicht mitbezahlt und es somit ergiebiger ist. Wenn das ungefähr doppelt so teuer ist wie Brühe von Maggi oder Knorr, bekommt man ja eigentlich auch doppelt so viel dabei raus, sodass sich das preislich wieder relativiert. Ich frage mich allerdings, ob Brühpulver ohne jegliche Geschmacksverstärker so gut schmeckt, aber da könnte man ja durch die Zugabe reinen Glutamats nachhelfen.
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Zitat von DirtyDios am 14.10.2023 um 01:57 Uhr

„ [...] zumal man dann auch das Salz nicht mit bezahlt und es somit ergiebiger ist. Wenn das ungefähr doppelt so teuer ist wie Brühe von Maggi oder Knorr, bekommt man ja eigentlich auch doppelt so viel dabei raus, sodass sich das preislich wieder relativiert. Ich frage mich allerdings, ob Brühpulver ohne jegliche Geschmacksverstärker so gut schmeckt, aber da könnte man ja durch die Zugabe reinen Glutamats nachhelfen.“


Obwohl ich mit der Kalkulation längst durch war, haste mich neugierig gemacht. Na!
Knorr Bio-Brühe mit Salz: ~35% Gemüseanteil.
Der Mammutanteil besteht aus – unbezifferten – Mengen von Meersalz und Stärke.

Knorr Bio-Brühe ohne Salz: ~33,2 % Gemüseanteil.
Der ebenfalls unbezifferte Hauptanteil besteht aus Maltodextrin und Stärke.

<<Zitat>> [...] Maltodextrin ist kaum süß und beinahe geschmacksneutral. Da es gerade noch wasserlöslich ist, wird es in der Diätetik eingesetzt, um Mahlzeiten mit Kohlenhydraten anzureichern. [...] <</Zitat>>Quelle

Lt. SchwiMu sind das "tote Kalorien". Na!

Mich verblüffte, daß Knorr einen >3-fach höheren Gemüseanteil als Cenovis anbietet, hielt ich letztgenannte oder Rapunzel (11% Gemüse) bislang für "die Guten".

Salz, sowie weitere preiswerte Zutaten außer Acht zu lassen, um einen lediglich <10%igen Gemüseanteil (Cenovis) dem von 88% (Drogerie) gegenüberzustellen, könnte bei erwartbar >8-facher Ergiebigkeit zur Entscheidungsfindung beitragen.
I.d.R rechnet sich entweder das o.g. Drogerie-Produkt oder eins aus Bio-Dörrgemüse.

Geschmack zu laff?
Antrainierten Vorlieben läßt sich mit passenden Gewürzen und Hefeflocken entgegen kommen. (Umgelegt auf die Charge kosten die auch nicht die Welt.)
Der "einmalige" Aufwand lohnt sich schon deshalb für mich, da die Salzmenge auf die jeweils gewünschte Gemüsemenge selbst bestimmt werden kann.
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Ich habe mal gerechnet für die Knorr Bio mit Salz. Zubereitet enthält die 1,3 g Salz pro 100 g. Eine Portion hat 150 ml. Ein Glas enthält 36 Portionen. (Alles Herstellerangaben)

1,3 x 1,5 = 1,95 ( g pro Portion)
1,95 x 36 = 70, 2 (g pro Glas)

Hm. 70 g Salz in einem 100-g-Glas mit 35 % Gemüseanteil. Und dann noch Stärke dazu. Habe ich mich verrechnet oder stimmt da was nicht?
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Erzett, auch Gemüse hat einen (geringen) Salzanteil, vielleicht liegt's daran.
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@eorann:
Die Salzgehalte in Gemüsen bewegen sich lt. dieser Mineralstoff-Tabelle im Milligramm-Bereich...

M. E. kommen eher Pi mal Daumen Rundungsfehler in Frage.
Basierend auf zulässigen Toleranzen.
(Für das Schluß-Mantra der physikalischen Übungen hätten wir einen Stempel fertigen lassen können: "Die Fehler für sich sind gering, addieren sich jedoch.")

Spätestens seit Sebastian-Lege die Tricks der Lebensmittelindustrie gezielt auf's Korn nimmt, sollten solche Diskrepanzen nicht (mehr) verwundern. Na!
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Zitat von berlin_cookies am 14.10.2023 um 11:39 Uhr

„Geschmack zu laff?
Antrainierten Vorlieben läßt sich mit passenden Gewürzen und Hefeflocken entgegen kommen. (Umgelegt auf die Charge kosten die auch nicht die Welt.)
Der "einmalige" Aufwand lohnt sich schon deshalb für mich, da die Salzmenge auf die jeweils gewünschte Gemüsemenge selbst bestimmt werden kann.“


Bei mir ist es jetzt nicht so, dass mein Geschmack darauf trainiert wäre, dass ich unbedingt künstliche Geschmacksverstärker benötige. Wenn ich eine Fleischbrühe koche, kommt die "Kraft" ja aus dem Fleisch. Bei einer selbstgekochten Gemüsebrühe fehlt mir hingegen diese "Kraft", wobei man sich da mit Pilzen oder so behelfen kann, aber eine normale Gemüsebrühe würde ich nicht unbedingt pur als Suppe essen wollen, sondern verwende sie eher zum Angießen von Gemüsesuppen. Das, was Instant-Brühen an Fleisch fehlt, wird dann halt durch Geschmacksverstärker kompensiert. Das ist zwar kulinarisch nicht unbedingt befriedigend, erfüllt aber seinen Zweck. Bei einem Brühpulver, das wiederum nur aus Gemüse besteht, hätte ich halt die Befürchtung, dass es dadurch zu lasch schmeckt, weil weder Umami aus Fleisch noch aus Geschmacksverstärkern enthalten ist.

