Weinfehler?! Wein verdorben oder gepuncht?!

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Mitglied seit 15.07.2022
5 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hatte gestern beim Einkaufen spontan das erste Mal überhaupt einen Wein gekauft. Sonst hatte ich schon Bier, aber auch Whisky und Vodka getrunken und meine Erfahrungen gemacht.

Jedenfalls wollte ich mir zu einem guten Essen ein Glas Wein gönnen und habe eine Merlot genommen, wobei das Etikett mit "Beerig und samtig weich" wirbt und außerdem ist angegeben dass er trocken, würzig und vollmundig sein soll.

Dann hatte ich gestern die Flasche geöffnet, dementsprechend mir ein Glas Wein eingegoßen, jedoch stellte ich dann beim Essen fest dass der Wein überhaupt nicht beerig und samtig weich schmeckt, sondern stark nach Alkohol und einen Brand hatte wie wenn ich Vodka getrunken hätte, wobei der Wein gerade Mal 13,5% Vol. haben soll. Auch der Geruch war alkoholisch. Hab den Wein daher nur schwer und gezwungerner Massen in großen Zügen mit viel Zeit letztlich runter bekommen da ich ihn jetzt auch nicht wegschütten wollte einfach.

Aber es war einfach vom Erlebnis eher als hätte ich mir eben einen Vodka zum Essen gegeben und überhaupt kein Genusserlebnis, der ja Wein eigentlich zu einem Essen sein soll. Hat irgendjemand eine Ahnung ob der Wein beziehungsweise die Flasche nicht gut ist/war oder ob sonst irgendwas fehlerhaftes dran war?! Würde nämlich sowas gerne in Zukunft vermeiden und einen Wein zum Essen auch genießen können. Vielen Dank im Vorraus.
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Mitglied seit 30.11.2007
8.544 Beiträge (ø1,42/Tag)

Du bist anscheinend keinen Wein gewohnt.
Wein schmeckt schon nach Alkohol.
Ist ja auch drin.
Wein mit Whiskey und Wodka vergleichen ist ungefähr als würdest du Bierschinken mit Salami vergleichen.
Beides Wurst und doch ganz anders.
An die Beerigen samtigen Aromen muss man sich erst herantasten.
Welche Temperatur hatte dein Wein?
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Mitglied seit 18.07.2008
9.415 Beiträge (ø1,63/Tag)

Hallo,

ich nehme an, dass Du das gute Stück im Supermarkt erworben hast?
Welche Summe hast Du für den Tropfen investiert?

LG Cathy
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)

Huhu.

Ich trinke zwar Wein, bin aber kein Kenner.

Mir scheint aber so ein Wein für einen Anfänger einfach zu schwer.

Ich würde immer mit einem leichten, kühlen Weißwein oder Rosé beginnen, auch eher halbtrocken. Und auch nicht gleich 10€ investieren.

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 27.10.2008
11.396 Beiträge (ø2/Tag)

Hallo,

mir scheint auch eher, dass Du und Dein in Sachen Wein und Weingeschmack "ungeschulter Gaumen" da eine Begegnung mit etwas hattet, dem Ihr noch nicht gewachsen wart... 😉

Kräftige trockene Rotweine gehören nach meinen Beobachtungen auch eher nicht zu den Getränken, auf die junge Einsteiger in die vielschichtige Welt der alkoholhaltigen Drinks gezielt und häufig zugreifen. Die Affinität zum Rotwein setzt eine gewisse Trinkerfahrung und i.d.R. auch ein gewisses Alter voraus...

