Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
ich kenne es so: 1. Mehlschwitze mit Zwiebeln usw. herstellen. 2. Abkühlen lassen. 3. Nahezu kochende Milch einrühren. 4 ... An das Prinzip "Heiße Bindung in kalte Flüssigkeit, kalte Bindung in heiße Flüssigkeit" - damit keine Klümpchen entstehen - halte ich mich. Funktioniert ja auch. Aber warum bei einer Bechamelsauce die Schwitze erst abkühlen lassen und dafür dann die Milch erhitzen? Warum nicht gleich kalte Milch in heiße Schwitze? Es gibt bestimmt wichtigere Fragen, aber für mich ist das wie ein kleiner Stein im Schuh ... Irgendwelche Hinweise? Gruß Chris |
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Mitglied seit 27.06.2004
15.341 Beiträge (ø2,11/Tag)
Hallo!!
Also ich stelle die Schwitze her, zieh sie von der Platte und rühr sofort die kalte Milch ein. Dann kommt die Sache wieder auf die heiße Platte und wird erhitzt. Grüßle Beate |
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Mitglied seit 04.05.2006
315 Beiträge (ø0,05/Tag)
Hallo cfn,
ich mach es genauso wie superkochmama. Kenn es auch gar nicht anders, wo hast du das denn gelernt? LG kaizersorchestra |
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Mitglied seit 12.02.2007
192 Beiträge (ø0,03/Tag)
Hallo,
über das warum kann ich dir leider nichts erzählen. Aber kalte Milch in heiße Mehlschwitz funktioniert auch. Man muss zwar zunächst in kleineren Portionen beigießen und ordentlich rühren, selbst wenn das nicht 'ordnungsgemäß' ist, bekomme ich so immer eine m. M. ordentliche Bechamelsoße raus. Gruß, Plumpsi |
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Mitglied seit 24.02.2009
7.914 Beiträge (ø1,42/Tag)
Hallo,
ich mache es genauso wie Beate. Klümpchen habe ich nie. Gruß Sanja |
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Mitglied seit 13.09.2007
1.367 Beiträge (ø0,22/Tag)
hy,
ich rühre kalte milch / brühe oder kochende milch / brühe rein, je nachdem was ich grad da hab. klümpchen hatte ich noch nie. am anfang immer kleine mengen flüssigkeit und kräftig mit dem schneebesen rühren. die schwitze vorher abkühlen lassen hab ich noch nie gehört, aber das hat nichts zu heißen.... gruß keks |
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Mitglied seit 20.10.2005
10.063 Beiträge (ø1,48/Tag)
Chris wo hast du denn das her?
Ich kenne es auch so wie hier alle beschreiben, noch nie hab dich die Schwitze abkühlen lassen. Liebe Grüße Michèle |
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Mitglied seit 17.01.2002
22.596 Beiträge (ø2,76/Tag)
Ich auch nicht. Und keine heiße Milch, |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo,
na, das sind ja schnelle Antworten ... Vielen Dank. Tja, das habe ich zunächst zu Hause so gelernt. Später dann habe ich viel aus dem Kochbuch "Eugen Pauli: Lehrbuch der Küche" - dem Buch für die Kochausbildung in der Schweiz - gelernt. Hier wurde es genauso beschrieben - wie auch in "Klinger, Grüner: Der junge Koch" - und das war dann für mich einfach *die* Art und Weise, wie man Bechamelsauce nun 'mal zubereitet ... Wenn ich die Kommentare lese, habe ich mir eventuell sehr lange Zeit zu viel Arbeit gemacht ... Auf der anderen Seite frage ich mich, warum das in einigen ernstzunehmenden Kochbüchern - es gibt noch weitere - genau so beschrieben wird? Gruß Chris |
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Mitglied seit 06.09.2010
13.684 Beiträge (ø2,73/Tag)
Hallo,
zum Milcheinrühren nehme ich den Topf kurz von der Kochstelle. Ich habe so weniger Stress beim Rühren, wenn ich Klümpchen vermeiden will. Die Milch verwende ich kalt. Sobald gut verrührt ist, kommt es wieder auf die Kochstelle. Extra abkühlen lassen ist nicht nötig, durch die kalte Milch ist es doch eh sofort kühl. LG küchenbetti If vegetarians eat only vegetables, what do humanitarians eat? |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo,
vielleicht hat das "Schwitze erst abkühlen lassen, dann heiße Milch zugeben" ja auch keinen geschmacklichen oder kochtechnischen Hintergrund, sondern es geht um Besonderheiten in Profiküchen? Se etwas wie "Läßt sich auch einfrieren", "schmeckt - später nach Bedarf zubereitet - frischer", "Ableitungen der Sauce lassen sich besser kochen", ... was-weiß-ich Also keine Gründe, die für einen Hobbykoch wichtig sind, sondern nur für Profis? Gruß Chris |
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Mitglied seit 17.01.2002
22.596 Beiträge (ø2,76/Tag)
Ich sag jetzt mal was ganz Ketzerisches: Um Koch zu lernen braucht man Hauptschulabschluss. Da können sich dann schon mal traditionelle Vorgehensweisen einschleichen, die nicht unbedingt praxisrelevant sind. Solcher Behauptungen gibt's noch mehr: z.B. bei der Knoblauchzehe den Keim rausschneiden, weil es sonst angeblich bitter wird, die immer noch herumspukenden sich schließenden Fleischporen und allerlei mehr. Solche Kochbibeln sollte man so ernst nehmen wie ihre Namensgeber: with a grain of salt. |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo Utee,