Was ich mir auch schon überlegt hatte:
Vielleicht könnte man aus Gemüse so eine Instant-Brühe herstellen, wie du es beschrieben hast, und diese dann vor Verzehr mit etwas Fleischextrakt anreichern.
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Na ja, es geht doch darum, dass man nicht viel Geld für Salz bezahlen will und nicht mehr davon verwenden möchte als nötig.

Wenn einem das Brühpulver ohne Salz zu „laff“ ist salzt man halt nach Geschmack nach, das ist ja der Sinn der Sache. Dass man es selbst in der Hand hat.

Ich nehme fertiges Brühpulver eh nur zum Angießen, genau wie die selbstgemachte eingekochte Gemüsebrühe.

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 29.09.2003
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Zitat von DirtyDios am 15.10.2023 um 00:01 Uhr

„[..] Das, was Instant-Brühen an Fleisch fehlt, wird dann halt durch Geschmacksverstärker kompensiert. [...]
Bei einem Brühpulver, das wiederum nur aus Gemüse besteht, hätte ich halt die Befürchtung, dass es dadurch zu lasch schmeckt, weil weder Umami aus Fleisch noch aus Geschmacksverstärkern enthalten ist. [...]
Vielleicht könnte man aus Gemüse so eine Instant-Brühe herstellen, wie du es beschrieben hast, und diese dann vor Verzehr mit etwas Fleischextrakt anreichern.“


Solche Rezepturen lassen sich doch in alle Richtungen "aufbohren".
Versuch macht meistens kluch. Na!
Pulverisierte Trockenpilze bringen auch Umami ins Gemenge.
Um dem Bequemlichkeits-Gen etwas Rechnung zu tragen:
Hefeflocken (=Geschmacksverstärker) können sofort ins Pulver eingearbeitet werden.
Bis es soweit ist, wird messerspitzenweise das Marmite-Glas geleert, das mir überlassen wurde...
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Warum nur gelingt es unseren Politikern nicht, das Vertrauen vieler Menschen so zu bekommen wie die Nahrungsmittelindustrie?

…Manchmal vielleicht aber auch gut so…
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Mitglied seit 08.02.2015
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Ich war ja überrascht, dass das "böse" Knorr-Pulver inzwischen komplett ohne Hefeextrakt und sonstiger Geschmacksverstärker auskommt (das gilt übrigens auch für einige "böse" Fix-Tüten neuerdings). Und das "gute" teure Rapunzel-Zeugs Hefeextrakt verwendet (ja, aus "bio Hefe") und auch nur so einen geringen Gemüseanteil besitzt. Gleiches gilt für die "gute" Brühe von Cenovis, die enthält neben Hefeextrakt sogar noch extra Zucker (als Glucosesirup etwas für Dummies verschleiert) und zwar mehr Zucker als die schwerste Gemüsezutat (2,8% Karotten).
Dafür enthalten beide "guten" Brühen Shea-Butter, Rapunzel sogar 20%... Ich muss gestehen, Produkte mit Shea-Butter habe ich bislang nicht in meiner Küche verwendet, die stehen woanders.
Fehlt mir da ein ultimatives Geschmackserlebnis oder ist das am Ende nur Marketing, um die sonstigen Nachteile der Brühen zu verschleiern?

Die salzfreie Knorr-Brühe habe ich auch mal getestet.
Ich fand die fürchterlich, also pur in Wasser gerührt für mich ungenießbar. Ob das an meiner Salz-Konditionierung liegt, weiß ich nicht, ich verwende Salz sonst eigentlich auch nur eher mäßig in meinem Essen.
Aber für mich schmeckte die stumpf und, ja, metallisch ... ich weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck ist.

Und nein, das ändert sich auch nicht, wenn ich da selbst noch Salz dazu packe, das unangenehme Grundaroma bleibt.
Wenn ich es nicht immer vergessen würde, würde ich die Reste irgendwo mit ins Gericht streuen, versalzen kann man es ja nicht damit. So steht die immer noch rum.

Aktuell nehme ich die gekörnte Gemüsebrühe von enerBio (Rossmann), da sind 21% Gemüse drin plus irgendein getrockneter konzentrierter Gemüsesaft aus Zwiebeln+Karotten...

Ach neee, sorry, verschrieben ... ich ziehe mir Gemüsebrühe natürlich auch ausschließlich frisch, was anderes kommt mir nicht ins Haus 😎.
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Mitglied seit 29.09.2003
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Bevor ich mich aufs Selbermachen verlegt habe, war's nach dem Vergleich mit Reformhaus-Ware die gekörnte Brühe vom Discounter. (Mir gefielen die dunklen Gläser, die sich gut für selbstgezogene Kräuter weiterverwenden lassen.)
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