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letztens ist mir aufgefallen, dass ich mich in Sachen Wein zwar schon ein bisschen auskenne, aber die gehobenen italienische Rotwein-Kultur zeitlebens vernachlässigt bzw. sogar ignoriert habe... Um meine diesbzgl. Wissenslücke genussvoll zumindest ein wenig zu stopfen, würde ich gerne mal in diesem Jahr je ein oder zwei Fläschlein der "großen Drei" der italienischen Rotwein-Sorten probieren... Die da wären: Barolo, Amarone della Valpolicella classico, Brunello di Montalcino... Als Einsteiger in diese Weinwelt möchte ich mich natürlich nicht gleich finanziell völlig ruinieren und bitte daher dezidiert um Wein-Tipps in der "Einstiegspreisklasse" dieser Weine... Geht da schon was im Preissegment von 20 - 30 EUR pro Buddel, oder ist das illusorisch? Speziell beim Barolo dürfte es sehr schwierig werden, oder? Ich freue mich auf Eure Tipps und Eure Verkostungserfahrungen und Favoriten und bin sehr gespannt auf Eure Thread-Beiträge! LG, turbot |
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Mitglied seit 20.09.2014
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Zum Testen nimm einen Wein mit DOCG-Banderole, mit denen kannst Du eigentlich nichts falsch machen. Der Preis ist da meiner Meinung nach erst mal nebensächlich.
Mein liebster italienischer Wein ist tatsächlich Chianti, den ruhig auch probieren. Hat mit der fiesen Brühe aus den 1980ern nichts mehr zu tun. |
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Mitglied seit 18.01.2019
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Der beste „Italienischer“ Wein den ich jemals getrunken hab war einer aus México. Einer der einen sehr guten Barolo übertroffen hat. Wir tranken 2 Flaschen davon bei Mario Gamba in München. Er hat die uns geraten zu probieren, es tat ihm sehr leid das keiner seine normalen Busi Busi Gesellschaft Kunden den trinken wollte. |
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Mitglied seit 10.02.2014
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Brunelli in dieser Range gibt es immer wieder mal bei Aldi und Co.
oder du gibst dem hier eine Chance, liest sich spannend https://vinolisa.de/lorciano-brunello-di-montalcino-docg-2011?gclid=EAIaIQobChMIofDwh5LA_AIVw5rVCh1gEgcREAQYASABEgJF0fD_BwE |
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Mitglied seit 29.11.2022
381 Beiträge (ø0,7/Tag)
Ich kenne mich nicht mit Weinen aus aber ich würde auch als erstes zu einen DOCG greifen.
Vielleicht hole ich mir, wenn ich im italienischen Geschäft bin auch einen Brunello di Montalcino. Nebenbei, was gibt man in der Regel aus wenn in einem Rezept, die Verwendung von Wein verlangt wird? Was wäre da preisleistungstechnisch zu empfehlen? |
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Mitglied seit 10.02.2014
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In dem Shop findest du übrigens auch deine anderen Wunschkandidaten in etwa zu den anvisierten Preisen. |
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Du gibst aus was du bereit bist auszugeben. Bei mir hängt das auch davon a, wie viel Wein ich brauche. Wenn es nur ein kleines Gals ist, auf jeden Fall den Tischwein. Wenn es eine Flasche ist, suche ich mir gern einen "kleinen Verwandten" des Tischweins. |
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Mitglied seit 29.11.2022
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Zitat von eva54321 am 11.01.2023 um 19:42 Uhr
„In dem Shop findest du übrigens auch deine anderen Wunschkandidaten in etwa zu den anvisierten Preisen.“ Die DOC Weine fangen schon ab 5€ an. |
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Aber sicher nicht die Weine, die Turbot sucht. |
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Zitat von eva54321 am 11.01.2023 um 21:55 Uhr
„Aber sicher nicht die Weine, die Turbot sucht.“ Kann ich nicht beurteilen, aber ein Brunello di Montalcino DOCG 2016 gibt es für 29,95 €. |
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Mitglied seit 27.10.2008
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> Kann ich nicht beurteilen, aber ein Brunello di Montalcino DOCG 2016 gibt es für 29,95 €. <
Aber nicht dort, wo Du den Link gesetzt hast... Da ist er nämlich ausverkauft... Wobei: Gute Bewertungen hat er ja, wahrscheinlich macht man mit dem Brunello von BANFI wenig falsch... |
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Mitglied seit 27.10.2008
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P.S.: Danke für Eure Beiträge, außer dem Hinweis von Eva auf den Brunello von Lorciano war leider bislang nicht viel Hilfreiches dabei...