"Da können sich dann schon mal traditionelle Vorgehensweisen einschleichen, die nicht unbedingt praxisrelevant sind." Das sehe ich bezüglich der Bechamelsauce mittlerweile auch so. Es gibt irgendeinen Grund für die Vorgehensweise - vielleicht sachlich, vielleicht unsachlich - der heutzutage wahrscheinlich keine Rolle mehr spielt ... Da ich ein neugieriger Mensch bin, hätte mich dieser Grund interessiert, aber wahrscheinlich ist das schwierig 'rauszufinden ... Ansonsten: Danke für Eure Einschätzungen! Gruß Chris |
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Hallo,
auch im Großen Larousse Gastronomique, wird zu der abgekühlten Mehlschwitze heisse, aufgekochte Milch gegeben. Der Grund wird leider nicht erläutert. Ich habe zu der warmen Mehlschwitze die Milch gegeben , wenn ich eine Bechamelsauce brauchte. Würde mich wirklich interessieren ob es dafür einen Grund gibt. LG dilettant |
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Mitglied seit 06.11.2004
8.186 Beiträge (ø1,15/Tag)
Hi,
ich habe keine Ahnung, wo ihr die Rezepte für ne Bechamel Sosse her habt, aber ALLE Köche, die ich schon mal bei der Arbeit im Fernsehen beobachten konnte machen das anders. Erst kürzlich hat Tim Mälzer mal wieder einen Auflauf gemacht und diesen mit einer Bechamel bedeckt und zwar nach folgendem Rezept, das ich auch schon genau so seit Jahren mache : In einem Topf ca. 30 - 50 Gr. Butter schmelzen bis sie schäumt und dann etwa 50 Gr. Mehl einrühren und nur leicht gelblich werden lassen. Nun zunächst mal etwa 150 ml Zimmerwarme Milch einrühren und darauf achten, das sich keine Klümpchen bilden. Nun langsam soviel Milch zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist und dann unter rühren etwa 5 Min. leicht köcheln lassen. Abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer und Muskat wird ganz zuletzt - fertig ist die Bechamel. LG Jürgen |
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Hallo,
ich habe mal irgendwo gelesen das die Bechamelsauce wenigstens 20 Minuten köcheln sollte damit sie ihren Mehlgeschmack verliert. Ich habe es probiert und glaube das es besser schmeckt. Doch sonst mache ich sie auch wie von versatil beschrieben. LG dilettant |
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Mitglied seit 08.03.2004
9.211 Beiträge (ø1,25/Tag)
Hallo,
in der Gastronomie ist die Roux in der Regel schon vorbereitet.....Roux ist die Mischung aus Fett und Mehl, aus der später die Bechamel gekocht wird. Sie ist also kalt, wenn sie verwendet wird und sie ist auch relativ fest, da das Fett wieder fest geworden ist. Mit der heißen Flüssigkeit wird das Fett langsam wieder weich, der Rouxklumpen löst sich langsam auf, Klümpchenbildung wird so verhindert. Bei einer heißen Roux verhindert die kalte Flüssigkeit, dass das Mehl gleich abbindet und sich Klümpchen bildet, was passieren kann, wenn man die Flüssigkeit heiß angießt und nicht wie ein Wilder rührt. Dass es nicht gleich loskocht und doch Klümpchen entstehen, kann man den Topf vom Herd nehmen oder die Roux ein bisschen abkühlen lassen, muss man aber nicht. Man kann aber auch gleich eine kleine Menge Flüssigkeit angießen, muss dann aber dabei sofort kräftig rühren und wieder eine homogene Masse herstellen. Erst dann wieder Flüssigkeit angießen. Im Grunde ist es egal, entweder kalte Roux und heiße Milch oder heiße Roux und kalte Milch. Wichtig ist dass die Roux selbst schon mehrere Minuten köchelt (bei Bocuse mindestens 15 Minuten), ohne zu bräunen. Dabei wird das Mehl aufgeschlossen. Man sieht, wie aus einem hellen Brei eine etwas krisselige Masse wird, mit vielen kleinen Kochbläschen dazwischen. Das passiert bei kleinster Hitze. Dann kann man mit dem Aufgießen beginnen. Danach sollte die Sauce noch mal mindestens 20 Minuten kochen, damit der Mehlgeschmack verschwindet, wie dillentant schon schrieb. Wenns ganz fein werden soll, nimmt man die den weißen Schaum, der sich an der Oberfläche absetzt mit einem Löffel weg. Das Ergebnis ist bei beiden Zubereitungsarten gleich. Liebe Grüße Ulrike |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo Ulrike,
das hört sich plausibel an und beantwortet die Frage. Ich werde das in Zukunft einfacher angehen, heiße Schwitze, kalte Milch. Vielen Dank für Deine Antwort! Gruß Chris |
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Mitglied seit 08.03.2004
9.211 Beiträge (ø1,25/Tag)
Gern geschehen Ich hab die Mehlschwitze noch mit dem Kochlöffel gelernt, da ist die Technik richtig wichtig. Wenn du einmal Klümpchen hast, kriegst du die nicht mehr klein. Mit dem Schneebesen ist das eigentlich kein Problem, es sei denn, du hast schon ganz viel Flüssigkeit angegossen. Dann hilft nur noch der Zauberstab, hab ich in meinen Anfangstagen des Kochens öfter mal gemacht
Liebe Grüße Ulrike |
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Hallo,
danke für die Erklärung. Das klingt überzeugend. LG dilettant |
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Mitglied seit 17.01.2002
22.596 Beiträge (ø2,76/Tag)
Hallo dilettant,
meist reichen 5 bis 10 Minuten köcheln, damit der Mehlgeschmack weg ist. 20 Min. braucht man nicht. |
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Mitglied seit 08.03.2004
9.211 Beiträge (ø1,25/Tag)
20 Minuten plus ist die Vorgehensweise von Bocuse, der nimmt es wahrscheinlich sehr genau Für den Hausgebrauch reichen 5-10 Minuten sicher auch.