Hinzu kommt, dass aufgrund ihres intensiven, hocharomatischen und eher nicht erfrischenden Charakters Rotweine bei den aktuellen Sommertemperaturen nicht unbedingt die allererste und allerbeste Wahl für einen Drink sind, der gut zu dieser Jahreszeit passt... Da passen gut gekühlte, trockene (oder meinetwegen auch halbtrockene) Weiß- oder Roséweine dann doch erheblich besser zur aktuellen Sommerhitze... 😉

Trink Deine nächste Flasche Rotwein mal, wenn es draußen erheblich kälter ist und koch was schönes und passendes dazu; vielleicht ein leckeres Rindersteak, ein Wildgericht mit Pilzen oder Rindsrouladen mit Rotkohl und Klößen. Geh vorher in eine Weinfachhandlung, sag dem Weinhändler, dass Du Weineinsteiger bist, was Du kochen möchtest und lass Dir einen passenden Rotwein zum Essen empfehlen, dann wird das schon...

VG, turbot
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Mitglied seit 01.03.2021
333 Beiträge (ø0,28/Tag)

Was hast du denn gegessen? Nicht zu allem Essen passt Roter.
Welche Temperatur hatte der Wein? Zimmer oder Kühlschrank? Kühlschrank ist nix für Roten, jedenfalls nicht für Merlot.
Hast du die Flasche aufgemacht, eingegossen und das Trinken angefangen? Roter braucht Luft, der sollte mind. 30 Minuten offen sein, bevor man ihn trinkt.
Es ist ein Unterschied, ob man Wein nur so oder aber zum Essen trinkt. Da schmeckt ein und derselbe Wein völlig anders.

Deshalb mein Vorschlag: nimm den Wein aus der Kühlung (falls er da steht), lass ihn Raumtemperatur bekommen, gieß dir ein Glas ein (Rotweinglas - also breit, um Oberfläche zu bekommen), lass ihn noch 20 bis 30 min. stehen und probier ihn dann, ohne dazu zu essen oder vorher was sehr "Geschmackiges" gegessen zu haben. Du wirst den Unterschied merken, und ich glaube, der ist positiv ... 🙂

Liebe Grüße - else
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Mitglied seit 25.09.2005
19.485 Beiträge (ø2,86/Tag)

Hallo,

turbots Ausführungen kann ich mich nur anschließen. Vor allem, was eine Beratung in einer Weinhandlung betrifft. Dort kann man übrigens den einen oder anderen Tropfen vielleicht sogar probieren, bevor man ihn kauft.

13,5 % Alk. sind heutzutage zwar leider fast schon Standard; aber ich persönlich mag solch starken Alkoholgeschmack auch nicht. Ich würde an Deiner Stelle mal gezielt nach Weinen mit weniger Alk. suchen. Aber Achtung: sobald es unter ca. 11 % geht, kannst Du davon ausgehen, dass der Wein halbtrocken bis süß ist. Aber 12,5 % sollten bei trockenem Rotwein noch zu finden sein; und der Unterschied zu den 13,5 % ist meines Erachtens nach deutlich schmeckbar.

Auch mit der Merlot-Rebe habe ich mich selbst bisher noch nicht wirklich angefreundet. Das hat also nicht zwingend was zu sagen, wenn der Dir nicht geschmeckt hat. Andere Rotwein-Rebsorten mag ich sehr (die sind aber nicht unbedingt was für Einsteiger).

VG - Allegro
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Der Merlot war an sich für einen Anfänger keine schlechte Entscheidung, will mir scheinen. Ich kenne die als sehr gefällig. Interessant wäre aber tatsächlich die Preislage.
Dass der Wein verdorben war, glaube ich aber nicht. Eher wie schon erläutert bist du nicht daran gewöhnt. Und solltest vermutlich wirklich erst mal mit Weißwein oder Rose starten. Probier doch mal eine Sauvignon Blanc aus Neuseeland, im Supermarkt ab 6 Euro in vernünftiger Qualität zu bekommen.

