Eigenes Kochbuch - wie veröffentlichen?

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Mitglied seit 17.03.2017
55 Beiträge (ø0,02/Tag)

Mahlzeit miteinand!

Ich bin seit meiner Kindheit begeisterte Köchin und liebe es neue Rezepte auszuprobieren. Ich gehe auch sehr gerne auswärts in Restaurants von verschiedenen Ländern essen um mich etwas inspirieren zu lassen und koche das was mir schmeckt dann auch immer zuhause nach.

Mittlerweile habe ich unzählige Rezepte gesammelt bzw. geschrieben, die unterschiedlicher nicht sein können: von süß-saurem Hühnercurry über selbstgebackenes Baguette bis hin zu brasilianischem Bohneneintopf ist wirklich alles dabei! Die Rezepte sind recht simpel (etwas Kocherfahrung schadet aber bestimmt nicht!) und alle Zutaten sind in größeren Supermärkten erhältlich. Diese zwei Sachen waren die Hauptkriterien bei meinen Rezepten (immerhin gibt es nichts Nervigeres, als wenn man erst mal stundenlang nach den richtigen Zutaten suchen muss, von denen man dann oft nicht mehr als ein Esslöffel braucht…).

Ich habe einige Rezepte schon im Familien- und Freundeskreis verschenkt und habe dafür viel Lob bekommen. Nun meinte mein Bruder, ich sollte die Rezepte irgendwo veröffentlichen. Da ich mich aber mit dem ganzen Internetzeugs nicht ganz so gut auskenne, habe ich eher an die Veröffentlichung eines kleinen aber feinen Kochbuches gedacht. Hat hier jemand Erfahrung mit der Publikation eines Buches und kann mir hilfreiche Tipps geben, bei welchen Verlagen ich mein Glück versuchen kann? Danke schon mal und liebe Grüße
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Mitglied seit 30.08.2006
4.215 Beiträge (ø0,65/Tag)

Hallo,
ich bin mal ganz ehrlich...ich glaube dir, dass du sehr gut kochen kannst und viele tolle Rezepte in deinem Fundus hast, die Andere gern nachkochen. Und diese jahrelange Leidenschaft zu einem Büchlein zu machen...das ist eine tolle Idee.
Aber ich sehe da mehrere Probleme: zum einen gibt es Abermillionen von -guten- Kochbüchern, zum anderen suchen sich immer mehr Hobbyköche ihre Rezepte online. Es gibt zu jedem Thema tausende Blogs, es gibt Seiten wie Chefkoch, Facebook, jede Zeitung und Zeitschrift hat ihre Kochsparte... deine Absichten in allen Ehren, aber der Markt ist total übersättigt und es wird verdammt schwer ohne etwas wirklich "Besonderes" oder zumindest einen guten Background und Kontakte, einen Verlag zu finden. Und zu deinen Rezepten braucht es ja auch noch Fotos, ein tolles Layout, Texte... das kostet Geld, das irgendwer vorschießen muss...und derjenige wird sich ganz genau anschauen, ob sich das durch die Verkäufe wieder reinholen lässt...bzw. wird man vielleicht sogar erwarten, dass du diese Sachen selbst in die Hand nimmst.
Ich sehe deine einzigen Möglichkeiten darin, dass du es ohne Verlag angehst. Und wenn das erfolgreich wird, dann kannst du dir auf viel besserer Basis einen Verlag suchen. Aber das wird erstmal teuer. Google mal nach Selfpublishing und diversen Druckereien, die einen Buchdruckservice in kleiner Auflage anbieten. Etwas günstiger wird es natürlich als Ebook. Mühe macht es trotzdem eine Menge. Und glaube mir, einen Blog zu veröffentlichen ist da wesentlich einfacher und es ist wirklich nicht schwer! Das kann man sogar in Kursen an der VHS lernen und macht auch richtig Spaß Lachen

Für den Heimgebrauch und zum Verschenken würde ich mich lieber selbst hinsetzen und am PC ein Büchlein entwerfen. Mit netten Fotos, ein paar Texten...und dann das ganze im Copyshop einfach hübsch drucken und binden lassen.

