Holunderbeerwein selbst machen


Mitglied seit 31.08.2012
3 Beiträge (ø0/Tag)

Hallo zusammen Lächeln
ich möchte zum ersten mal Holunderbeerwein selbst machen. Deshalb bin ich seit Tagen im Internet unterwegs um mich zu informieren.
Leider habe ich bisher kein wirklich fundiertes Rezept gefunden. Deshalb versuch ich mal meine Fragen chronologisch zu sortieren und in Klammern dahinter stehen die Angaben die ich bisher gefunden habe.
- Grundvorgabe ist ein 5l-Ballon -
1. Wieviel kg Holunderbeeren benötige ich (4 - 9 kg)?
2. Trotz sorgfältiger Arbeit kann es sein das vielleicht sehr wenige Stiele zwischen den Beeren sind, ist das schädlich (überhaupt kein Stiel - grob von den Stielen entfernen)?
3. Mit wieviel Wasser setze ich die Holunderbeeren zum erhitzen an (mit etwas Wasser BOOOIINNNGG.... )?
4.Soll ich nach dem erhitzen alles zur Gärung ansetzen oder die Maische entfernen, also nur den Saft nehmen (wird beides genannt)?
5. Ich möchte Reinzuchthefe für die Gärung verwenden. Soll ich diese wie auf der Packung beschrieben "vorgären" oder direkt in die 5l geben (wird auch beides genannt)?
6. Benötige ich trotz der Reinzuchthefe noch Hefenährsalz (die einen sagen ja, die anderen nein)?
Ich bin für jede nützliche Antwort dankbar.
Liebe Grüße
Dirk
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Mitglied seit 26.12.2011
1.644 Beiträge (ø0,36/Tag)

Ich weiß nicht, ob man nur mit Hinweisen aus dem Internet wirklich Wein versuchen sollte. Besser wäre ein fachliches Buch darüber, finde ich. Ich habe solch ein kleines Buch: "Fruchtwein, Most und Säfte selbst gemacht" von Egon M. Binder, BLV Verlag, 10,85 Euro.

Ichs habe eben nachgesehen wg. Holunderbeeren und kann Ihre Fragen evtl. beantworten. Viel wird hierzu nicht geschrieben, allerdings beschreibt er den Geschmack als "eigenartig" und empfiehlt, nur völlig ausgereifte, schwarze Beeren ohne Stiele zu verwenden.
1. 5 kg Holunderbeeren
2. mgl. keine Stiele
3. 4 1/2 Liter Wasser und 3 kg Zucker auf 80° erhitzen mit den Beeren natürlich (Einmaischen)
4. auf 50° abkühlen lassen und Antigeliermittel verrühren
5. Nach einem halben Tag wird Hefenährsalz, Reinzuchthefe und Milchsäure zugegeben und 1 Woche an einem Warmen Ort zur Gärung stellen.

Diese Abhandlung ist nicht besonders lang, daher werde ich sie hier schreiben.

Vorab erklärt der Autor, daß der Geschmack nicht jedermanns Sache ist, und daß der Beerensaft unbedingt auf mindestens 80° erhitzt werden muß, um nicht gesundheitliche Schäden hervorzurufen.

"Auch hier ist ein Einmaischen der Beeren in eine Zuckerwasserlösung zu empfehlen, die, wie gesagt, auf 80° erhitzt werden muß. nach Abkühlung auf etwa 50 Grad soll man das Ganze mit dem Antigeliermittel verrühren. Ein guter halber Tag soll dan vergehen, bis Hefenährsalz, Reinzuchthefe und Milchsäure zugegeben und das Ganze für eine 1 Woche dauernde Gärung an einen warmen Platz gestellt werden. Anschließend preßt man die Maische nochmals aus und gibt den reinen Saft in den Ballon. Beim Nachsüßen kann man den Zucker, ca. 50 g je Liter, im kalten Wein auflösen.
Rote Holunderbeeren sind zur Weinbereitung nicht geeignet. Holunderbeerweine schmecken, wenn überhaupt, erst nach mehrjähriger Lagerung.
Rezept für Holunderbeerwein
Von 5 kg Beeren erhält man gut 3 l Saft

Zugaben
4,5 l Wasser
3 kg Zucker
30 g Milchsäure (80 %)
Reinzuchthefe der Rassen "Portwein" oder "Malaga"
4 Hefenährsalztabletten
10 ml Antigeliermittel
1 Schwefeltablette

Das ist alles, was er zu Holunderbeerwein schreibt. Ich habe noch ein wenig gelesen; da steht , vor dem Ansetzen der Beeren mit dem Zuckerwasser, sind die Beeren vorher zu pressen. Also nicht reine Beeren zum Wasser, sondern gepresste Beeren zum Wasser. Das wird die Maische. Die zweite Pressung erfolgt nach dem Gären.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Mein Buch, es ist nicht sehr groß - etwa 120 Seiten - und auch nicht teuer, habe ich gekauft, weil ich gepressten Apfelsaft von meinen vielen Bäumen machen möchte, evtl. auch Cidre. Das Buch ist klein, aber fachmännisch fundiert, finde ich. Wahrscheinlich gibt es noch andere Bücher zum Thema, aber ich habe eben dieses eine.

