Rinderbrühe aus Rinderhack?

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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Hallo,

ich gebe es ja zu - mit Rinderbrühe bin ich bislang nicht so recht glücklich geworden. Denn anders als mit Huhn es ist mir bislang noch nicht gelungen, aus einem Stück Suppenfleisch eine ordentliche Brühe zu kochen. Geschmacklich immer zu dünn und/oder zu viel Gemüsegeschmack. Eine Kraftbrühe ist undenkbar.

Nun kann man ja argumentieren, ein Stück Suppenfleisch kocht nur dann optimal aus, wenn man es in Würfel schneidet. Für Rinderfond werden die Knochen ja auch zerkleinert (was vom Wohlwollen des Metzgers abhängt). Warum nimmt man dann für Fleischbrühe nicht gleich Gehacktes? Habe ich so in noch keinem Rezept gefunden, müsste aber Vorteile haben. Wobei ich mir vorstellen kann, dass das Fleisch so ausgelaugt wird, dass es ungenießbar ist.

Bisher ist mir Hack aber nur zum klären begegnet. Also, ab sofort Rinderwade durchdrehen lassen?

VG aus Köln

pu
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Hallo Puschelpurzel,

ich hab noch nie versucht, mit Hackfleisch eine Brühe zu kochen. Kann mir das ehrlich gesagt auch nicht so recht vorstellen. Wenn deine Rinderbrühe mit Suppenfleisch geschmacklich zu dünn wird, dann nimm einfach mehr Fleisch oder weniger Wasser. Wenn sie zu sehr nach Gemüse schmeckt, nimm ebenfalls mehr Fleisch oder weniger Gemüse. Und ganz wichtig: nicht zu mageres Suppenfleisch kaufen, es sollte durchwachsen sein - Brustkern oder Leiter passt immer.

Wie heißt das alte Sprichwort? "5 Pfund Rindfleisch und 1 Liter Wasser ergeben eine gute Suppe." Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen

LG
Hobbybäckerin
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Ach ja, das übliche, im Handel erhältliche Rinderhack ist sowieso viel zu mager für eine ordentliche Brühe. Wenn schon Brühe aus Gehacktem, würde ich durchwachsenes Suppenfleisch am Stück kaufen und es selber wolfen.
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Es geht auch ohne durchdrehen. Hack wird zusätzlich verwendet, wenn man eine Kraftbrühe (Consommé)machen will. Klären ist dabei nur ein Nebeneffekt.

Wie machst du denn Rinderbrühe? Irgend etwas machst offensichtlich falsch, denn eigentlich ist eine kräftige Rinderbrühe kein Problem.

Ich mache das so: Rinderbrust mit Knochen (Wade geht auch, ist aber nicht so aromatisch) nebst ein, zwei schöne Markknochen und, falls zur Hand, zwei, drei Sandknochen (viel Geschmack!) mit nicht zu viel kaltem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Temperatur reduzieren (es soll allenfalls simmern) und Abschaum mit dem Schaumlöffel abheben. Das soll eine gute Stunde offen vor sich hinziehen, es dürfen auch zwei sein. Dann kann man eine ungeschälte Möhre, ein ähnlich großes Stück Sellerie und Lauch, alles grob gewürfelt, dazugeben. Ein Stück Petersilienwurzel oder Pastinake, ein paar Champignons (Stiele tuns auch) kann man auch noch reinwerfen. Dann noch eine größere ungeschälte Zwiebel, gespickt mit zwei, drei Nelken, zwei Lorbeerblätter und ein Dutzend Pfefferkörner. Die Zwiebel kann man auch quer halbieren und in der trockenen Pfanne auf den Schnittflächen erst sehr dunkel rösten – das gibt zusätzlich Farbe. Nach einer weiteren Stunde erst vorsichtig salzen. Insgesamt dauert die Sache gut drei Stunden.

So bekomme ich eine wirklich kräftige Rinderbrühe.

Kocht man noch einen halben Kalbsfuß mit, geliert die kalte Brühe und auch heiß bekommt sie ein volleres Mundgefühl.

Soll es eine richtige Kraftbrühe werden, wird nach dem Absieben der Brühe in derselben noch einmal Hackfleisch für ein, zwei Stunden ausgezehrt, bis man es dem Abfall zuführt. Das ist dann aber wirklich die Luxusvariante.