VG und gutes Gelingen
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Mitglied seit 20.07.2007
3.317 Beiträge (ø0,54/Tag)

Hallo,
Ich glaube, Du solltest zwei Dinge ganz klar trennen:
1. ich publiziere ein Kochbuch
2. ich verdiene Geld damit

Zum Punkt 2 sehe ich das Projekt ähnlich wie JellyBelly - der Markt ist übersättigt. Ich sehe auch nicht wirklich einen Bedarf für eine wilde Mischung aus ganz unterschiedlichsten Rezepten vom Brot über das asiatische Curry bis zu Brasilianischem. Da fehlt mir einfach das Thema, der rote Faden, das ist mir zu zusammengewürfelt, als dass mich ein solches Buch als Kunde in einer Buchhandlung ansprechen würde. Auch die evtl. Vorfinanzierung von professionellen Fotos etc. wie oben schon beschrieben, müsstest Du einkalkulieren.
Aber:
es spricht natürlich absolut nichts dagegen, dass Du Dir ein solches Kochbuch in Kleinstauflage drucken lässt und das als ein schönes privates Projekt nimmst ohne den Hintergrund des Geldverdienens.
Wie sowas aussehen könnte, kannst Du z.B. hier bei Blurb sehen. Da gibt es schon 4.682 andere selbstgestaltete Kochbücher. Man kann die dort auch in einen Buchshop einstellen und schauen, ob jemand das kaufen will (ich halte die Chancen aber für gering). Aber so könnte es prinzipiell gehen, ohne dass Du dafür größere finanzielle Investitionen tätigen musst.

Viele Grüße
Sylvia
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Mitglied seit 15.07.2015
138 Beiträge (ø0,04/Tag)

Dass es schon viele, viele Kochbücher gibt, stimmt sicher. In meinem Bekanntenkreis werden dennoch immer mal wieder ganz gerne Kochbücher verschenkt, ich denke, dass da für spezielle Bücher durchaus ein Markt da sein könnte :)

Ob man da als Verfasser bei klassischen Verlagen unterkommt, weiß ich nicht. Probieren würde ich es in jedem Fall, warum auch nicht? Ansonsten gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten. Blog finde ich immer ganz nett, aber ich muss zugeben dass ich selbst beim Kochen die Rezepte schon gerne auf Papier habe. Und Kochbücher und Rezeptmappen wie sie meine Oma hat, sind teils schon echt was Besonderes!
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Mitglied seit 17.03.2017
55 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo. Danke JellyBelly 123, sylviab und korkenzieherin für die Rückmeldungen. Es ist mir schon klar, dass Internetblogs zurzeit stark im Trend sind, beim Kochen habe ich dann aber doch lieber etwas Handfestes wie ein Buch vor mir. Ich denke bei meinem Kochbuch an etwas, das es (meinen Recherchen nach) noch nicht so in dieser Form gibt. Natürlich möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber meine engsten Bekannten finden meine Idee auch recht spannend. Ich bin nun noch auf der Suche nach einem Verlag, der nicht nur Sterneköchen bzw. Fernsehköchen ermöglicht, ein Kochbuch zu veröffentlichen, sondern auch unbekannten Gesichtern wie mir diese Chance gibt.
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Mitglied seit 15.07.2015
138 Beiträge (ø0,04/Tag)

Jetzt bin ich aber doch neugierig geworden, was deine Kochbuch-Idee angeht! Lachen Wenn du das dann bei einer möglichen Vermarktung auch gut in Szene setzen kannst, wäre schon mal viel gewonnen, denke ich! Hast du dir denn schon mal Gedanken gemacht, wie du dein Buch bewerben möchtest? Oder wolltest du das alles an einen möglichen Verlag delegieren?

Möglichkeiten als Neuautor bei Verlagen unterzukommen sind zwar recht rar, aber es gibt sie doch. Hast du schon ein Exposé verfasst? Würde das an deiner Stelle dann nicht nur klassischen Verlagen, sondern auch DKVZ und so zukommen lassen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert und auch wenn du viele Absagen bekommen solltest, unter dem Strich kannst du ja nur gewinnen.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 05.02.2013
5.917 Beiträge (ø1,43/Tag)

Hallo

Bist du dir bewußt das eine Vermarktung nur über einen Verlag läuft? Ist es ein Kochbuch oder eine Rezeptsammlung? Ein Kochbuch beinhaltet auch Warenwirtschaft, Zubereitungstechniken wie Gararten oder Schneidetechniken, Erklärungen zur Herkunft der Waren und, und..............
Eine gute Möglichkeit Rezepte unter das Volk zu bekommen sind lokale Wochenblätter, Heimatvereine, Landfrauenvereine usw.
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Mitglied seit 17.03.2017
55 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo korkenzieherin und DerSmut! Danke für Eure Antworten.