ittigitti
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Mitglied seit 31.08.2012
3 Beiträge (ø0/Tag)

Hallo ittigitti,
Danke für Deine Antwort.
Das sind doch schon mal erste Angaben mit denen ich etwas mehr anfangen kann.
Zur Milchsäure hätte ich dann aber schon die Frage, ob man sie braucht. In vielen Rezepten ist keine Rede von Milchsäure.
Für weitere Hinweise und Ratschläge wäre ich dankbar.
Gruß Dirk
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Mitglied seit 29.01.2006
2.385 Beiträge (ø0,36/Tag)

Melde mich mal wieder im Wein-Thread! Ich habe vor Jahren mal versucht, aus unseren Holunderbeeren Wein zu erzeugen. Es lohnt den Aufwand nicht, liebe Freunde. Seither gibt es jedes Jahr ein paar Gläser Holunderbeer-Marmelade, besonders als Mitbringsel schon sehr beliebt. Salute! Klaus ...
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Mitglied seit 16.10.2012
59 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hi Dirk,

kenn mich mit der Weinbereitung recht gut aus. Hab zwar noch keinen Holunderbeerenwein gemacht, aber aus Holunderblüten und diversem anderen.
1 + 3+6. Kitzinger empfielt für einen 10 Literansatz 3 L Holundersaft (aus 5 kg Früchten) mit 5,5 L Wasser, 2,5 kg Zucker, 40 g Milchsäure, 5 Nährsalztabletten, 10 ml Antigel und Portweinhefe. Meiner Erfahrung nach sind aber Saft, Wasser, Zucker und Hefe völlig ausreichend, um gute Ergebnisse zu erziehlen. Generell verzichte ich nach Möglichkeit auf Zusätze.

2 + 4. Die Stiele brauchst du nicht extra alle entfernen, wenn du die Maische presst und nur den Saft verwendest. Wenn du nur einen 5 L Ballon hast, solltest du das auch tun, die Maische zu viel Platz weg nimmt und du den ballon nur zu 2/3 füllen darfst, sonst läuft er beim Gären über.

5. Die Hefe 3 Tage in 0,5 L Apfelsaft vorvermehren ist sinnvoll, da dadurch mehr Hefezellen zu beginn der Gärung zur Verfügung stehen. Die Vermehrung von unerwünschten Mikroorganismen wird dadurch behindert, was vor Verderb schützt.

Schwefeln ist meiner Erfahrung nach unnötig. Meine Weine halten sich ohne mindestens 1 Jahr (danach muss ich sowieso wieder neu ansetzen Lachen ).

Gruß

Alchemist
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Mitglied seit 17.11.2012
1 Beiträge (ø0/Tag)

hallo Jungs ich mache seit vielen Jahren selber Beerenweine und kann euch wertvolle Tipps geben-Also man nehme 3 Kg schwarze Hollunderbeeren,entferne alles was grün und unreif ist auch Stengel Blätterreste und harte(Unreife )Beeren,fülle sie in einen
riesen KochTopf,der kein Zink,blankes Eisen oder Kupfer enthalten darf,und zerdrücke die Beeren mittels Kartoffelstampfer zu Brei,
gibt 5Liter Wasser,1,5kg Zucker sowie 60g Zitronensaft (also3-4Schnapsgläser voll) hinzu den man möglichst ohne anzubrennen 10min kurz aufkocht.-am nächsten Tag diese erkaltete Beeren- Maische in den Gärbehälter schöpfen,und billigerweise statt teurer Reinzuchthefe eine Flasche trüben Federweissen (leider nur im Herbst erhältlich)als Gärstarter zugiessen-Hefenablagerungen am Flaschenboden gut aufschütteln,um viel von den abgesetzten Hefen zu retten-alles gut durchschütteln und Gärspund auf den Ballon und los geht die Gärung-nach ca 2 Wochen dann dürfte die 1.stürmische Gärung rum sein,dann muss der Trester abgezogen werden,ich nehme als Filter grobe Leinensäckchen,die man zum auspressen von rohem Knödelteig nimmt-sie sind nicht zu fein oder zu grob,hier über den Ballonhals gezogen und die Pampe in eine Plastikwanne gefiltert,den gefilterten Most dann per Saugheber zurück in den sauberen Ballon ziehen und möglichst spundvoll in den kühlen Keller stellen,evtl ein bisschen schwefeln um den Sauerstoff wieder zu neutralisieren,wenn er zu warm(über ca15Grad) steht wirde er schlecht-und dort etwa 2Monate still weitergären lassen,dann abermals vom Bodensatz per Schlauch abfiltrieren.
rohe Hollerbeeeren können Brechreiz auslösen,
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Mitglied seit 09.09.2016
3 Beiträge (ø0/Tag)

Moin,
kann man den Saft aus dem Entsafter dafür nutzen? Muss man die Stiele entfernen oder kann man sie mit in den Entsafter tun?
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