Liebe Grüße Ulrike |
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Hallo,
auch die klassischste alle weißen Saucen wurde immer mal wieder weiterentwickelt. Im vorletzten Jahrhundert gehörten noch kleingeschnittene Kalbfleischwürfel dazu. Einer meiner Lieblingsköche nimmt statt der Milch kalte Sahne und als Butter die leicht gesalzene aus der Normandie oder Bretagne. Ich folge ihm seit Jahren mit Begeisterung. |
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hallo
normalerweise besteht die Tendenz, klassische Rezepte von ihrer Fettlastigkeit zu befreien, da sie heute nicht mehr zeitgemäss sind. Ducasse-bzw. seine Küche überzeugt in der modernen Interpretation tradierter Zubereitungsweisen. Gruß Mo |
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Hallo Mo,
da kann ich dir nur zustimmen! Da ich selbst aber auch nicht mehr zeitgemäß (ich schreibe das im Gegensatz zu dir sogar noch mit ß), passt diese Art Béchamel ganz gut zu mir. Beim Essen und Trinken empfinde ich es geradezu als große Gnade, nicht zeitgemäß sein zu müssen. Es verschafft Geschmackserlebnisse, welche meine modernen Mitmenschen nicht kennen. Aber was man nicht kennt, das vermisst man ja in der Regel auch nicht. Gruftige Grüße von Faber |
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Mitglied seit 17.01.2002
22.596 Beiträge (ø2,76/Tag)
OT: "gemäß" mit ß zu schreiben, ist auch heute durchaus zeitgemäß! |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo,
zur Unterhaltung: Die ursprüngliche Bechamelsauce bestand aus einer Kalbfleisch-Samtsauce (Veloute de veau) - Butter, Mehl, Kalbfleischfond -, in die zuletzt Sahne gegeben wurde. Milch an Stelle von Fond kam erst nach Careme ... (nach: Emil Reimers: "Das große Saucenkochbuch"). Gar nicht sooo mächtig ... Gruß Chris |
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Mitglied seit 04.04.2008
7 Beiträge (ø0/Tag)
Hallo,
ich danke Euch für die interessanten Ausführungen. Nun habe ich noch eine Frage: Kann man die Bechamelsauce vorbereiten und zur Weiterverarbeitung einige Tage aufheben? Gruß Hans |
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Mitglied seit 17.02.2006
518 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo Hans,
kein Problem. Mit flüssiger Butter bestreichen, damit sich keine Haut bildet. Meiner Erfahrung kann man aber auch Klarsichtfolie vorsichtig auflegen. Sollte sich doch etwas Haut bilden, habe ich bis jetzt keine Probleme gehabt, sie aufzulösen - man muss in der Regel ja sowieso später etwas Flüssigkeit zugeben ... HTH Gruß Chris |
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Mitglied seit 04.04.2008
7 Beiträge (ø0/Tag)
Danke
Gruß Hans |
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Mitglied seit 20.05.2008
34 Beiträge (ø0,01/Tag)
@Utee
Zeigemäß MUSS mit "ß" geschrieben werden, auch nach der Rechtschreibreform. Der Duden erteilt Auskunft dazu. Gruß (auch dahin gehört das "ß") Gudrun |
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Mitglied seit 17.01.2002
22.596 Beiträge (ø2,76/Tag)
Ja, das ist mir schon klar, backmeisterin, aber schön, dass du das nach so langer Zeit noch einmal in aller Deutlichkeit betonst. Nicht auszudenken, wenn das jemand liest und missversteht (das "missversteht" hier MUSS mit Doppel-s geschrieben werden nach der Rechtschreibreform. Nur zur Sicherheit ...).
Freundliche Grüße Utee |
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