Zum DOCG-Hinweis: Barolo, Amarone della Valpolicella und Brunello di Montalcino sind IMMER DOCG-Weine. ALLE! Sogar die regelmäßig für 10 - 15 EUR bevorzugt in der Weihnachtszeit im Handel auftauchenden "Discounter-Barolos", denen allenthalben nachgesagt wird, dass diese eigentlich nur zum Abbeizen von alten Lacken taugen sollen... Nach mexikanischem Wein hab ich auch nicht gefragt... Keine Ahnung wie der Münchner Sterne-Italiener Mario Gamba da überhaupt rangekommen ist, aber Mexiko ist im deutschen Wein-Fachhandel eigentlich nicht existent, und direkt in Mexiko werde ich rein auf Verdacht sicher keinen Mexikaner ordern, da ich dann wahrscheinlich allein für Versand und Zoll nochmal 20 - 30 EUR on top pro Flasche latzen müsste... @Stage: Chianti hab ich schon öfter getrunken... Mir war Chianti fast immer zu säurereich (für einen Rotwein), und was die Frucht anbelangt, waren mir die meisten Chiantis zu "kirschig"... Welche DOCG Chianti Classicos könntest Du mir denn empfehlen, damit ich meine diesbzgl. Vorurteile evtl. doch noch revidieren kann? VG, turbot |
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Mitglied seit 21.01.2009
2.551 Beiträge (ø0,45/Tag)
Also bei Amarone habe ich schon grosse Enttäuschungen erlebt für unter 20.- . Zwischen 20 und 30 aber schon grosse Freuden.
Zeni war dabei immer super! Auch beim Barolo hatte ich bereits in diesem Preissegment gute Tropfen. Sogar einen sehr einfachen Barolo, der zu einer guten Bolo bei mir ab und an aufgetischt wird. Er ist von tenuta capolotto....keine offenbarung, aber sehr ausgewogen und reich. Auf jeden Fall viel Spass beim Ausprobieren! =)))) Geronimo |
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Mitglied seit 10.02.2014
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Ich hatte mal einen Barolo von Aldi, der lag bei 20. Der war in der Tat nix. Aber nicht zum Abbeizen geeignet, wirkte aber überaltert.
Den oben erwähnten Brunello hab ich mal bestellt und außerdem noch einen Barolo für 31 und einen Valpo für 29. Ich glaube, dass man sich sehr schwer tut, unter diesen Preisen da was zu bekommen, man zahlt einfach den Namen mit und der verlinkte Brunello ist vielleicht eine seltene Ausnahme oder einfach eine dreiste Lüge. Ich bemerke auch deutlich, dass meine Weine tendenziell immer teurer werden, wobei ich in den letzten Monaten da wieder etwas gebremst hab. Muss ja sparen. Aber die drei Flaschen waren drin, eine davon wird dran glauben, wenn wir das erste mal in den eigenen vier Wänden sitzen. VG |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Vielleicht findest du hier was, wir kaufen dort ab und zu vor Ort ein ... verhältnismäßig günstiger Tignanello, aber meist nur vor Ort zu bekommen.