Mit der Vermarktung des Buches habe ich mich eigentlich noch kaum beschäftigt, da ich dachte, da würde einem der Verlag dann helfen. Ein Exposé habe ich auch noch keines (was auch immer da geschrieben werden sollte). Bis jetzt habe ich hauptsächlich Rezepte, Tipps usw. usw., also das wirkliche „Kochbuch“. Probieren und hinschicken kann ich ja meine Ideen und Vorstellungen ja mal an einige Verlage. Verlieren kann ich ja nichts, wie Du sagst! Was macht denn ein Druckkostenzuschussverlag so?

Wie gesagt, mit Vermarktung habe ich mich eigentlich noch kaum beschäftigt. Es ist eher ein Kochbuch und keine Rezeptsammlung, aber mehr möchte ich auch nicht verraten. Lächeln
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 21.07.2003
30.665 Beiträge (ø4,02/Tag)

Guten Morgen

wir lassen unsere Bücher und Broschüren bei "book on demand" drucken. Dort kann man auch kleine Mengen drucken lassen.

Viele Grüße von der Waterkant

Angelika



Rechtschaibveler sind Resultat der schnellen Finger
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Mitglied seit 18.03.2014
9.294 Beiträge (ø2,49/Tag)

Ich zerstöre ja nicht gerne Illusionen aber ein Kochbuch das nicht nur Geld kostet sondern mit dem Geld verdient wird geht, jenseits von book on demand, nur über einen Weg: Du musst berühmt werden.

Also werde berühmte Fernsehköchin, eröffne ein angesagtes Restaurant und erkoche dir 2 oder 3 Sterne, werde Bundeskanzlerin oder mache beim Dschungelcamp mit. Dann hast du eine Chance, dass sich ein Verlag für dich interessiert.

Als Einsteigerin bleibt dir vermutlich nur die Lösung, dass du einen Verlag interessierst aber der sämtliche Kosten auf dich abwälzt. D.h. du bezahlt so 5-10.000€ für Herstellungskosten und bekommst dafür eine Anzahl Bücher die du selbst vermarkten kannst. Vom Rest der Auflage bekommst du ein Honorar WENN eine ausgemachte Anzahl verkauft ist. Meist kommt es nie dazu.


Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

Ich koche gerne mit Alkohol. Manchmal gebe ich sogar welchen ins Essen (Vincent Klink)
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Mitglied seit 16.12.2003
58.693 Beiträge (ø7,85/Tag)

warst du denn schon mal auf der Frankfurter Buchmesse, zB - einfach um nen Überblick zu bekommen welcher Verlag was macht ? oder um dich nach Autoren umzugucken die im Eigenverlag publiziert haben um mit denen ins Gespräch zu kommen ?

" ich denke, dass da für spezielle Bücher durchaus ein Markt da sein könnte :) "

natürlich ist der Kochbuchmarkt riesengross und es finden immer neue Bücher trotzdem noch Platz - aber das Alltagsküche-Segment für "von süß-saurem Hühnercurry über selbstgebackenes Baguette bis hin zu brasilianischem Bohneneintopf" ist wirklich schon sehr dicht belegt - entspreched hoch muss das angelegt sein was man dem Verlag zu bieten hat. Und entsprechend intensiv muss man sich selbst bemühen...

Hier hat im letzten Jahr ein CK-Mitglied ihr bei amazon rausgebrachtes e-book vorgestellt -

Küche querbeet für Studenten - das e-book lässt sich auf der britischen amazon-Seite einsehn - da bekommst du nen Eindruck was zB heutzutage an Fotoqualität erwartet wird.
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Mitglied seit 15.07.2015
138 Beiträge (ø0,04/Tag)

Fotomanni, ob und wie viel mit Büchern verdient werden kann, das weiß man ja nie vorab, ein wenig abenteuerlustig muss man auf jeden Fall sein, wenn man veröffentlichen will. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Was den Namen angeht, da muss es ja nicht gleich eine Kochshow im Fernsehen sein, oder? Inzwischen läuft da ja auch viel über youtube und so :)

FrauMeisterKöchin, Vermarktung kann man natürlich auch über den Verlag bekommen. Druckkostenzuschussverlage sind für noch unbekannte Autoren tatsächlich eine Möglichkeit, um einen Fuß in die Türe zu bekommen. Dass man sich an den Druckkosten beteiligt, sagt ja schon der Name. Vorteil wäre aber auch dass zum Beispiel beim Novum Verlag nicht nur der Druck in die Hand genommen wird, sondern auch Lektorat, Korrekturen, ISBN und so weiter.