Während der Zubereitung stochere ich mit einem kleinen Messer in den Markknochen rum, denn ich liebe ordentliche Fettaugen auf der Rinderbrühe. Wird sie zu fettig, einen Teil abschöpfen und zum weiteren Kochen aufbewahren.
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Mitglied seit 26.09.2006
31.679 Beiträge (ø4,9/Tag)

Hallöle,

ich koche Rinderbrühe nicht allein aus Suppenfleisch, sondern eben mit vielen Knochen dabei, so wie es Erzett schreibt. Wenn du nur Suppenfleisch alleine hast, wird das logischerweise nicht so prall. Und Hack? Was denn nun? Auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen....

G.
Knöderl
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Mitglied seit 27.04.2004
9.784 Beiträge (ø1,33/Tag)

ich mache meine Rinderbrühe immer mit Beinscheiben und diversen Würzelgemüsen

zu Beginn halbiere ich eine Zwiebel mit Schale und röste sie im leeren Topf leicht an,
das gibt der Brühe Röstaromen und die Zwiebelschale färbt die Brühe, dann mit Wasser aufgiessen,
Beinscheiben und das Gemüse dazu und schön lange simmern lassen, bis das Fleisch vom Knochen fällt

so gelingt mir die Brühe immer und ist sehr schmackhaft

lG olga
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Mitglied seit 27.04.2004
9.784 Beiträge (ø1,33/Tag)

oops jetzt hat es sich überschnitten *ups ... *rotwerd* Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen 11.11.11:11
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Drum nehme ich bewusst das Suppenfleisch mit Knochen, das sind offenbar Stücke von den Rippen. Und bei Knochen extra ist mir aufgefallen, dass Sandknochen mehr Geschmack abgeben als Markknochen. Die braucht man eher für das prima Fett, das in ihnen steckt.

Das mit dem zusätzlichen Hack ist tatsächlich aus der Hochküche und kein »Hausfrauenstandard«.
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Mitglied seit 26.09.2006
31.679 Beiträge (ø4,9/Tag)

Eben, zusätzlich, aber halt nicht nur! Wo sollte da auch der Geschmack her kommen?

LG
Knöderl
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Purzel hat wohl die Vorstellung, durch die große Oberfläche würde Hackfleisch mehr ausgelaugt. Das spielt bei der Dauer aber kaum eine Rolle. Daran wird es nicht liegen.
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Mitglied seit 25.12.2008
1.618 Beiträge (ø0,29/Tag)

Pfeil nach rechts Nun kann man ja argumentieren, ein Stück Suppenfleisch kocht nur dann optimal aus, wenn man es in Würfel schneidet. Pfeil nach links
Kennt diese Theorie noch jemand? Mir wäre noch nicht aufgefallen, dass die Suppe aus kleiner geschnittenem Flesch besser wird als aus größeren Stücken. Wenn ich Kochfleisch haben will (z.B. zum Cremespinat, im schönsten Falle einen Tafelspitz), leere ich ja auch die Suppe nicht weg, sondern serviere sie als eigenen Gang oder bei einer anderen Gelgenheit.
Ich sehe kein geschmackliches Problem darin, das Fleisch im Ganzen zu lassen. Sind mir bisher Feinheiten entgangen?

LG Brunhilda
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Mitglied seit 03.04.2007
47.939 Beiträge (ø7,64/Tag)

Moin,
ich koche Rinderbrühe am liebsten aus Beinscheiben. Nach dem Klären noch reduzieren, dann wird sie meist sehr gut.

VG Ciperine
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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Also, theoretisch ist mir das alles klar. Aber das Ergebnis lässt an der Theorie zweifeln. Ich nehme ein Stück Suppenfleisch (Discounter oder Großhandel, welches Teilstück steht nicht drauf), gebe das übliche Gemüse dazu und bedecke das Ganze mit Wasser. Verhältnis Wasser zu Fleisch vielleicht 2:1, eher weniger. Dann lasse ich alles für ein paar Stunden vor sich hinköcheln. Wie gesagt, mit Huhn wunderbar, mit Rind eine Enttäuschung.

Muttern hat das in der Rindersuppe besser hinbekommen. Und Muttern konnte nicht besonders gut kochen...

Das wird jetzt geübt, bis das Ergebnis überzeugt. Als erstes wird Suppenfleisch in Würfelchen geschnitten...
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Mitglied seit 26.09.2006
31.679 Beiträge (ø4,9/Tag)

Ciperine,

ich nehme auch gerne Beinscheiben. Und ich als Köchin habe nicht gelernt, dass Fleisch beim Suppenkochen klein gewürfelt werden muss. Das höre ich hier das erste Mal.

PP, nimmst du NUR Suppenfleisch, ganz ohne Knochen? Ich lese bei dir nirgends was von Knochen...

LG
Knöderl
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Vergiss die Würfelchen. Das bringt nix außer Arbeit.

Kochst du Knochen mit aus?
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