Der Händler ist auf jeden Fall sehr gut. https://karner.it/de/weine/10680-brunello-di-montalcino.html?search_query=brunello&results=103 |
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Mitglied seit 15.02.2006
1.428 Beiträge (ø0,21/Tag)
Unser Favorit im Moment: von Luccarelli, il Bacca Primitivo di Manduria. Viele Grüße, osterhoferin |
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Mitglied seit 29.11.2015
314 Beiträge (ø0,1/Tag)
Cascina Ferrero Barolo DOCG
Amarone della Valpolicella Classico DOCG Tommasi trinke ich gerne |
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Mitglied seit 18.01.2019
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Zitat von turbot am 11.01.2023 um 22:40 Uhr
„
Stimmt, aber mein Punkt war das ein Klassischer Italienischer Wein type nicht aus Italien kommen muss. Das Hört sich wie eine Gegenspruch aber es gibt viele Neue Welt Weinen die sich nach Klassische Europäische weinen Orientieren. So kommen hervorragende "Bordeaux" aus Kalifornien und gewinnen in Paris Wettbewerbe. Aus Mexico, Chili und Sud Afrika kommen sehr gute "Chianti" und "Barolo" In UK macht man mittlerweile "Champagner" die sich messen können mit die beste Schaumweine. |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.697 Beiträge (ø0,52/Tag)
lass den brunello weg, das zeug ist hoffnungslos überteuert. ( begründete stellungnahme dazu gern bei interesse). |
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Mitglied seit 27.10.2008
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> lass den brunello weg, das zeug ist hoffnungslos überteuert. ( begründete stellungnahme dazu gern bei interesse). <
Sehr gerne, da bin ich natürlich sehr an Deiner Meinung interessiert! Bei Mövenpick-Online hab ich übrigens auch schon gesehen, dass die Einsteiger-Brunellos dort ca. 5 - 10 EUR teurer starten als die preiswertesten Amarones und Barolos... Gehe ich eigentlich richtig in der Annahme, dass in so einem Brunello hauptsächlich (oder ausschließlich?) die Sangiovese-Rebe drin ist? Mit dieser Rebe hab ich ja scheinbar auch beim Chianti Classico so meine Probleme... VG, turbot |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.697 Beiträge (ø0,52/Tag)
also, das wichtigste zuerst- über brunello di montalcino sprechen, heisst über die teuersten rebflächen der welt sprechen; unter 750.000-1.mio pro ha geht gar nix! das bedeutet zweierlei: wer in montalcino wein macht, will das maximum an kohle auch wieder reinbringen, die absurd hohen preise im weinberg werden also vollumfänglich auf den verbraucher umgelegt. quereinsteiger mit neuen, innovativen ideen haben da keine chance! laut doc besteht brunello aus sangiovese- in echt halt nicht: die spröde, hellfarbene, säurereiche rebe hat vielen brunellowinzern einfach zu wenig wumms- also wird da an der doc vorbei kräftig mit "internationalen"sorten wie merlot, cabernet etc gearbeitet, um die potentiell spröden weine kuschelig zu kriegen. laut doc muss der brunello noch im grossen fass ein paar jährchen reifen- das nimmt vielen weinen einfach nur die frucht, macht sie somit für viele trinker weiters anstrengend und uninteressant. |
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Mitglied seit 27.10.2008
11.427 Beiträge (ø2,01/Tag)
@babadook: Das sind bedenkenswerte Ausführungen zum Brunello di Montalcino...
Gibt es eigentlich auch (preiswertere) italienische Alternativen zum Brunello aus anderen DOCG-Gebieten, um mal das grundsätzliche "Brunello-Geschmacksprofil" kennenzulernen? Wie schon gesagt, kenne ich mich beim italienischen Rotwein nicht gut aus, da meine "Weinschwerpunkte" bislang in anderen Ländern/Regionen lagen (Spanien, Deutschland, Südamerika, gelegentlich auch mal Frankreich und Portugal). In letzter Zeit hab ich aber Lust auf etwas Abwechslung vom Gewohnten und freue mich daher sehr über Tipps! VG, turbot |
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Mitglied seit 05.04.2013
2.825 Beiträge (ø0,69/Tag)
Halloh,
eine gute Möglichkeit, sich dem klassischen Brunello anzunähern, wäre Rosso di Montalcino, aus der gleichen Gemeinde, ebenfalls Sangiovese, aber geringere ANforderungen an Faßlagerung etc - kommt jünger in den Verkauf, leichter zugänglich, so etwas wie die Zweitweine in Frankreich, Caparzo ist ein zuverlässiger Betrieb. Oder Vino Nobile di Montepulciano -von dem es auch den "Zweitwein" Rosso di Montepulciano gibt. Und wie wäre es neben Barolo einmal einen Barbaresco zu versuchen? V G |
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Mitglied seit 27.10.2008
11.427 Beiträge (ø2,01/Tag)
Hallo tripier,
