Essen schön anrichten und fotografieren?

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Mitglied seit 11.10.2018
13 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hey Leute :)
Ich tue mich etwas schwer damit, schöne Fotos von meinem Essen zu machen... habt ihr eventuell Tipps wie man das als Anfänger angehen könnte? Trotz guter Qualität, gefallen mir meist meine Rezeptfotos nicht, obwohl ich mir Mühe bei der Dekoration bzw. beim Anrichten geben... Wäre super dankbar für Tipps und Tricks! :)
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Mitglied seit 03.04.2007
47.924 Beiträge (ø7,66/Tag)

Moin,

schau mal in diesem Forum (hier hast du ja auch geschriebenNa!)

Da gibt es etliche Beiträge mit Tipps fürs Fotografieren.

VG Čiperine
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Mitglied seit 22.01.2012
6.525 Beiträge (ø1,45/Tag)

Es ist schwierig, dir konkrekte Tipps zu geben, wenn man keine Bilder von dir sehen kann.
Ich antworte aber trotzdem mal und würde sagen, dass ich mich auf dem Niveau eines ambitionierten Anfängers befinde.

Ich denke, dass es bereits wichtig ist, was sich außerhalb des Gerichts abspielt. Es sollte ein schöner Teller sein oder irgendeine andere schöne Unterlage für das Essen. Ich habe beispielsweise vor einiger Zeit Käse, Trauben und Nüsse auf einem Holzbrett fotografiert. Ohne das Foto hätte ich dieses Brett gar nicht verwendet, da es schwieriger zu reinigen ist als ein Teller. Das Brett stand wiederum auf einer Tischdecke im Wohnzimmer meiner Eltern, auf dem ich das Gericht aber gar nicht gegessen habe, aber auch diese Tischdecke trug zum Foto bei. Außerhalb des Gerichts sollte also alles irgendwie gut aussehen.

Dann aber zum eigentlichen Gericht:
Man sollte nicht zu viel davon in den Teller geben, gerade bei Pasta oder Suppen, aber auch ein flacher Teller sollte nicht überfüllt sein. Pasta sollte man immer zuvor gut durch die Sauce schwenken, was sich auch positiv auf den Geschmack auswirkt.
Ansonsten sagt man auch, dass man immer eine ungerade Anzahl an Stücken auftischen soll, also z.B. fünf Scheiben gebratene Entenbrust auf Salat.
Auch ist es nicht verkehrt, irgendwie in die Höhe zu bauen, also Zutaten ein wenig aufeinander zu stapeln, was aber natürlich im moderaten Rahmen bleiben und keinem Turmbau zu Babel gleichen sollte.
Die wichtigste Zutat würde ich immer in den Vordergrund setzen. Also beispielsweise vorne das Steak, links oben die Kartoffeln und rechts oben die Bohnen. Gerade bei Steaks schadet es auch nicht, den Anschnitt zu präsentieren, denn ein Steak, das äußerlich gut aussieht, kann ja jeder.✌

Dekoration ist auch nicht verkehrt. Mein Grundsatz ist aber immer, dass die Deko auch essbar sein und mit dem Gericht harmonieren sollte. Ein Basilikumblatt über Pasta mit Pesto alla genovese ist eine gute Sache, aber ich muss jetzt keine Balsamicocreme über einen Schweinsbraten kippen und auch keinen Rosmarinzweig zu einem Gericht servieren, das Rosmarin enthält. Wichtig ist auch, dass man Kräuter fein genug hackt.

Wenn das alles passt, sind auch Bildbearbeitungsprogramme nicht verkehrt. Ich nutze der Einfachheit halber Instagram. Dort ist natürlich die Auflösung des Bildes nicht so hoch, aber dafür kann man es auch ohne große Fähigkeiten bedienen.

Ich hoffe, dass ich dir trotz meines Halbwissens irgendwie weiterhelfen konnte und falls nicht, kann mein Beitrag ja dazu dienen, dass kompetentere User einiges richtig stellen und dir und mir eine Hilfe sein können.
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Mitglied seit 22.01.2013
8.513 Beiträge (ø2,06/Tag)

Hi,

bei mir ist und bleibt das Foto eines Gerichtes ein "Abfallprodukt", d. h. ich richte meine Teller so an wie sie später auf den Tisch kommen. Natürlich ist es toll, wenn die Fotos gut aussehen, wichtiger ist mir aber, dass man es noch vernünftig essen kann (das ist ja beim Hochstapeln nicht immer gegeben).