Auch wenn das eigentliche Manuskript fertig ist, fallen noch einige Aufgaben an. Mach dich mal in verschiedene Richtungen schlau, was da für dich in Frage kommen würde. Was das Exposé angeht, würde ich mich auf den Homepages der in Frage kommenden Verlage informieren.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 29.03.2017
71 Beiträge (ø0,03/Tag)

Hallo,
um dein Buch einem Lektor eines Verlag vorstellen zu dürfen, brauchst du schon verdammt gute Kontakte. Das möchten pro Woche zig andere Hobbyköche auch. Da du offenbar keinerlei Ahnung vom Buchmarkt hast, wäre ein Literaturagent eine seriöse Möglichkeit. Aber auch die bekommen unzählige Anfragen und müssen sich – ähnlich wie die Verlagslektoren – mittlerweile fast schon "verstecken" ;) Die beraten dich und bekommen dafür ein paar Prozente "deines Einkommens".
Es gibt ein paar gute Fachbücher, in denen der "Weg zum eigenen Buch" gut beschrieben wird. Schau mal im Buchhandel oder bei Amazon. Dort findest du auch Bücher, wie man im Eigenverlag publizieren kann. Wenn du das Buch verkaufen möchtest, kommen auch Fragen wie Steuern, Gewerbe usw. auf dich zu... je nachdem, welchen Weg du einschlägst.
Lila Grüße
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Mitglied seit 17.03.2017
55 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo zusammen und vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen.

Kurz mal vorweg: ich habe weder vor eine berühmte Fernsehköchin zu werden, noch ein 2-Sterne Restaurant zu eröffnen. Und von diesen Köchen möchte ich mich auch ganz klar abheben, eben auf eine andere Weise. Ich meine wer von uns hat vor, ein 5-Gänge Menü von einem 2-Sterne Koch nachzukochen? Abgesehen davon, dass ich womöglich schon allein bei der Zubereitung scheitern werde. Und mit Fernsehen möchte ich auch nichts am Hut haben. Es scheint ja recht unterhaltsam, was da geboten wird, jedoch ist es mir dann doch wieder zu außergewöhnlich und exquisit zum Nachkochen. Für Tipps und Tricks ist es immerhin sehenswert.

Da des Öfteren mein süß-saures Hühnercurry, selbstgebackenes Baguette und brasilianischer Bohneneintopf angesprochen wird: es ist mir klar, dass es damit schwierig wird, weil es dazu schon unzählige Rezepte gibt. Aber es geht mir viel mehr um die unendlich vielen Möglichkeiten der Kombination. Als Kochbuchautorin möchte ich inspirieren, Kreativität wecken, neue Geschmäcker entdecken lassen, wo wirklich für ALLE etwas dabei ist. Es kann mir ja niemand garantieren, ob mir das wirklich schmeckt, was ich von jemanden nachkoche. Aber wenn man sich als Koch selbst im Rezept integriert und etwas Mut zu Neuem beweist und plötzlich durch das Zusammenspiel von neuen Aromen und Geschmäckern bei jedem Bissen ein kleines Fest im Mund entsteht, dann wird doch jeder zu seinem eigenen Sternekoch, oder? Und das ganz ohne Fernsehen oder eigenem Restaurant. Und das in seinen eigenen vier Wänden und nicht irgendwo in einem 2-Sterne Lokal (oder) am anderen Ende der Welt. Letztens habe ich zum Beispiel einen Puntarelle-Salat zubereitet und anstatt den Salat mit Weißweinessig zu marinieren, habe ich Bitterorangen verwendet, weil ich diese gerade zu Hause hatte. Und ich kann euch sagen: es war himmlisch! Als Autorin möchte eben dabei helfen, neue Denkanstöße zu geben. Und mehr verrate ich jetzt aber nicht mehr! Na!

Ich möchte mit meinem Buch natürlich so viele Leute wie möglich erreichen, ich glaube in jedem von uns steckt ein kleiner Meistkoch. Bei Vermarktung, Lektorat usw. bräuchte ich definitiv die Unterstützung aus professioneller Hand und da wäre ein Druckkostenzuschussverlag schon mal eine gute Möglichkeit. Ich werde mich auf jeden Fall weiter schlau machen und schon mal an einem Exposé tüfteln.
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Mitglied seit 15.07.2015
138 Beiträge (ø0,04/Tag)

Steck' beim Exposé lieber ein bisschen mehr, als ein bisschen weniger Mühe rein 😉 Und die Aufgaben, von denen es ja durchaus nach dem Fertigstellen des Manuskripts noch einige gibt, in professionelle Hände zu legen, halte ich auch für eine gute Idee. Ich wünsche dir viel Glück bei deinem weiteren Vorhaben!
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