danke für die Tipps! Ist der Barbaresco dann quasi die "kleine Version" des Barolos? Wird der auch aus der Nebbiolo-Rebe gekeltert? Was für Rebsorten sind im Vino Nobile di Montepulciano bzw. im Rosso di Montepulciano drin? VG, turbot |
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Mitglied seit 18.01.2019
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Zitat von babadook am 13.01.2023 um 00:20 Uhr
„also, das wichtigste zuerst- über brunello di montalcino sprechen, heisst über die teuersten rebflächen der welt sprechen; unter 750.000-1.mio pro ha geht gar nix! das bedeutet zweierlei: wer in montalcino wein macht, will das maximum an kohle auch wieder reinbringen, die absurd hohen preise im weinberg werden also vollumfänglich auf den verbraucher umgelegt. quereinsteiger mit neuen, innovativen ideen haben da keine chance! laut doc besteht brunello aus sangiovese- in echt halt nicht: die spröde, hellfarbene, säurereiche rebe hat vielen brunellowinzern einfach zu wenig wumms- also wird da an der doc vorbei kräftig mit "internationalen"sorten wie merlot, cabernet etc gearbeitet, um die potentiell spröden weine kuschelig zu kriegen. laut doc muss der brunello noch im grossen fass ein paar jährchen reifen- das nimmt vielen weinen einfach nur die frucht, macht sie somit für viele trinker weiters anstrengend und uninteressant.“ Tja, so waren die Bordeauxweine bis in die 80er noch gasreich, wenn du eine Flasche geöffnet hast, hat es ein wenig nach Kuhstall gerochen, nach eine weile hat er dan das Ausgeatmet und war ein aroma von Blumen und Beerenfrüchte da. In de 80er war aber ein Riesenwachstum in USA und Japan in der Weinkonsum, dabei war aber Voraussetzung, öffnen und gleich Trinken können. Da hat man ihren Weine geändert, vor allen im Produktionsprozess, und seit die zeit ist der Wein direkt nach dem öffnen Trinkbar. Die zeit von Flaschen offnen und atmen lassen ist hinter uns (für die allermeiste weinen) da wo es um das Entweichen von die was animalisch riechende Gase betrifft. |
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Mitglied seit 27.10.2008
11.427 Beiträge (ø2,01/Tag)
... Wahrscheinlich hab ich mich auch nie an diese Italo-Weine rangetraut, weil sich ja echt kein Schwein den Unterschied zwischen beispielsweise "Montepulciano" und "Montalcino" merken kann. Das hört sich doch alles gleich an!
Viel leichter lässt sich da doch "Malbec aus Argentinien" merken, um nur ein Beipiel zu nennen... |
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Mitglied seit 27.10.2008
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P.S.: Gibt es vom Amarone della Valpolicella classico eigentlich auch sowas wie 'nen "kleinen Bruder"? |
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Mitglied seit 19.07.2015
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hm, am ehesten noch valpolicella ripasso. |
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Mitglied seit 10.02.2014
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Danke für die Informationen zu den "Zweitweinen". Bei Bordeaux hab ich damit schon gute Erfahrungen gemacht. Werde ich auch mal testen. Denn 30 € geb ich auch nicht alle Tage aus für eine Flasche.
Ich muss aber gestehen, dass sich manche Luxusflasche schon echt gelohnt hat ... zuallererst denke ich da an Silex. Das war wirklich ein Erlebnis und da konnten die Zweitweine echt nicht mithalten, obwohl die teils auch schon im oberen zweistelligen Bereich lagen. Aber diese Liga gibt es 1x im Jahr. |
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Mitglied seit 05.04.2013
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Halloh, turbot: Vino nobile di Montepulciano muss mindestens 70% Sangiovese enthalten, i.ü nur Rebsorten der Toscana, ebenso beim Rosso di Montepulciano, der schon im Jahr nach der Ernte verkauft werden darf. - Beide nicht zu verwechseln mit Montepulciano d'Abruzzo - da handelt es sich um eine Rebsorte. Was den Valipolicella betrifft: für Amarone werden die Trauben in einem aufwendigen Verfahren getrocknet, daher kommt wohl der hohe Alkoholgehalt - ansonsten gibt es den Valpolicella Classico, ein leichterer Wein und ausgezeichneter Essensbegleiter, kein großer Wein. Barbaresco wird wie Barolo aus Nebbiolo gekeltert, vielleicht nicht ganz so wuchtig, kann aber durchaus gleichwertig sein, und ist kaum weniger kostspielig. Bei allen ital Weinen ist die Schwierigkeit, dass auch das DOCG-Siegel keine Garantie ist - es kommt nur auf den Produzenten an - V G |
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Mitglied seit 27.10.2008
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Hallo!