Was ich persönlich bei Fotos meist nicht so schön finde, sind bunte bwz. gemusterte Teller. Wichter als eine aufwändige Deko finde ich, das das Essen sauber angerichtet ist, d. h. keine verschmierten oder bekleckerte Tellerränder. Scharf soll das Bild sein und gut ausgeleuchtet. Leider kriege ich das auch nicht immer so hin aber wie gesagt - der Geschmack zählt! Bei der professionellen Food-Fotografie sieht das natürlich ganz anders aus, aber da werden die Speisen auch normalerweise hinterher nicht gegessen...

LG
Schnürzel
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Mitglied seit 11.10.2018
13 Beiträge (ø0,01/Tag)

Danke für eure Tipps! Das mit der essbaren Dekoration ist ein neuer Aspekt für mich, muss ich ausprobieren!
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Mitglied seit 12.06.2018
2.913 Beiträge (ø1,34/Tag)

Zitat von Schnürzl am 12.10.2018 um 08:23 Uhr

„Bei der professionellen Food-Fotografie sieht das natürlich ganz anders aus, aber da werden die Speisen auch normalerweise hinterher nicht gegessen... l“



Da sind die Speisen oftmals nicht mal essbar. Das auf dem Foto muss nur aussehen wie das Gericht. Da kann die Eistorte auch mal ein dekorierter Styroporklotz sein, weil echtes Eis im Studio viel zu schnell schmelzen würde. Der atrraktive Glanz auf dem Gemüse kommt aus der Klarlackdose. Der leckere Schaum auf dem Cappuchino ist in Wirklichkeit Rasierschaum. Die Eiswürfel im Drink sind aus Glas und ähnliches...

Einige Tricks: https://www.messerspezialist.de/blog/allgemein/1410-food-fotografie.htm
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Mitglied seit 18.10.2009
4.543 Beiträge (ø0,85/Tag)

Ich würde auch sagen, daß die Teller am besten ohne irgendwelche Muster besser sind, so das der Augenmerk auf das Essen fällt.

Meine Fotos mache ich nur mit einem weißen Teller und hab da schon nette Fotos gemacht. Da ich nichts weiter drumherum noch dekoriere, bleibt nur der Teller an sich auf dem Bild.
Ich versuche eben lediglich das Essen zu präsentieren ohne das ganze drumherum.
Da gäbe es natürlich noch das Licht, welches am besten natürlich ist, spezielle Lampen sind nicht gerade günstig

Ich Fotografiere aber lediglich den moment und so wie es bei mir serviert wird. Kein Trara und kein Chichi
Lediglich bearbeite ich die Bilder im nachhinein so wie hier:

Gulaschsuppe vorher
Gulaschsuppe nachher

LG, Marcel
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Mitglied seit 03.04.2007
47.924 Beiträge (ø7,66/Tag)

Moin,

ich habe gar kein rein weißes Service. Und nur zum Fotografieren schaffe ich mir auch ganz gewiß keins an Na!
Gerade die Geschirrfarbe ist m.E. reine Geschmackssache.

Viel wichtiger finde ich, auch wenn man direkt das Kochgeschirr fotografiert, dass keine beschmutzten und bekleckerten Ränder mit womöglich verbrannten Auflaufresten zu sehen sind.

Marcel: mir gefällt das erste Foto aber viel besser. Klar, deutlich und vollständig. So eine abgeschnittene Suppentasse mag ich gar nicht.

Ich fotografiere auch so wie es dann gleich serviert wird, manchmal auch schon bei Tisch oder eben auf dem Herd, wenn es besser ist, das Ganze zu sehen.

Zutaten und Dekoration mitzufotografieren finde ich überflüssig und störend.


VG Čiperine
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Mitglied seit 08.05.2005
10.616 Beiträge (ø1,53/Tag)

Hallo,

ich finde, das ist alles Übungssache...
Und schau mal Hier

LG
Pralinchen
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Mitglied seit 22.01.2012
6.525 Beiträge (ø1,45/Tag)

Zitat von die-saskia am 12.10.2018 um 10:58 Uhr

„Danke für eure Tipps! Das mit der essbaren Dekoration ist ein neuer Aspekt für mich, muss ich ausprobieren!“


Hm, ich muss da aber auch wieder relativieren, weil ich etwas zu kurz gedacht habe. Wenn es lediglich um ein Foto geht, kann man schon mit Dingen dekorieren, die nicht essbar sind oder bei denen das unpassend wäre wie z.B. bei einer Zimtstange.
Ich finde halt nur, dass man einem Gast eine Deko servieren sollte, die sowohl essbar ist als auch mit dem Gericht harmoniert, d.h. der Gast sollte alles, was auf dem Teller ist, mit Genuss verspeisen können.
Ich hab vor kurzem Bilder von einem Restaurant gesehen, das sehr oft mit rohen Rosmarinzweigen dekoriert hat. Das finde ich halt eine unglaubliche Verschwendung, die der Kunde obendrein noch bezahlt, und für den Gast ist es halt auch nervig, immer etwas auf dem Teller zu haben, um das herum gegessen werden muss.
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Mitglied seit 30.09.2006
12.971 Beiträge (ø2,01/Tag)

Hallo,

auch von mir ein paar Tipps/Beispiele, soll jetzt nicht heißen, dass meine Bilder perfekt sind, ICH mache es einfach so, jedes Bild spricht eine eigene Sprache, egal von welchem Fotografen/Koch es stammt, wenn du ein Essen von 10 Leuten nachkochen und anrichten lässt, hast du wahrscheinlich 11 verschiedene Varianten.....