VG
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Mitglied seit 05.04.2013
2.821 Beiträge (ø0,69/Tag)

Halloh,

Merlot ist erstmal nur die Rebsorte und ist für sich genommen nicht sehr aussagekräftig -
das kann vom Massenprodukt für EUR 1,99 bis zum Spitzen-Bordeaux im höheren dreistelligen Euro-Bereich reichen. Der billige kann dann schon oft plump-alkoholisch schmecken.
Aus welchem Anbaugebiet kam der Merlot? Reinsortigen Merlot gibt es aus Frankreich, aus Italien (meistens nicht so toll), aus Übersee und neuerdings mit dem Klimawandel auch aus Deutschland (Pfalz).
Welcher Jahrgang? Und vor allem: Was hat er gekostet?
Möglicherweise war er auch zu warm - der Alkoholgeschmack kommt dann stärker durch.
Das mit der "Raumtemperatur" stimmt so nicht: dass Rotwein mit Zimmertemperatur (chambre) getrunken werden soll, stammt aus der Zeit, als es noch keine Zentralheizung gab, und bei den derzeitigen Temperaturen spricht viel dafür, dass es im Zimmer zu warm war. Manche Rotweine werden auch leicht gekühlt getrunken (Paul Bocuse etwa schreibt in seinem Standardkochbuch, dass er Rotwein sehr kühl seviert). Dass Rotwein erst atmen muss und ihn man deshalb 20-30 Minuten im Glas stehen lassen soll, ist so auch nicht richtig: das macht nur Sinn bei stark tanninhaltigen Weinen, was der Merlot gerade nicht ist.
Aber Du willst ja wissen, wie Due Dich vor bösen Überraschungen schützen kannst: Ein Kalterer oder StMagdalener aus Südtirol wäre ein guter EInstieg für einen "Anfänger" - so für 7 oder 8 Euro bekommt man da recht gute Qualitäten, oder auch einen Badischen Spätburgunder, Turbot würde vielleicht Trollinger aus Schwaben vorschlagen?
Aber verdorben war der Wein bestimmt nicht.
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Ich hielt es nicht für kriegsentscheidend an dieser Stelle und habe deshalb nichts dazu gesagt, aber ich bin ganz tripiers Meinung: ich trinke Rotweine mittlerweile in aller Regel nicht bei Zimmertemperatur, weil die zu hoch ist. Da ich sie aber bei zimmertemperatur aufbewahren muss, kommen sie vor dem Öffnen kurz in den Kühlschrank. Dann machen ich sie auf, gieße sie in aller Regel einmal um (auch der gleichmäßigen Temperatur wegen) und wieder zurück in die Flasche und dann wird probiert und entschieden, wo die Flasche nun hinkommt, die Temperatur betreffend.
VG
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Mitglied seit 12.01.2005
5.208 Beiträge (ø0,74/Tag)

Hallo,
auch wenn ich anders als die, die hier schon geschrieben haben, keine Kennerin bin, sondern Dilettantin (also im besten Sinne Wein-Liebhaberin, wenngleich ich lieber Weißen trinke, in jedem Fall aber bevorzugt trocken): ich könnte mir vorstellen, dass es für den Einstieg und das allgemeine Kennenlernen des Weingeschmacks (bei Rotwein) vielleicht leichter wäre, es mit einer Cuvée aus zwei oder auch mehr Rebsorten zu versuchen, als mit einem sortenreinen Wein. Cuvées sind ja meist so abgestimmt, dass sie rund schmecken (dabei aber je nach Zusammenstellung auch längst nicht alle "gleich").

Eventuell hat sich aber auch ein Missverständnis eingeschlichen - "beerig" lässt vielleicht eine fruchtige Süße vermuten, "trocken" bedeutet aber eben einen verhältnismäßig geringen Restzuckeranteil.
Meine Lieblinge sind allesamt österreichische Weine, daher helfen Dir konkrete Tipps von mir wahrscheinlich nicht wirklich weiter.
LG eorann
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Mitglied seit 01.03.2021
333 Beiträge (ø0,28/Tag)

