Indisch - zerkochte Zwiebeln als Grundlage für indische Soßen?

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Mitglied seit 08.02.2015
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Zitat von kaltmamsell am 16.08.2022 um 18:38 Uhr

„Der Lehrer hat uns gesagt, daß in indischen Restaurants die Grundlage für Soßen zerkochte Zwiebeln sind.“



Ich hab jetzt noch einmal versucht zu googeln, mit englischen Begriffen ... Denn Du schreibst ja, dass das in Indien quasi jeder macht, das kann also eigentlich keine Raketenwissenschaft sein und exklusives Wissen Deines indischen Tutors.

In der Tat sind gebratene oder gekochte Zwiebeln als Paste oder eben Püree Grundlage sehr vieler Currys in Indien. Aber alles, was ich gefunden hatte, mixte die gekochten/gebratenen Zwiebeln am Schluss durch. Dieses Püree kann man dann schnell für alles mögliche als Basis nehmen.
Bei manchen stand drin, dass man das sehr lange anschwitzen sollte bei sehr kleiner Hitze, quasi ein Einkochen, 45 Minuten sind da nix. Also wahrscheinlich die Grundidee wie bei einer Soffritto, nur eben ausschließlich mit Zwiebeln.

Ob vielleicht die Zugabe von Salz bei den Zwiebeln den Vorgang des Weichwerdens beschleunigt (evtl. sogar vorher in einer Salzlake marinieren), habe ich so noch nicht probiert, kann mir das aber vorstellen.

Natürlich bereite ich auch ein klassisches Gulasch mit viel Zwiebeln zu, die dann nach x-Stunden Schmoren im Topf irgendwann nicht mehr sichtbar sind, weil sie zerfallen sind, aber das ist ja wieder was anderes.

Auch dieser alter CK-Thread half nicht wirklich weiter, fand ich aber dennoch interessant zum Thema passend: Zwiebeln richtig weich kochen

Jetzt will ich Dir ja glauben, dass Du das auch genauso gesehen hast in Deinem Kurs mit Zwiebeln andünsten und dann Wasser drauf und Magie, aber mir fehlt da echt wie Dir die Fantasie, wie das ohne "mechanische" Einflüsse klappen soll.
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Mitglied seit 21.01.2009
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Huhu,

also bei mir dauert es auch etwas länger...zumindest s0 7min, dann habe ich meine Sauce und gebe die Gemüse peut a peut dazu.

Ich habe folgende Ideen:

Zwiebeln immer gegen die Fasern schneiden verkürzt die Zeit.
Zwiebeln gleich salzen
Zwiebeln nicht in Butter, sondern in Ghee anbraten bei grosser Hitze, dann mit wenig! Flüssigkeit ablöschen. Grosser Temperaturunterschied und sofort wieder sehr heiss....kann mir vorstellen, dass hierdurch die Zwiebeln zerfallen.
Muss ich ausprobieren ;).

Vlg,
Geronimo
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Zitat von g-ronimo am 17.08.2022 um 23:42 Uhr

„Zwiebeln nicht in Butter, sondern in Ghee anbraten bei grosser Hitze, dann mit wenig! Flüssigkeit ablöschen. Grosser Temperaturunterschied und sofort wieder sehr heiss....kann mir vorstellen, dass hierdurch die Zwiebeln zerfallen.
Muss ich ausprobieren ;).“


Gut, dann muss ich das jetzt diese Woche nicht ausprobieren 😉 ... Aber in Butterschmalz (oder eben Ghee) bei großer Hitze anbraten ... die sind doch dann super schnell sehr braun oder werden womöglich noch frittiert? 🤔

Zwiebeln gegen die Faser schneiden???
Also ich kenne nur parallel zur Wurzel (für mich quer zur Faser) oder orthogonal zur Wurzel, also dann längs zur Faser (Asia Cut). Und beim Würfeln sind es doch am Ende eh beide Richtungen?
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Mitglied seit 13.10.2011
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Neben den üblichen und NICHT erfragten: "also, wie macht ihr das denn so mit den Zwiebeln?" wäre es wünschenswert, wenn endlich mal solche "Antworten" konsequent, weil... Kochforum^^.

Geronimo, mein Gedanke ging auch in Richtung "Ghee" und ob sich da das Verhalten der Zwiebeln anders zeigen könnte. Auch ich werde Deinen gesamten Vorgang (nicht nur das Ghee) ausprobieren, weil es mich interessiert.

Gruß
Meri
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Mitglied seit 08.02.2015
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Also diesen Artikel hier über indisches Zwiebelnkochen mal kurz quer gelesen: The right way to prepare and cook onions.
Fazit: Entweder ist Zeit ist ein Faktor, langsam bei geringer Hitze: glasig - braun - zerfallen (30+ Minuten) oder Hitze ist der Schlüssel: schnell braun aber die Textur soll dabei nicht verloren gehen, also eher nicht das, was hier angestrebt wird. Aber ich warte auf eure Test-Ergebnisse.
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Mitglied seit 11.04.2003
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Liebe Leute, insbesondere Frank,

danke für euer Engagement. Inzwischen glaube ich nicht mehr, daß in diesem Forum noch exakt die Antwort auf meine Frage auftaucht, auf die ich gehofft habe. Ich denke mir, pürieren ist auch kein nennenswerter Extraaufwand. Ich verabschiede mich darum jetzt. Wir werden uns wahrscheinlich bald zu einem anderen Thema wiedersehen.

Grüße von

Jürgen
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Mitglied seit 10.02.2014
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@frankwaechter

der Soßenansatz von Alberto ist genial, kann ich nur empfehlen.
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