So langsam wird die Sache hier zu einem richtigen netten kleinen Fortbildungsseminar in Sachen italienischer Rotwein. Das finde ich super! Nochmals an dieser Stelle von meiner Seite vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben und sich zukünftig noch beteiligen werden! Ich habe einstweilen beschlossen, qualitativ und preislich doch zunächst mal etwas tiefer in die italienische Rotweinwelt einzusteigen und habe mir heute im Edeka-Supermarkt eine Buddel 2018er Vino Nobile de Montepulciano des Erzeugers Piccini gekauft. Der hat 8 EUR gekostet, daher verspreche ich mir jetzt keine wirkliche Wein-Offenbarung, aber manchmal wird man ja auch positiv überrascht... Wenn heut Abend nix wirklich spannendes im TV kommt, pflanze ich mich nachher in meinen Lesesessel, studiere das Italien-Kapitel in dem Buch "Weinkurs" der britischen Wein-Journalistin Jancis Robinsons und schütte mir dazu den Montepulciano in den Hals. Schau'n mer mal, wie der schmeckt, ich werde berichten! VG und schönes WE, turbot |
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Mitglied seit 22.01.2012
6.534 Beiträge (ø1,45/Tag)
Ich würde mich über ein kurzes Feedback bezüglich des Edeka-Weins freuen. |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Ja das würde mich auch interessieren. |
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Mitglied seit 27.10.2008
11.427 Beiträge (ø2,01/Tag)
Hallo Eva, hallo DirtyDios,
aber gerne doch! Im Netz habe ich eine ganz treffende Beurteilung dieses Weines gefunden, allerdings wurde da ein früherer Jahrgang verkostet, nämlich der Jahrgang 2013, und nicht - wie bei meiner Flasche - der Jahrgang 2018: Klick! Persönlich/subjektiv fällt mein Urteil über den 2018er noch einen Hauch "ungnädiger" aus... Denn die Komplexität verschiedener dunkler Frucht- und Beerenaromen hatte der Wein für mich weder beim Nosing noch am Gaumen... Ich hatte da in erster Linie Sauerkirsche, sowohl in der Nase wie auch im Geschmack... Der Wein ist mittelkräftig, recht trinkig, süffig, fruchtig und saftig, wobei mich seine markante Säure mit der Zeit aber immer mehr gestresst hat... Der Wein ist - wie an anderer Stelle im Internet gelesen werden kann - ein Verschnitt der Rebsorten Prugnolo gentile (ein Klon von Sangiovese) und Canaiolo und verbringt wohl mindestens 2 Jahre seiner Reifezeit im Eichenholz; dabei wird es sich allerdings nicht um neue Barrique-Fässer handeln, sondern eher um alte ausgenuckelte Riesenfuder, denn markante toastig-vanillige Holznoten konnte ich in dem Wein ebensowenig verorten wie eine Präsenz spürbarer Tannine... Dem zusammenfassenden Urteil des Weinspions - "Kein allzu großer, aber in seiner Einfachheit (...) typischer Basis-Toskaner. Kann man als Schoppenwein trinken, aber dann doch eher vor Ort. Wie gesagt, dann hilft der Zikadeneffekt" - würde ich mich weitgehend anschließen. Allerdings sehe ich diesen Vino - für meinen Geschmack - aufgrund seiner markanten Säure weniger als Schoppen- und Zech-Wein, sondern eher als Begleiter rustikaler Speisen und Imbisse, wie einer schönen Selektion italienischer Salumeria oder einer würzig-fettigen Salami-Pizza, da würde mich dann wahrscheinlich die Säure auch nicht mehr so nerven... VG und schönen Sonntag, turbot |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Das klingt in der Tat nicht nach einem Wein zum "solo" trinken.