1.das Essen dekorieren und wenn nur ein Basilikumblatt aufgelegt oder mit etwas Petersilie bestreut wird, so wie hier das Basilikumblatt oder der mit Bärlauchstreifen bestreute Tellerrand

2. etwas dazulegen, was im Essen enthalten ist, oder zumindest was dazu passt, z.B.
mein Bild hier mit den Nüssen oder da eine Brezel dazu oder hier die OREO Packung im Hintergrund


3. Wenn es verschiedene Varianten/Dekorationsmöglichkeiten gibt, diese auch möglichst alle zeigen, leider darf man ja nur noch ein Foto hochladen, sowie 1x Zartbitter, 1x Vollmilch und 1x Zuckerguss oder hier Spritzgebäck gesprenkelt, getaucht, mit Zuckerstreusel, Nüssen, Mandeln....

4. Essen bei dem, das "Innenleben" interessant ist, einmal im Ganzen und einmal sauber(!) angeschnitten zeigen, z.B. Nürnberger Bratwürstchen im Laugenmantel oder Bild 3 von 4 oder Bild 38

5. Teller dekorieren: Bild 12


Ansonsten auf Belichtung, Schärfe und richtigen Abstand achten, dass das Essen schön in Szene gesetzt wird. Tellerrand muss sauber sein, Essen sollte appetitlich aussehen - also nicht bspw. halb leer gegessener Teller, angebissenes Muffin, zerkrümelter Kuchen, misslungene Torte....


Viel Spaß beim Fotografieren.

LG Simone
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Mitglied seit 11.10.2018
13 Beiträge (ø0,01/Tag)

Danke für den tollen Input!!! 👍
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Mitglied seit 22.10.2018
20 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hi,

ich muss den anderen hier im Forum zustimmen, die Speisen bei den Profis sind oftmals ungenießbar - aber alssen sich ziemlich leicht selbst nachahmen - wie wärs denn z.B. mit gefärbten Kartoffelbrei anstatt Eis, Rasierschaum anstatt Sahne - oder du fotografierst die Teile einzeln und fügst sie dann per Photoshop o.ä. zusammen, wenn es dir nur um den Effekt des Essen geht - aber ich finde immer gutes Essen sieht schon schmackhaft genug aus

LG
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Mitglied seit 08.05.2005
10.616 Beiträge (ø1,53/Tag)

Hallo,

@ Marcohold

Gefärbter Kartoffelbrei und Rasierschaum? Keine gute Idee...
Man sollte das, was man gekocht hat, fotografieren!

Und Teile einzeln fotografieren und zusammenfügen? Ich glaube, das ist auch keine gute Idee...

Das Essen sollte man "nett" anrichten... Dann klappt das schon, mit etwas Übung.
Muß ja nicht perfekt sein. Wir sind keine Profis.

LG
Pralinchen
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Mitglied seit 03.10.2015
2 Beiträge (ø0/Tag)

Zitat von pralinchen am 22.10.2018 um 10:44 Uhr

„Hallo,

@ Marcohold

Gefärbter Kartoffelbrei und Rasierschaum? Keine gute Idee...
Man sollte das, was man gekocht hat, fotografieren!

Und Teile einzeln fotografieren und zusammenfügen? Ich glaube, das ist auch keine gute Idee...

Das Essen sollte man "nett" anrichten... Dann klappt das schon, mit etwas Übung.
Muß ja nicht perfekt sein. Wir sind keine Profis.

LG
Pralinchen“



Ich bin der Meinung, wer fotografieren kann braucht keinen Photoshop!
Ich würde folgendermassen vorgehen:
1. Keine langen Brennweiten, ein 50mm Objektiv mit einer guten Lichtstärke von 1:1,8 ist hier wohl das Optimum.
2. Raus aus der Automatik, die Einstellung am besten manuell machen. Blende 8 bei einer 60stel Sekunde passt.
3. Perspektive schräg von oben.
4. Indirektes Blitzen ist wichtig!
Das wars schon, viel Spaß!
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