Die Faustregel für Roten, die wir immer wieder von Winzern hören, wenn wir in deutschen Weinanbaugebieten unterwegs sind, lautet:je blickdichter der Wein, desto Zimmertemperatur. Deshalb kommt bei uns ausschließlich der Schwarzriesling und vielleiiiicht mal ein Portugieser für kurz in den Kühlschrank, alles andere trinken wir bei um die 20 °C. Wir können mit dieser Regel gut leben. Aber wir kennen auch eine Person, die macht was völlig anderes - sie trinkt Roten ausschließlich kühlschrankkalt und Weißen bei Zimmertemperatur, weil sie es so mag. Dann soll sie doch - dass sie damit ein völlig anderes Geschmacksbeurteilungs"system" hat als die allermeisten anderen Menschen, muss sie und müssen wir in Kauf nehmen.
Weiterhin haben uns Winzer mitgeteilt, dass Wein nicht geöffnet, sofort eingeschenkt und getrunken werden soll, sondern erstmal der Restschwefel aus der Flasche "verduften" muss, bevor man eine vernünftige Aussage zu Geruch und Geschmack treffen kann. Unter anderem auch deshalb geben wir dem Wein Zeit an der Raumluft. Wir kennen auch die Aussage, dass man aus demselben Grund den ersten Schluck der Flasche gleich ganz wegschütten soll, wenn man zu der vorgenannten Prozedur keine Zeit hat.Dies gilt wohl insbesondere für Weißwein.
All diese Aussagen haben wir auch nicht nur vor 25 Jahren gehört, sondern auch innerhalb der letzten 5 Jahre.Und es waren nicht pausenlos dieselben Winzer ...
Was wir aber überhaupt nicht als erstes Kriterium betrachten, ist der Preis. Man bekommt - beim Winzer sowieso, aber auch schon im Supermarktregal - für wenig Geld (z. B. 5 Euro pro Flasche) leckere Sachen, und genauso kann man auch mit teuren Getränken furchtbar reinfallen. Letztlich entscheidet das persönliche Geschmacksempfinden. Wer keinen Riesling mag, weil er mit der Säure nichts anfangen kann, wird sich über eine 5-Euro-Flasche genauso ärgern wie über eine 30-Euro-Flasche. Und wer mit Holzfass- oder Barrique-Weinen auf Kriegsfuß steht, weil der Geschmack dieser Noten als unangenehm empfunden wird, der kann sich das Geld auch gleich sparen - die sind nun mal teurer, aber eben nicht "besser".
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Alles Geschmackssache, für mich sind 18 Grad ein guter Richtwert bei Rotwein.
Natürlich ist teuer nicht notwendig gut. Aber unter einer bestimmten Grenze ist nach meinem Ermessen nichts Vernünftiges zu bekommen. Von daher macht in diesem Fall hier die Frage nach dem Preis schon Sinn.


Apropos Merlot und Essensbegleiter: Ich hatte gerade ein Gläschen Bellefont-Belcier, das von gestern Abend übrig geblieben ist. Das passte mit seinem Kaffeeduft gut zu einem späten Frühstück. Lächeln
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Mitglied seit 26.12.2015
3.322 Beiträge (ø1,08/Tag)

Unabhängig vom Preis, würde ich einen Wein, der zum Essen getrunken werden soll, eher einen alkoholärmeren wählen, so 11 bis 12%. Der Merlot mit 13,5% eignet sich eher als Absacker nach dem Essen, aber betrunken wird damit ziemlich schnell. Man kann aber zu schwerem Wein auch etwas Wasser trinken, was den Alkohol im Körper reduziert. Auch die altdeutsche Regel, Weißwein zu hellem Fleisch oder Rotwein zu dunklem Fleisch kann man getrost missachten, denn getrunken werden soll, was schmeckt. Dagegen süßer Wein eignet sich weniger zum Essen, deshalb wird er oft auch als Dessertwein bezeichnet.

Churry
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Warum nicht einen Wein aus Österreich empfehlen, eorann? Pfaffl bekommt man hier im Supermark, einen Grünen Veltliner und einen Zweigelt. Würde ich beide empfehlen, kaufe ich oft.
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