VG |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Also womit einsteigen… bitte nicht mit dem oben verlinkten Brunello … denn der war um
Wir sind jetzt beim Valpo |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Nun noch einmal genauer:
Der Brunello hatte wie ich bereits schrieb das Zeitliche gesegnet. Der Korken war noch unverdächtig und auch die Nase, die Farbe hingegen beim ersten Einschenken verhieß schon nichts gutes, immer noch leuchtend, aber nicht granatrot sondern eher rostorange. Nase auch im Glas noch angenehm, aber der Geschmack indiskutabel einfach nur noch muffig. Ich habe bereits dem Händler geschrieben, mal sehen wie der sich dazu stellt. Zum Glück hatte ich in weiser Voraussicht noch eine andere Flasche temperiert, nämlich diese hier. https://vinolisa.de/amarone-della-valpolicella-classico-docg?gclid=EAIaIQobChMIgdHo6uDX_AIVTfl3Ch0ibwAWEAQYASABEgL-T_D_BwE Ich bin nicht so gut im Beschreiben aber ich versuchs mal: Farbe leuchtend Granatrot wie man es erwartet, starke Fenster, Nase man kann es nicht anders sagen enttäuschend schwach (temp war 17 Grad), etwas Tabak und ja ... Katzenpipi, was für uns nicht grundsätzlich ein Problem ist. Körper dann erstaunlich komplex, aber nahezu frei von Frucht. Der Wein war noch gut entfernt davon um zu sein, aber definitiv bereits in seinen letzten Lebensabschnitt eingetreten. Wenn man suchte fand man etwas Kirsche, dazu Zimt, Tabak, dunkle Schokolade und sehr angenehmens Holz und ein sensationell langer Abgang mit ordentlich Pfeffer. Dazu noch immer etwas frische Säure, die uns angenehm war. Erstaunlich war die Weichheit des Weines, keine Spur von pelzigem Tannin. Dabei absolut trocken. Ich würde diesen Wein gerne noch einmal probieren, aber gern 1 oder sogar 2 Jahre jünger, wir hatten Jahrgang 2016. Zu dem carbonaraähnlichen Pastagericht passte der Wein gut und der Tipp von Geronimo mit etwas Chicoree, kurz in Butter angedünstet und mit sehr wenig 0-Saft abgelöscht passte gut dazu. Jetzt bin ich mal gespannt auf den Barolo, aber der muss noch ein zwei Wochen warten. VG |
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Mitglied seit 05.04.2013
2.825 Beiträge (ø0,69/Tag)
Halloh,
habe gerade einen aktuellen Prospekt von der Metro: da gibt es einen Barolo für 9,98 "exklusiv bei Metro", also Eigenmarke und einen Brunello für 15,46, ebenfalls "exklusiv bei Metro". Bin mir nicht sicher, ob der Wein etwas taugt und werde es wohl eher nicht ausprobieren, aber vielleicht findet sich hier ein freiwilliger Tester, der berichten kann... |
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Mitglied seit 10.02.2014
10.924 Beiträge (ø2,9/Tag)
Nachtrag: der Händler der überalterten Brunello (Vinolisa) hat Ersatz angeboten. Da wir noch eine 2. Flasche haben, testen wir zunächst einmal diese, der Händler glaubt, diese wäre noch gut. Ich bin da sehr skeptisch, aber natürlich testen wir es.
Die Metro Weine ... ich werde die nicht testen. Glaub nicht, dass das was taugen kann. Aber lasse mich gern eines BEsseren belehren. |
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Mitglied seit 10.02.2014
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Der Händler des Brunello hat Wort gehalten und eine Ersatzflasche geschickt ... und Recht behalten. Mehr sag ich nicht ... |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.539 Beiträge (ø4,25/Tag)
Beim einsteigen in die "grossen Italiener" würde ich auch noch an Barbaresco denken.
Barolo ist einer der am schwersten zu verstehenden und zu behandelnden (aber ja, auch einer der besten) Italiener und ich würde ihn nicht als Einsteigerwein bezeichnen. DOCG ist schon mal eine grobe Orientierung und man wird damit nichts falsch machen. Inzwischen lassen aber auch Spitzenbarbarescos viele Barolo hinter sich und einige der besten Italiener sind "nur" DOC Weine oder gar "Vino da tavola", da sie nicht in das Regelwerk der Italiener passen. Suchen, probieren (am besten blind verkosten und mit einigen Freunden zusammen) und selbst entscheiden macht hier einen grossen Spass. |
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